Projektraum_4 – Wohnen

24.04.2023

Projektraum_4 – Wohnen

Oldenburg. Am Samstag, den 22. April, eröffnete das Stadtmuseum Oldenburg zum vierten Mal in seiner neubaubedingten Schließzeit einen Projektraum in einem leerstehenden Ladengeschäft in der Oldenburger Innenstadt. Diesmal bezieht das Museum den ehemaligen „Game Stop“ in der Achternstraße 22 und präsentiert darin eine Ausstellung zum Thema „Wohnen“.
„Im Zuge der Entwicklung des neuen Stadtmuseums arbeiten wir sowohl nach innen als auch nach außen verstärkt kooperativ und partizipativ“, sagt Stadtmuseumsleiter Dr. Steffen Wiegmann. „Die Projekträume sind für uns Orte des immer intensiver werdenden Dialogs mit einzelnen Akteuren und Gruppen der Stadtgesellschaft, der die vielfältigen Sichtweisen auf die Stadt zum Vorschein bringt.“ Im neuen Projektraum sind die Ergebnisse des jüngsten Stadtteilprojekts zu sehen, das das Stadtmuseum im vergangenen Jahr in Osternburg umgesetzt hat. Über 100 Menschen, darunter über die Hälfte Kinder und Jugendliche, waren am Projekt beteiligt und haben von ihrem Stadtteil sowie dem Leben dort erzählt und zu verschiedenen Themen rund um ihren Wohnort gearbeitet.

Arbeit mit Menschen aus Osternburg
„Für das Stadtmuseum ist es besonders interessant, die Stadtteile Oldenburgs aus den Perspektiven der Personen kennen zu lernen, die dort leben“, sagt Sandrine Teuber, die das Stadtteilprojekt des SMO koordiniert und selbst viele Interviews geführt hat. „Im Projektraum steht die Wahrnehmung und das Wissen der Osternburgerinnen und Osternburger im Mittelpunkt, denn sie sind die Expertinnen und Experten für ihren Stadtteil und können am besten vermitteln, was das Wohnen dort ausmacht.“ Neben Zitaten der Projektteilnehmenden, sowie Objekten und Fotos mit persönlicher Bedeutung werden die Gemeinschaften in der Breslauer Straße und in der Glashüttensiedlung vorgestellt. Die ehemalige Arbeitersiedlung in der Breslauer Straße und die Glashüttensiedlung befinden sich heute zum Teil im Besitz von Vereinen und Genossenschaften. Diese ermöglichten es Bewohnerinnen und Bewohnern der Häuser und Wohnungen, diese zu kaufen. Anhand der Entwicklung dieser Wohngebiete lässt sich beispielhaft nachvollziehen, wie sich das Zusammenleben in Städten wandelt und welche Bedeutung die Nachbarschaft für das Wohngefühl hat.

Schulprojekte
Auch Schülerinnen und Schüler der Freien Schule Oldenburg waren an der Ausstellung beteiligt. Sie haben sich im Schulunterricht künstlerisch mit der Umgebung der Schule auseinandergesetzt. Entstanden sind Collagen, die sich mit ihren Entdeckungen und den Besonderheiten der Gegend befassen.
An der Paul-Maar-Schule und der Grundschule Drielake arbeiteten Schülerinnen und Schüler an einem Stadtteilheft, mit dem Kinder den Stadtteil selbstständig erkunden können. Das Heft wird als Ergebnis der Stadtteilarbeit zum Ende des Projektraums veröffentlicht und soll dazu anregen, Osternburg zu entdecken.  

Wohnraum schaffen und gestalten
Über die Präsentation der Stadtteilarbeit hinaus hat auch das Team des Stadtmuseums zum Thema „Wohnen“ gearbeitet. Anhand von historischen und zeitgenössischen Grafiken und Fotos wird die Bedeutung von Wohnraum in Oldenburg dargestellt – vom Beginn des 20. Jahrhunderts, über die Gegenwart bis hin zu künftigen Möglichkeiten, das Wohnen neu zu denken. Außerdem lädt das partizipative Format „Oldenburger Fensterblicke“ zu einem Ausblick aus Osternburger Fenstern ein und Besucherinnen und Besucher können einem jungen Oldenburger zuhören, der seine Wohnsituation als Geflüchteter in der Stadt beschreibt.
Am Beispiel der historischen Villen des Stadtmuseums gewährt die Ausstellung nähere Einblicke in das Thema der Wohnraumgestaltung. Der Museumsgründer Theodor Francksen richtete die Räume in den Villen nach verschiedenen Stilen und Epochen ein. Besucherinnen und Besucher entdecken anhand historischer Architekturentwürfe, wie Inneneinrichtung um 1900 geplant wurde.

Öffnungszeiten des Projektraums:
Montag bis Freitag: 12.30 bis 18 Uhr
Samstag: 10 bis 18 Uhr
Der Eintritt ist frei.

Ein buntes Rahmenprogramm rund um die Themen des Projektraums ist auf www.museum-findet-stadt.de » zu finden.

Foto: Stadtmuseum Oldenburg
Außenansicht des Projektraum_4 in der Achternstraße 22. Foto: Stadtmuseum Oldenburg