Bilanz 2025

Rückblick auf Entscheidungen und Ereignisse: Was die Stadt zwischen Januar und Dezember bewegte

Zwischen Fortschritt und Innehalten: Oldenburg 2025 von A bis Z

2025 war für Oldenburg ein Jahr mit vielen Facetten – es war geprägt von wichtigen Entscheidungen, bewegenden Ereignissen, großen Projekten und starkem bürgerschaftlichem Engagement. „Unsere Stadt hat sich auch in diesem Jahr als lebendig, widerstandsfähig und zukunftsorientiert gezeigt“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. „Wir haben Debatten geführt, Neues angestoßen, Bewährtes weiterentwickelt und mussten uns zugleich auch schwierigen Momenten stellen.“

Der Jahresrückblick von A bis Z macht diese Vielfalt sichtbar. Er zeigt, was Oldenburg im Laufe des Jahres beschäftigt, bewegt und vorangebracht hat – von Infrastrukturprojekten über kulturelle Höhepunkte und gesellschaftliche Diskussionen bis hin zu Fragen des Zusammenhalts und der Sicherheit. „All das wäre ohne den Einsatz vieler engagierter Menschen nicht möglich gewesen – in Verwaltung, Politik, Ehrenamt, Wirtschaft, Kultur und Zivilgesellschaft. Dafür danke ich herzlich“, betont Krogmann.

Die nachfolgende Rückschau wirft ein Streiflicht auf die Entwicklungen der Stadt. Dabei steht jeder Buchstabe von A bis Z für ein spezielles Thema, das 2025 im Fokus stand.

A wie Älterwerden: Oldenburg gilt als altersfreundliche Stadt

Wie altersfreundlich ist Oldenburg? Diese und weitere Fragen werden im Projektbericht „Altersfreundliches Oldenburg“ » beantwortet, der im Februar von der Universität Oldenburg und der Stadt Oldenburg veröffentlicht wurde. Dafür wurden Menschen aus unserer Stadt befragt, die älter als 65 Jahre sind – und sich mit einer sehr hohen Rückmeldequote von 45 Prozent an der Umfrage beteiligt haben. Das Ergebnis: Oldenburg wird insgesamt als altersfreundliche Stadt wahrgenommen. Besonders positiv wurde der Bereich „Wohnen“ bewertet. Weiterhin hängt die Zufriedenheit stark von bestimmten Personenmerkmalen ab, die ebenfalls erhoben wurden.

Ende Mai startete zudem ein neues Veranstaltungsformat für Bürgerinnen und Bürger ab 65 Jahren: Unter dem Motto „Gut informiert älter werden“ bieten die Oldenburger Info-Happen » hilfreiche Informationen rund um die Themen Pflege, Wohnen im Alter, Vorsorge, Gesundheit und gesellschaftliche Teilhabe in kompakter Form. Die Info-Happen sollen dabei frühzeitig Orientierung geben und dabei unterstützen, die richtigen Entscheidungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu treffen.

B wie Bürgerbegehren: Hat die Baumschutzsatzung Bestand?

Überflüssiges Regelwerk oder wichtiges Instrument zur Wahrung des Baumbestandes? An der seit Juli 2025 geltenden Baumschutzsatzung » scheiden sich die Geister. Über die Aufhebung der Satzung wird am 22. Februar 2026 in einem Bürgerentscheid abgestimmt. Der Verwaltungsausschuss der Stadt Oldenburg hat in seiner Sitzung am 1. Dezember die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens bestätigt. Die Initiatoren haben knapp 14.000 Unterstützungsunterschriften fristgemäß vorgelegt. Mit 13.068 gültigen Unterschriften wurde das erforderliche Quorum deutlich erfüllt.

C wie Carbonbetonbrücke: Pilotprojekt in Oldenburg setzt Maßstäbe

Sie ist belastbar, weist einen erheblich reduzierten CO2-Fußabdruck auf und setzt neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit: In Oldenburg wurde am 2. Juli Deutschlands erste Modulbrücke aus Carbonbeton » montiert. Bei dem Pilotprojekt handelt es sich um eine 9,60 Meter lange, 2,74 Meter breite, rund sieben Tonnen schwere und nur sieben Zentimeter dicke Geh- und Radwegbrücke, die über den Bahndammgraben in Drielake führt. Durch die leichtere Bauweise und den im Vergleich zu herkömmlichen Brücken deutlich geringeren Materialeinsatz passt das Bauwerk gut zu den Zielen, die sich die Stadt mit der für 2035 angestrebten Klimaneutralität 2035 gesetzt hat.

