Oldenburg. Der aktuelle Roman des Schriftstellers Jakob Hein erzählt die wahre Geschichte des jüdischen Leutnants Edgar Stern, der 1914 eine als Zirkus getarnte Truppe muslimischer Gefangener nach Konstantinopel schmuggelte. Am Dienstag, 16. Oktober, stellt Jakob Hein sein Buch „Die Orient-Mission des Leutnant Stern“ in der Reihe „Konstellationen“ des Literaturbüros Oldenburg vor und spricht mit dem Historiker Michael Sommer. Beginn ist um 19.30 Uhr im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Karten können beim Literaturbüro per E-Mail unter literaturbuero@stadt-oldenburg.de oder telefonisch unter 0441 235-3014 vorbestellt werden.
Für den Protagonisten Edgar Stern ist der Gedanke, dass in nur wenigen Wochen der Krieg ausbricht, unvorstellbar. Niemals hätte er sich träumen lassen, dass er der Hauptakteur eines aberwitzigen Plans der deutschen Militärführung werden würde: Wenn es gelänge, dass der türkische Sultan für das befreundete Deutsche Reich den Dschihad ausruft und sich daraufhin alle Muslime – vor allem die in den Kolonien – gegen die britischen und französischen Gegner erheben, müsste die Schlacht schnell entschieden sein. Um den Sultan als Verbündeten zu gewinnen, will man einige muslimische Kriegsgefangene feierlich in Konstantinopel freilassen. Doch dazu müssen sie möglichst unauffällig durch halb Europa geschleust werden.
Jakob Hein, geboren 1971 in Leipzig, ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Dramatiker, Arzt und lebt in Berlin. Sein Roman „Herr Jensen steigt aus“ (2006) stand wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. 2017 wurde in der ARD die Komödie „Zwei Bauern und kein Land“ ausgestrahlt, für die Hein das Drehbuch mitverfasst hatte.
Die Veranstaltungsreihe wird als Bestandteil der Aktivitäten zum 25-jährigen Jubiläum des Literaturbüros von der Stiftung Niedersachsen gefördert. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.literaturbuero-oldenburg.de.