Oberbürgermeister mahnt zur Besonnenheit

23.04.2025

Oberbürgermeister mahnt zur Besonnenheit

Oldenburg. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann ruft im Vorfeld der für diesen Freitag, 25. April, angemeldeten Kundgebung zum Gedenken an den 21-jährigen Oldenburger, der in der Nacht zu Ostersonntag von einem Polizisten im Einsatz in der Innenstadt erschossen worden ist, zur Besonnenheit auf. Der Wunsch nach lückenloser Aufklärung sei absolut nachvollziehbar, sagte Krogmann. „Auch ich bin sehr bestürzt über den Verlauf des Einsatzes und über die Tatsache, dass dabei ein junger Mann auf diese Weise sein Leben verloren hat.“ Bei allem Verständnis für Trauer, Wut und Empörung appelliert der Oberbürgermeister aber an die Teilnehmenden der Kundgebung, sich nicht instrumentalisieren zu lassen. „Gerade in den sozialen Medien erleben wir eine polarisierende Debatte zwischen den extremen politischen Rändern, die auf der einen Seite den Vorwurf, das Vorgehen der Polizei sei rassistisch motiviert gewesen, propagieren und auf der anderen Seite Lob und Verständnis für ein hartes Durchgreifen und den Schusswaffengebrauch aussprechen“, so Krogmann.

Es sei deshalb im Interesse sowohl der Polizei und der Angehörigen als auch der gesamten Stadtgesellschaft, schnellstmöglich Klarheit über den Hergang und die Umstände, die zum Tod des 21-Jährigen geführt haben, zu bekommen, betonte der Oberbürgermeister. Er vertraue darauf, dass die ermittelnden Behörden nach rechtsstaatlichen Prinzipien die Hintergründe des tragischen Ereignisses aufarbeiten und alle offenen Fragen beantworten. „Wir haben nach wie vor kein exaktes Bild der Abläufe“, tritt Krogmann voreiligen Schlussfolgerungen entgegen.

Anteilnahme, aber keine Vorverurteilung

Angemeldet und von der Stadt Oldenburg als Versammlungsbehörde bestätigt worden ist die Kundgebung unter dem Thema „Lorenz soll nicht vergessen werden – Forderung nach lückenloser Aufklärung (des Polizeieinsatzes mit Todesfolge)“. Der Oberbürgermeister hofft, dass die Kundgebung diesem Motto gerecht wird und als Zeichen der Anteilnahme am Tod des jungen Oldenburgers und des Mitgefühls für die Angehörigen verstanden wird. Gleichzeitig warnt er vor Vorverurteilungen, Spekulationen und Verallgemeinerungen und wirbt für Verständnis gegenüber der Polizei, deren oberstes Anliegen es sei, für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu sorgen. „Für diesen herausfordernden Dienst genießen die Beamtinnen und Beamten meinen großen Respekt“, betont Krogmann. Die aktuelle Situation sei auch für die Polizei sehr belastend, gibt er zu bedenken.

Kundgebung und Rundgang um die Innenstadt

Die Kundgebung beginnt am Freitag, 25. April, um 18 Uhr auf dem Parkplatz Pferdemarkt. Anschließend ist ein Rundgang um die Innenstadt geplant. Die Route führt über Johannisstraße, Ziegelhofstraße, Pferdemarkt, Am Stadtmuseum, Staulinie, Heiligengeistwall, Theaterwall, Schloßwall, Huntestraße, Stau, Staugraben und Am Stadtmuseum wieder zurück zum Pferdemarkt, wo auf dem Parkplatz ein Abschluss stattfinden soll. 

Foto: Stadt Oldenburg
Der Ort des Geschehens in der Achternstraße ist mit Blumen und Kerzen gesäumt. Foto: Stadt Oldenburg