D wie „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“: „Nordlichtgestalt“ übernimmt Regentschaft

Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, trat am 10. März beim „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ » in Berlin die Nachfolge von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius als Grünkohlkönig an. Als „Nordlichtgestalt“ mit trockenem Humor brachte der CDU-Politiker beste Voraussetzungen mit. Rund 270 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und öffentlichem Leben sorgten bei der 66. Auflage der Traditionsveranstaltung für einen vollen Saal. Am 27. September stattete Günther seinem Kohlvolk einen Überraschungsbesuch ab: Er trug sich im Rathaus ins Goldene Buch ein, führte gemeinsam mit seinem niedersächsischen Amtskollegen Olaf Lies in der Kutsche den Kramermarktsumzug an und hatte beim Marktbummel sichtbar Spaß.

E wie „einWANDfrei“: Saubere Aktion in der Innenstadt

Die vom Innenstadtmanagement ins Leben gerufene Aktion „einWandfrei“ » rückte unerwünschten Graffiti und Verunstaltungen an Gebäuden zu Leibe: Im Frühjahr konnten so insgesamt 21 Objekte von Farbschmierereien befreit oder mit frischer Farbe verschönert werden. Neben der Fassadenreinigung durch die Eigentümerinnen und Eigentümer, die dafür einen finanziellen Anreiz erhielten, war auch die Stadt selbst aktiv: Unter anderem wurden Verkehrsschilder gereinigt, Sitzbänke aufbereitet und verschmutzte Abfallbehälter ausgetauscht. Apropos Mülleimer – die erhielten in diesem Jahr in der Fußgängerzone ein neues, modernes Design: Am 28. Mai wurden die ersten von insgesamt 90 Exemplaren aufgestellt.

F wie Finanzen: Positive Nachrichten zur Haushaltslage

Die Finanzlage der Stadt Oldenburg » entwickelt sich aktuell besser als ursprünglich geplant: So hat sich das für das laufende Haushaltsjahr prognostizierte Defizit um rund 61,8 Millionen Euro, also um rund zwei Drittel, verringert. Für 2025 war zunächst ein Fehlbetrag von rund 91,5 Millionen Euro geplant – die tatsächliche Entwicklung im laufenden Jahr lässt allerdings erwarten, dass das Defizit auf rund 29,7 Millionen Euro sinkt. 

Zudem ist davon auszugehen, dass das für den Haushalt des kommenden Jahres angesetzte Defizit geringer ausfallen wird als bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs im Oktober angenommen. Nach der aktuellen Neuberechnung des kommunalen Finanzausgleichs sowie aufgrund der Prognosen der November-Steuerschätzung sind für das nächste Jahr Mehrerträge in Höhe von insgesamt rund 21 Millionen Euro zu erwarten. Allerdings fehlen auch 4,4 Millionen Euro an Einnahmen, weil der Rat am 15. Dezember die Anpassung der Grundsteuerhebesätze abgelehnt hat. 

G wie Großprojekte: Stadt stärkt ihre Zukunftsfähigkeit

Oberbürgermeister Jürgen Krogmann freut sich auf die Realisierung mehrerer Großprojekte, die in 2025 Fortschritte gemacht haben. „Ein modernes Stadion, ein hochwertiges Sport- und Gesundheitsbad, ein neu gestaltetes Stadtmuseum, ein leistungsfähiges Tagungs- und Kongresszentrum sowie fortschrittliche Klinikstrukturen stärken die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt, setzen wirtschaftliche Impulse und verbessern die Lebensqualität für alle Generationen.“ 

Hier ein Überblick über den derzeitigen Stand: 

