Oldenburg. Der im März dieses Jahres begonnene Ausbau der Bremer Heerstraße ist in Zeitverzug geraten. Grund sind unerwartete Schwierigkeiten bei der Grundwasserabsenkung, die zu erheblichen Verzögerungen bei der Kanalverlegung geführt haben. „Die im Vorfeld ermittelte Wassermenge wurde um ein Vielfaches überschritten. Die Kanalbauarbeiten starteten in einer Tiefe von über fünf Metern am Hayengraben und kamen nur langsam voran“, schildert Bauleiter Helmut Schepa vom Fachdienst Tiefbau der Stadtverwaltung die Probleme. Um die Baumaßnahme im ersten Abschnitt noch rechtzeitig vor Weihnachten fertigzustellen, hat sich die Stadt entschieden, die weiteren Arbeiten zu beschleunigen. Und zwar durch eine Vollsperrung. „Nur so kann vermieden werden, dass sich die Baustelle über die Wintermonate hinzieht“, sagt Prof. Bernd Müller, Leiter des Amtes für Verkehr und Straßenbau.
So wird die Straße nun ab Donnerstag, 13. August, im Bereich vom Ostweg bis einschließlich zur Einmündung Uhlenweg komplett für den Verkehr gesperrt. „Bis dahin“, so kalkuliert Schepa, „werden die Kanalarbeiten jenseits vom Eylersweg stehen.“ Der Anliegerverkehr wird, soweit möglich, aufrechterhalten. Bisher wurde nur halbseitig gebaut, die Fahrspur in Richtung Innenstadt blieb befahrbar. Eine lange Betongleitwand sichert die Baustelle gegenüber dem Kfz-Verkehr. Eine Beschleunigung im Bauablauf wäre bei einer Beibehaltung dieser Vorgehensweise jedoch nicht möglich gewesen. „Nur bei einer Vollsperrung kann die Herstellung der Ver- und Entsorgungsleitungen zu den Grundstücken an beiden Straßenseiten gleichzeitig unmittelbar nach der Kanalverlegung erfolgen“, erläutert der Bauleiter. Die Pflasterarbeiten werden dem Tempo der Kanalarbeiten angepasst und folgen im Abstand von etwa 50 Metern dem Kanalbau. Geplant ist die Fertigstellung der Straße Ende November 2020.
Die Straße bleibt bis zur Asphaltierung der Fahrbahn für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Asphaltierungsarbeiten sind für Anfang November vorgesehen. Danach soll die Bremer Heerstraße nach Möglichkeit in Richtung Innenstadt wieder befahrbar sein.
Eine Umleitung über Am Bahndamm/Gerhard-Stalling-Straße und in Gegenrichtung ist ausgeschildert. Es wird empfohlen, den Baustellenbereich weiträumig über diese Umleitung oder über die A 28 zu umfahren.
Anliegerinnen und Anlieger können ihre Grundstücke zu Fuß und – sofern bautechnisch machbar – auch mit dem Pkw erreichen. Zur Erreichbarkeit der Geschäfte und anderer Einrichtungen mit dem Kfz kann die Bremer Heerstraße in Fahrtrichtung stadteinwärts bis zur Einmündung Eylersweg in Einbahnstraßenregelung befahren werden. Hierfür bleibt auch die Einfahrt in den Eylersweg offen. Für den Radverkehr ist der Baustellenbereich gesperrt. Für diese Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer ist in beide Fahrtrichtungen eine Umleitung über Herrenweg und Largauweg eingerichtet. Wer zu Fuß unterwegs ist, kann die Baustelle passieren. Die betroffenen Anliegerinnen und Anlieger werden schriftlich über die neue Baustellensituation informiert und um Verständnis gebeten.
VWG-Busse der Linie 302 befahren in beiden Richtungen die Umleitung über Am Bahndamm/Gerhard-Stalling-Straße. Die Haltestellen Largauweg, Herrenweg, Helmsweg und Gerhard-Stalling-Straße können nicht bedient werden.
Insgesamt ist der erste Bauabschnitt mit rund 1,8 Millionen Euro veranschlagt. Das Land Niedersachsen fördert die Baukosten zu etwa 60 Prozent. Hinzukommen Kosten in etwa gleicher Höhe für den Ausbau der Regenwasser- und Schmutzwasserkanäle, die vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) getragen werden. 2021 soll der zweite Bauabschnitt zwischen Uhlenweg und Dählmannsweg folgen.