Oldenburg. „Wir.Für.Uns“ so lautet das Motto des Jobcenter Projektes „Rohdenhof“, das seit Juli 2015 im Gewerbegebiet Tweelbäke beheimatet ist. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Arbeitsgelegenheit, in der die Teilnehmenden zusätzliche, im öffentlichen Interesse liegende und wettbewerbsneutrale Arbeiten verrichten. Dafür erhalten sie eine Mehraufwandsentschädigung. Die Zielsetzung von Arbeitsgelegenheiten ist die (Wieder-)Herstellung und Aufrechterhaltung der Beschäftigungsfähigkeit von arbeitsmarktfernen Personen. Im Projekt werden 43 Kundinnen und Kunden des Jobcenters wieder an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt.
Angefangen hat alles im Sommer 2015, als das Jobcenter Oldenburg die Firma bbz.pro mit der Umsetzung des Projektes beauftragte. Im Sommer desselben Jahres wurde ein Resthof am Rohdenweg in Tweelbäke gefunden, der schon in früheren Zeiten für ähnliche Projekte genutzt wurde. Im Laufe der Jahre ist aus dem Rohdenhof ein Vorzeigeprojekt geworden. „Was hier passiert“, sagt die Geschäftsführerin des Jobcenters, Carmen Giss, „ist für uns von eklatanter Wichtigkeit.“ Die Arbeit auf dem Rohdenhof verleihe Erfolgserlebnisse: „Etwas, was unsere Kunden zum Teil ewig nicht erlebt haben.“ Das sei eine große Motivation.
Die Arbeitsgelegenheit bietet den Teilnehmenden verschiedene Module an und schafft somit Raum, Kenntnisse zu vertiefen oder neue zu erwerben. Gearbeitet wird unter anderem in den Bereichen Holz, Metall, Gartenbau und Hauswirtschaft. Auch Aufgaben in den Gebieten Verwaltung und Marketing werden von Projektteilnehmenden übernommen. Zudem existiert eine Fahrradwerkstatt, in der Fahrräder aufbereitet werden. Der Rohdenhof darf keinen Gewinn erwirtschaften. Alles was dort produziert wird, nutzen die Teilnehmenden selbst.
Sozialdezernentin Dagmar Sachse lobt vor allem den Ansatz der Teilhabe: „bbz-pro bietet ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern in ihren Projekten die Chance, durch ressourcenorientierte Arbeit am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, die gemeinsame Arbeit als Teil der Persönlichkeitsentwicklung zu erleben und durch Erfolgserlebnisse neue Perspektiven zu entwickeln“. Neben Langzeitarbeitslosen, die Leistungen vom Jobcenter Oldenburg beziehen, nehmen mittlerweile auch Leistungsberechtigte des Amtes für Teilhabe und Soziales im Rahmen eines Zuverdienstprojektes teil. Die Betreiber des Rohdenhofs freuen sich sehr, dass seit dem 1. Januar eine neue Zielgruppe auf dem Hof begrüßt werden kann: Das Niedersächsische Landessozialamt hat zu Beginn des Jahres den Bescheid verschickt, dass der Rohdenhof nunmehr auch Menschen mit Behinderung aufnehmen und betreuen darf.
Die neue Zielgruppe der Menschen mit Behinderung wird auch bezahlte Aufträge von außen ausführen können. Wer dem Klientel entsprechende Aufträge zu vergeben hat, kann sich telefonisch unter 0157 85114039 oder per E-Mail an kontakt@rohdenhof.de melden.
Auch die zunächst zwanzig Teilnehmerplätze sind erst zum Teil belegt. Menschen mit Behinderung, die Lust haben, auf dem Hof mitzuarbeiten, können sich unter den Kontaktdaten melden.
Um auf dem Rohdenhof mitarbeiten zu können, ist ein positiv bescheinigtes Kostenanerkenntnis des örtlichen Kostenträgers erforderlich. Bei Interesse können Sie sich unverbindlich telefonisch beraten lassen oder einen Besichtigungstermin vereinbaren.