  • Stadion-Neubau »: Im Rahmen des Vergabeverfahrens zur Auswahl eines Totalunternehmers läuft derzeit die so genannte Bieterphase; Ratsbeschluss und Zuschlagserteilung sind für Juni 2026 vorgesehen. Ein Baubeginn wird für Sommer 2027 angepeilt, die Fertigstellung Ende 2028/Anfang 2029.
  • Sport- und Gesundheitsbad Flötenteich » Das so genannte „Dichtfest“ wurde am 8. Mai gefeiert. Allerdings musste die zunächst für Sommer 2026 vorgesehene Eröffnung verschoben werden. Aktuell erfolgt eine qualitätssichernde Bestandsaufnahme der bisher ausgeführten Arbeiten. Ziel ist nun eine Inbetriebnahme im Laufe des Jahres 2027.
  • Stadtmuseum »: Eröffnung des Neubaus und der neuen Dauerausstellung ist im Frühjahr 2026 geplant.
  • Weser-Ems-Hallen »: Der Abriss der alten Festsäle und der Kongresshalle erfolgt ab Mitte Februar 2026; die Fertigstellung des neuen Tagungs- und Kongresszentrums ist für Mitte 2029 vorgesehen.
  • Klinikum »:Die Fertigstellung der Neubauten für das Herz- und Notfallzentrum sowie für das Perinatalzentrum ist für März 2027 geplant.

H wie Heiligengeistpark: Spielen und Entspannen auf neuer Freizeitfläche

Die neu geschaffene Freizeitfläche an der 91er-Straße » trägt den Namen „Heiligengeistpark“. Das ist das Ergebnis einer digitalen Abstimmung, die vom 1. bis zum 30. September auf der städtischen Beteiligungsplattform Gemeinsam Oldenburg stattfand. Das auf der brachliegenden Fläche des abgerissenen Finanzamtsgebäudes entstandene Areal bietet mit Sandflächen, Blühwiesen und Sportangeboten vielfältige Möglichkeiten für Entspannung, Begegnung und Bewegung für alle Altersgruppen.

I wie Infrastruktur: Verdruss über defekte Hunte-Brücken

Immer wieder Brücken-Ärger: Erst war es die von der Deutschen Bahn nach der Havarie der Huntebrücke in Elsfleth installierte Behelfsbrücke, die dafür sorgte, dass der Oldenburger Hafen auch im kompletten Jahr 2025 von Seeschiffen nicht angelaufen werden konnte. Dann – nach erfolgreicher Verlagerung von Umschlagsmengen auf die Schiene – war die Eisenbahn-Klappbrücke am Hafen in Oldenburg zwischen dem 4. November und 8. Dezember wochenlang nur eingeschränkt beziehungsweise zeitweise auch gar nicht nutzbar. Das traf nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern auch unzählige Pendlerinnen und Pendler hart. Die Stadt reagierte darauf mit Appellen an Bund, Land und Bahn und dem Drängen auf eine rasche Neubauplanung, um schon kurze Zeit später mit großer Sorge der nächsten beängstigenden Entwicklung entgegenzusehen: Die Bahn plant in 2026 massive Einschränkungen im Fernverkehr zwischen Bremen und Hannover mit gravierenden Folgen für Oldenburg und den Nordwesten. Wieder wehrt sich die Stadt im Verbund mit anderen Kommunen und Institutionen mit einem Appell an die Bahn.

J wie Jubiläen: Seit Jahrzehnten grenzenlose Verbundenheit mit Mateh Asher und Cholet

Bereits seit 60 Jahren bestehen die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland. Die Stadt Oldenburg und ihre Partnerkommune, der israelische Landkreis Mateh Asher », nahmen dieses Jubiläum zum Anlass, um im Juni ihre Verbundenheit anhand einer gemeinsamen Kunstausstellung in Oldenburg zu demonstrieren. Auf die von Landrat Moshe Davidovitz angeführte achtköpfige Delegation wartete ein breit gefächertes Programm. Davidovitz betonte, wie viel es ihm bedeute, dass die Freunde in Oldenburg auch in den schwierigen Zeiten zu ihrer Partnerkommune gehalten hätten und die Kommunikation nicht abreißen ließen.

