Leporellos und Kraniche als Zeichen für den Frieden

24.02.2023

Leporellos und Kraniche als Zeichen für den Frieden

Oldenburg. Vor einem Jahr stockte der Welt der Atem, als Russland die Ukraine erstmalig angriff. Das bedeutet 365 Tage Krieg, begleitet von Bildern aus der Region, von Presseberichten und Reportagen über die Schicksale der Ukrainer. Die Menschen, die zu uns flüchten – Erwachsene wie Kinder – sie alle haben eine Geschichte, die uns trifft und bewegt. Es ist Krieg in Europa und viele Menschen sorgen oder ängstigen sich. Ungefähr 20.000 Kinder aus der Ukraine sind allein in Niedersachen im letzten Jahr in die Grundschulen aufgenommen worden – und sie bringen ihre Geschichten mit in die Klassengemeinschaft.

Was denken Kinder eigentlich über den Krieg? Welche Gefühle verbinden sie damit und mit wem können sie über diese beängstigende Situation sprechen? In Workshops konnten sich Schülerinnen und Schüler zweier Oldenburger Grundschulen mit diesen Fragen künstlerisch auseinandersetzen. Die berührenden Ergebnisse sind seit heute auf dem Flur im ersten Obergeschoss des Kulturzentrums PFL in der Peterstraße 23 zu sehen.

Kinder drücken Gedanken und Gefühle zum Krieg künstlerisch aus
Wie kam es zu dieser Ausstellung? Das Team vom Kulturbüro der Stadt Oldenburg hat im Rahmen der städtischen Mitgliedschaft bei den „Mayors for Peace“ und anlässlich des Internationalen Tag des Friedens am 21. September im vergangenen Jahr Projekte in Oldenburger Grundschulen zum Krieg in der Ukraine initiiert. Schülerinnen und Schüler aus vierten Klassen haben gemeinsam mit der Oldenburger Kinderbuchautorin und -illustratorin Heike Ellermann und der Kunstpädagogin Laura Keppel gearbeitet und ihre Gedanken und Gefühle künstlerisch ausgedrückt.

Über Heike Ellermann
Heike Ellermann ist Illustratorin und Autorin, sie lebt und arbeitet in Oldenburg. Im Jahr 1990 hat sie das Buch „Papiervogel, flieg!“ veröffentlicht, in dem sie das Thema Hiroshima und die schlimmen Folgen der Atombombe für Kinder erzählt. Aus diesem Buch hat die Autorin in mehreren Klassen der Grundschule Drielake gelesen und mit den Kindern über Atomwaffen und die Folgen, über Ängste und Sorgen, die sie mit Krieg verbinden, gesprochen. Im Anschluss an die teilweise intensiven Auseinandersetzungen wurden Papiervögel aus blauem und gelbem Papier gefaltet – als Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine.

Über Laura Keppel
Laura Keppel ist Dipl. Kunsttherapeutin und -pädagogin und leitet das Druckatelier „KreativQuadrat Oldenburg e.V“. Sie hat sich zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der Grundschule Bloherfelde mit dem aktuellen Weltgeschehen wie Krieg, Ungerechtigkeit, Unterdrückung, Gewalt und Flucht auseinandergesetzt. Gemeinsam mit ihnen hat sie Leporellos gestaltet, mit denen die Kinder ihre Eindrücke, Emotionen und Wünsche gestalterisch ausdrücken konnten. „Mit Materialdruck, aufgeklebten Zeichnungen und Buchstabenstempeln sind bunte und individuelle Leporellos gestaltet worden, welche gleichwohl die Individualität, als auch das Gemeinsame der Kinder deutlich machen“, so Laura Keppel.

Foto: Stadt Oldenburg
In beeindruckenden Leporellos und Kranichen, die im Kulturzentrum PFL ausgestellt sind, zeigen Kinder zweier Oldenburger Grundschulen ihre Gefühle zum Krieg in der Ukraine. Foto: Stadt Oldenburg