„Bonjour Cholet“ hieß es Ende Mai: Zum 40-jährigen Bestehen der Partnerschaft mit der Stadt im Westen Frankreichs wurde eine Delegation mit Cholets » Bürgermeister Gilles Bourdouleix in Oldenburg empfangen. Eine Ausstellung blickte auf die Historie der langjährigen Partnerschaft zurück.

K wie kostenfreies Busfahren an Samstagen: Darauf fährt Oldenburg ab

Das Anfang 2025 eingeführte kostenlose Angebot „Samstags einfach Bus fahren“ (SEB) » wird von den Oldenburgerinnen und Oldenburgern gut angenommen. Die Stadt hat in einer Auswertung festgestellt, dass an den Samstagen deutlich mehr Menschen den Bus nutzen. Der Fahrgastzuwachs liegt bei rund 20 Prozent. Aufgrund der positiven Rückmeldungen und Evaluierungsergebnisse hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 29. September beschlossen, das in Niedersachsen einmalige Angebot 2026 weiterzuführen.

L wie Lorenz: Tod eines 21-Jährigen sorgt für Bestürzung

Der Tod des 21-jährigen Lorenz A., der in der Nacht zu Ostersonntag von einem Polizisten im Einsatz in der Innenstadt erschossen worden war, machte viele Menschen fassungslos und führte zu starken Protesten sowie intensiven Debatten. Auch Oberbürgermeister Jürgen Krogmann zeigte sich betroffen: „Ich bin sehr bestürzt über den Verlauf des Einsatzes und über die Tatsache, dass dabei ein junger Mann auf diese Weise sein Leben verloren hat.“ Er forderte eine lückenlose Aufklärung der Geschehnisse. Etwa 8.000 bis 10.000 Menschen nahmen am 25. April an einer Kundgebung auf dem Oldenburger Pferdemarkt mit anschließendem Protestzug teil. Der Stadtrat gedachte am 28. April mit einer Schweigeminute Lorenz A. Nach monatelangen Ermittlungen erhob die Staatsanwaltschaft am 5. November Anklage gegen den 27-jährigen Schützen. Ihm wird fahrlässige Tötung vorgeworfen.  

Ebenso schockierend war eine schreckliche Tat in Osternburg, bei der am 29. September ein Mann eine Frau und zwei Kinder tötete und sich anschließend selbst das Leben nahm. Nachdem der Stadtrat in seiner am selben Tag stattgefundenen Sitzung eine Schweigeminute eingelegt hatte, standen einen Tag später für einen Moment alle Fahrgeschäfte auf dem Kramermarkt still: Um 19 Uhr wurden Musik und Lichter ausgeschaltet, um den Opfern zu gedenken.

M wie Märkte: Kramermarkt und Lamberti-Markt bleiben Publikumsmagneten

Der 418. Kramermarkt » lockte erneut etwas über eine Million Menschen an. Stadt und Schaustellerverband zogen eine positive Bilanz. Der größte Andrang herrschte am 3. Oktober. Auch der Umzug zum Auftakt und das neue Familienprogramm lockten die Massen an. 

Über eine sehr gute Resonanz freute sich in diesem Jahr auch der Lamberti-Markt »: Mehr als 800.000 Menschen ließen sich in der zwischen Rathaus, Schloss und Lamberti-Kirche aufgebauten Budenstadt auf die Weihnachtszeit einstimmen.

N wie Nachhaltigkeitsbericht: Kompass für zukunftsfähige Entwicklung

Die Stadt Oldenburg hat im März ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht » vorgelegt und damit umfassend ihre bisherigen Maßnahmen für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung dokumentiert. Der Bericht gibt Einblick in zehn zentrale Handlungsfelder – von Klimaschutz und Mobilität über soziale Gerechtigkeit bis hin zu nachhaltiger Stadtverwaltung – und zeigt, wie Oldenburg die globalen Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030 lokal umsetzt. „Der Bericht ist ein Kompass für die Zukunft, um bei der Weiterentwicklung unserer Stadt ökologische, soziale und wirtschaftliche Interessen miteinander in Einklang zu bringen“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Der Nachhaltigkeitsbericht wird künftig alle drei Jahre erscheinen.

O wie „Oldenburg räumt auf“: 18,5 Tonnen Müll gesammelt

Zwei Tage, etwa 8.700 fleißige Sammlerinnen und Sammler sowie 18,5 Tonnen Müll – das war die beeindruckende Bilanz der diesjährigen Frühjahrsputzaktion „Oldenburg räumt auf“ », die am 21. und 22. März stattfand. Am ersten Tag griffen rund 7.183 Schülerinnen und Schüler sowie Kita-Kinder zu Handschuhen und Abfallsäcken, um das Umfeld und die nahegelegenen Wege zu reinigen. Am zweiten Tag der Aktion waren dann etliche Bürgerinnen und Bürger im gesamten Stadtgebiet unterwegs, um Müll einzusammeln.

P wie Personalien: Abschiede und Neuanfänge

Oberbürgermeister Jürgen Krogmann wird zur Kommunalwahl 2026 nicht erneut zur Wahl antreten und das Oldenburger Rathaus nach dann zwölfjähriger Amtszeit verlassen. Seine Entscheidung gab der Oberbürgermeister am 12. August bekannt. „Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, aber sie fühlt sich richtig an“, sagt Krogmann, um gleichzeitig ein „Jahr harter Arbeit“ anzukündigen.

Ihren Abschied schon hinter sich hat Dagmar Sachse »: Die Sozialdezernentin beendete ihre Amtszeit am 31. Mai vorzeitig auf eigenen Wunsch. Bei ihrer Abschiedsfeier am 4. Juni gab es stehende Ovationen. Sie hatte seit 2011 an der Spitze des größten Dezernats der Stadtverwaltung gestanden.

Auf Dagmar Sachses Ausscheiden folgte eine Neustrukturierung der Dezernate »: Der Stadtrat wählte in seiner Sitzung am 24. Februar Holger Denckmann zum Leiter des neu gebildeten Dezernats für Schule, Sport, Kultur und Gebäudewirtschaft sowie Jan Bembennek zum Dezernenten für Soziales, Jugend und Gesundheit. Und: Finanzdezernentin Dr. Julia Figura wurde am 30. Juni zur Ersten Stadträtin gewählt. Sie übernimmt damit die allgemeine Vertretung des Oberbürgermeisters.

Veränderungen gab es auch an der Spitze der städtischen Gesellschaften: Der Geschäftsführer der Bäderbetriebsgesellschaft Oldenburg und Leiter des Bäderbetriebs, Jens Hackbart, wurde am 23. Januar von seinen Aufgaben entbunden. Grund waren staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen Hackbart, dem Bestechlichkeit vorgeworfen wird. Am 13. August übernahm mit Interimsgeschäftsführer Berthold Schmitt ein erfahrener Bäder-Manager das Ruder. Er bleibt auch an Bord, wenn Andreas Ebert voraussichtlich zum 1. April 2026 seinen Job als neuer Geschäftsführer übernimmt. Eberts Berufung stimmte die Gesellschafterversammlung am 29. Oktober zu.

Bei der VWG hält Torsten Reh seit dem 1. Juli das Steuer in den Händen – er trat die Nachfolge von Michael Emschermann an, der nach 14 Jahren an der Spitze des Verkehrs- und Versorgungsunternehmens in den wohlverdienten Ruhestand ging. Auch VHS-Geschäftsführer Andreas Gögel wurde in den Ruhestand verabschiedet – seine Nachfolge tritt zum 1. Januar Sarah Orlowski an. 

Q wie Quizshow von Joko und Klaas: Oldenburg im bundesweiten Rampenlicht

Ganz viel Oldenburg zur besten TV-Sendezeit »: Am 11. Oktober stand die Stadt bundesweit im Rampenlicht. Das Staffelfinale der ProSieben-Samstagabend-Show „Ein sehr gutes Quiz (mit hoher Gewinnsumme)“ mit Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf wurde live aus Oldenburg übertragen – und sorgte sowohl vor Ort als auch digital für außergewöhnliche Aufmerksamkeit. Mehrere tausend Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten auf dem Bolzplatz am Otterweg eine mitreißende Live-Sendung. Damit war Folge 8 die bislang größte Ausgabe der Quizshow. Ein besonderes Highlight: Klaas Heufer-Umlauf, der gebürtig aus Oldenburg stammt und im Stadtteil Donnerschwee aufgewachsen ist, verlas während der Sendung Infos aus städtischen Pressemitteilungen, ging mehrfach auf dem Instagram-Kanal der Stadt Oldenburg (@stadt.oldenburg ») „live“ und katapultierte die Zahl der Followerinnen und Follower nach oben. 

R wie Richtfest: Meilenstein auf dem Weg zum ersten Bürgerhaus

Es war ein Meilenstein auf dem Weg zu Oldenburgs erstem Bürgerhaus »: Am 23. Mai wurde in Ofenerdiek an der Lagerstraße 36 Richtfest gefeiert. Am 8. September folgte dann die Unterzeichnung der Nutzungsvereinbarung zwischen der Stadt und dem Förderverein Bürgerhaus Ofenerdiek. Die Kosten für den Erweiterungsbau, die Außenanlagen sowie die Sanierung des denkmalgeschützten Altbaus belaufen sich auf circa 1,8 Millionen Euro. Die Stadt Oldenburg ist Eigentümerin des Hauses und des Geländes.

S wie Sicherheit: Schutz durch mobile Zufahrtssperren und mobile Deiche

Die Stadt hat ihr Sicherheitskonzept für Großveranstaltungen » angepasst. Um Teilnehmende bestmöglich zu schützen, wurde insbesondere die Zufahrtssicherung verstärkt. Um die Innenstadt abzusichern, wurden 100 mobile Fahrzeugsperren vom Typ „OktaBlock TR“ sowie 24 mobile Barrieren des Systems „Armis One 2024“ beschafft. Die neuen Sicherheitselemente haben rund 955.000 Euro gekostet. Erstmals wurden sie im August zum Stadtfest eingesetzt, aber auch beim Kramermarkt und vor allem beim Lamberti-Markt kamen die Sperren zum Einsatz.  

Besser schützen will sich die Stadt auch vor Hochwasserlagen: Dabei hilft seit Juli auch ein mobiles Hochwasserschutzsystem », dessen Elemente einen Not-Deich mit einer Gesamtlänge von 900 Metern bilden können. Das System für die Stadt Oldenburg wurde durch das Land Niedersachsen finanziert und ist als Ausstattung des Katastrophenschutzes vorgesehen. Es kann ausdrücklich auch für die überörtliche Hilfe eingesetzt werden.

T wie Tiefgarage „Am Stadtmuseum“: Stützen sorgen für Stabilität

Die grundlegende Sanierung der Tiefgarage „Am Stadtmuseum“ » duldet keinen Aufschub mehr. Bereits seit Jahren wird der Zustand der Tiefgarage, deren Großteil der Stellplätze bereits seit 2019 aus Sicherheitsgründen gesperrt ist, regelmäßig von einem Fachingenieurbüro überwacht. Anfang 2020 hatte die Stadt die Tiefgarage vom vormaligen Nutzungsberechtigten zurückerhalten. Die Stadt Oldenburg hat den Sanierungsbedarf mehrfach seit Beginn des Jahres 2025 entsprechend kommuniziert: in Ausschüssen, auf der Website, in Pressemitteilungen und im Bürgerbrief.

Eine Bewertung der Bausubstanz durch den Statiker im Oktober 2025 hatte das Risiko einer Gefährdung der Standsicherheit aufgezeigt, falls nicht sofort reagiert werden würde. In seinem Bericht empfiehlt der Prüfstatiker, die Standsicherheit durch Einbringung einer zusätzlich aussteifenden Stahlhilfskonstruktion sicherzustellen. Diese Sanierungsmaßnahme war ohnehin vorgesehen, wurde aufgrund der neuen Bewertung des Experten nun aber zeitlich vorgezogen. Die ersten 2.066 Stützen wurden bereits Mitte Dezember über die Einfahrt an der Raiffeisenstraße angeliefert und aufgestellt, 1.033 weitere folgen im Januar 2026. Die angelieferten Stützen sollen die Zwischendecke zwischen den beiden Parkebenen weiter verstärken, die für die Stabilisierung der Außenwände wichtig ist. Derzeit wird die eigentliche Sanierung weiter vorangetrieben, die Fertigstellung der kompletten Sanierung wird frühestens Ende des Jahres 2029 anvisiert.

U wie Umbenennung: Haus für Medienkunst streicht Stifterin aus dem Namen

Ab jetzt ohne Edith Ruß im Namen: Der Rat der Stadt Oldenburg beschloss am 24. Februar, das Edith-Russ-Haus für Medienkunst in „Haus für Medienkunst Oldenburg“ » umzubenennen. Der Name der Stifterin wurde aufgrund einer Neubewertung ihrer NS-Vergangenheit gestrichen. Grundlage des Beschlusses war eine von der Stadt in Auftrag gegebene wissenschaftliche Untersuchung, in der die Rolle von Edith Ruß während der Zeit des Nationalsozialismus beleuchtet wurde. Im weiteren Verlauf des Jahres bestätigte die Kommunalaufsicht die Rechtmäßigkeit des Ratsbeschlusses. 

V wie Verkehr: Tempo 30, Baustellen und ein abgeschlossenes Großprojekt

Verkehrsthemen boten wie immer Aufrege-Potenzial. Das gilt unter anderem für die seit dem 15. Dezember auf ausgewählten Abschnitten der Hauptverkehrsstraßen eingeführte Tempo-30-Regelung ». Auch wenn nicht jeder und jedem gefällt, den Fuß vom Gas nehmen zu müssen: Die verminderte Geschwindigkeit soll dazu beitragen, die Lebensqualität in unserer Stadt zu verbessern – durch weniger Lärm, bessere Luft und mehr Sicherheit. Grundlage für die Geschwindigkeitsreduzierung ist die vom Rat der Stadt beschlossene Fortschreibung des Lärmaktionsplanes.

Ein Ärgernis aus Sicht einiger Verkehrsteilnehmenden war in diesem Jahr die Häufung von Baustellen ». Die Stadt warb wiederholt um Verständnis für die Notwendigkeit, die Infrastruktur zu unterhalten und zu verbessern: Generell wird versucht, große Baustellen in die Ferien und damit verkehrsärmere Zeiten zu verlegen. Bei Instandsetzungsarbeiten an stark frequentierten Stellen wird auch nachts und an Wochenenden gearbeitet. Und: Für die Baustellen steht nur ein begrenzter Zeitrahmen im Jahr zur Verfügung. Dieser ist beeinflusst von Wetterbedingungen, den Terminen von Großveranstaltungen, die möglichst nicht beeinträchtigt werden sollen, sowie von der Verfügbarkeit der stark ausgelasteten Baufirmen.

Eine gute Nachricht in 2025 war die Freigabe der Alexanderstraße, auf der seit dem 18. September wieder der Verkehr rollt: Deutsche Bahn und Stadt konnten die Arbeiten im Bereich der neuen Eisenbahnbrücke zum Abschluss bringen. Die in rund sechs Monaten erneuerte und leicht abgesenkte Fahrbahn der Alexanderstraße trägt zu mehr Sicherheit und Komfort für Verkehrsteilnehmende bei. Dank der Inbetriebnahme der Eisenbahnbrücke erübrigte sich der Bahnübergang. Lange Wartezeiten und Rückstaus vor geschlossenen Schranken gehören damit der Vergangenheit an. Insgesamt hat dieses Großprojekt rund 60 Millionen Euro gekostet.

W wie Weihnachtssingen: Gänsehautmomente im Marschwegstadion

Das erste „Oldenburger Stadionsingen in der Weihnachtszeit“ » hat am 13. Dezember im Marschwegstadion für Gänsehautmomente gesorgt. Rund 4.000 Teilnehmende verwandelten die Haupttribüne in einen klangstarken Advents-Fanblock. Die von der Musikschule und dem Sportbüro der Stadt gemeinsam organisierte Premiere wurde zugleich zum sozialen Treffer: 10.000 Euro kommen als Erlös zwei Oldenburger Projekten zugute. Eine Wiederholung im nächsten Jahr steht bereits auf dem Wunschzettel.

X wie x-mal: Immer wieder Ärger über Vandalismus

Auch 2025 gab es in Oldenburg Ärger und Unverständnis über Fälle von Vandalismus und Sachbeschädigungen. So wurde Anfang November an der IGS Flötenteich ein Fenster zum Forum mit dem Beton-Standfuß eines Bauzauns eingeschlagen. Anschließend wurde ein Waschbecken abgeschlagen, der Wasserhahn aufgedreht und ein Feuerlöscher entleert, wodurch ein erheblicher Wasserschaden entstand. Weitere Gegenstände und Musikinstrumente wurden ebenfalls beschädigt. Vier Tage später wurde zunächst in einem Werkraum ein Feuer gelegt, einen Tag später rückte die Berufsfeuerwehr an, um brennende Müllcontainer zu löschen. Letztlich wurden drei jugendliche Tatverdächtige ermittelt.

Für Aufregung sorgte auch ein Brand auf dem Lamberti-Markt: In der Nacht auf Montag, 15. Dezember, kam es zu kleineren Bränden von Abfallbehältern – allerdings wurden durch das Feuer ein angrenzendes Gebäude und ein Marktstand in Mitleidenschaft gezogen. Ein 32-jähriger Tatverdächtiger konnte dank Videoaufnahmen am Wochenende des vierten Advents überführt und festgenommen werden.

Und auch einige Fahrradfahrende sind zeitweise von Vandalismus betroffen: Bis Anfang des neuen Jahres ist die Sammelschließanlage Wechloy leider nicht nutzbar, da die Schließtechnik der Tore in der Nacht vom 18. auf den 19. Dezember 2025 mutwillig zerstört wurde. Eine Reparatur ist erst im Januar möglich.

Y wie Yes, we can(`t): „USA Begegnungen“ ja, Partnerschaft mit US-Stadt eher nein

Nach knapp neun Wochen endete am 26. November das städtische Kooperationsprojekt „USA Begegnungen“ ». 24 Institutionen sowie Akteurinnen und Akteure aus Kunst, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung aus Oldenburg, aber auch den USA, hatten seit dem 20. September unter der Koordinierung des städtischen Kulturbüros für zahlreiche sprichwörtliche „Begegnungen“ gesorgt. Die Stadtverwaltung zog eine positive Bilanz: Die Reihe habe bestätigt, dass es genau richtig gewesen sei, gerade jetzt die „USA Begegnungen“ durchzuführen, auch um Verständnis für Land und Leute zu schaffen. Die Veranstaltungen hätten den Teilnehmenden vielfältige Möglichkeiten geboten, die USA wieder und neu zu entdecken und sich ein eigenes Bild zu machen.

Während die Begegnungsreihe auf ein interessiertes Publikum traf, zeigte sich der Stadtrat verhalten gegenüber Bestrebungen der Stadtverwaltung, Schritte für eine Zusammenarbeit mit der Stadt Des Moines (im US-Bundesstaat Iowa) einzuleiten.  

Z wie Zuwachs: Oldenburg wächst weiter

Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner hat zum Stichtag 30. November 2025 einen neuen Höchststand erreicht: 176.600 Menschen lebten laut Einwohnerdatei der Stadt Oldenburg zu diesem Zeitpunkt in Oldenburg. Das sind 415 mehr als Ende November 2024. Nach der aktuellen Bevölkerungsprognose wird Oldenburg wird bis etwa zum Jahr 2030 weiterhin wachsen, allerdings in moderatem Ausmaß.

Dass Neubürgerinnen und Neubürger in Oldenburg herzlich willkommen sind, zeigt die Stadt mit einem regelmäßigen Empfang für Neuzugezogene. Zur diesjährigen Auflage am 25. September eingeladen waren alle im Zeitraum zwischen dem 1. August 2024 und 31. Juli 2025 zugezogenen 5.967 Neubürgerinnen und Neubürger – rund 300 von ihnen nahmen teil. Auch wer die deutsche Staatsbürgerschaft erhält, wird in Oldenburg mit offenen Armen begrüßt. In diesem Jahr gab es wegen der Vielzahl der bewilligten Anträge gleich zwei Einbürgerungsfeiern » – diese Willkommenskultur will sich Oldenburg auch in 2026 bewahren. 

Zuletzt geändert am 29. Dezember 2025