Die Profis stellen sich vor
Raheleh Afshar
Jahrgang: 1983
Profi für: Migrationserfahrungen und Traumata
Beruf/Tätigkeit: Ich lerne gerade Deutsch. In meinem Heimatland habe ich als Chemikerin, Kundendienstleiterin und Verkaufsplanerin gearbeitet.
Besonderheit: Ich bringe die Erfahrung mit, als Flüchtling die eigene Heimat verlassen zu haben und mit schweren durch Traumata ausgelösten Depressionen ein neues Leben in einem neuen Land aufzubauen.
Motivation: Ungleiche Rechte führen überall auf der Welt zu Lebensbarrieren. Migrantinnen und Migranten können aus vielen Gründen nicht nur nicht richtig in ihrem Heimatland leben, sondern werden im Zielland meist nicht als gleichwertig anerkannt und behandelt. Ich möchte gerne meine Überzeugung weitergeben, dass jeder Mensch das Recht hat, sich ein besseres Leben aufzubauen. Die Wahl des Geburtsortes und der Lebensbedingungen ist vielleicht nicht selbst unsere Wahl, aber der Aufbau einer besseren Welt ist unsere Entscheidung.
Motto: Die Welt ist die Heimat von uns allen
Brit Bentzen
Jahrgang: 1979
Profi für: Kommunikation, Eltern mit Kindern mit Down Syndrom
Besonderheit: Mutter einer Tochter mit Trisomie 21
Beruf: Fernsehredakteurin
Schwerpunkte: Inklusive Gesellschaft, Inklusion in der Schule, Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, Leichte Sprache, Werkstatt oder Arbeitsmarkt
Motivation: Seit der Geburt meiner Tochter und ihrer Diagnose Trisomie 21 sind wir eine Familie mit Extra-Status: Es benötigt extra Erklärungen, extra Anträge, extra Therapien, extra Arztbesuche, extra Schullaufbahn, extra Mobilität. Nur, weil das eigene Kind ein extra Chromosom hat. Was aber viel wichtiger ist: Wir haben gelernt, dass ein Kind mit Down Syndrom unser Leben extra schön macht.
Suntke Elies
Sabine Görg
Profi für: Barrierefreiheit
Tätigkeit: Seit Oktober 2016 Mitglied im Behindertenbeirat der Stadt Oldenburg, seit Frühjahr 2019 beratendes Mitglied im Verkehrsausschuss für die Belange von Menschen mit Handicap.
Besonderheit: Hochgradige Sehbehinderung, nahezu blind/Assistenz durch Blindenführhund
Schwerpunkte: Sehbehinderung/Blindheit; ich kläre auf zum Thema „Assistenzhunde“ und deren Zutrittsrechte und ich informiere über gewünschtes Verhalten gegenüber den Teams von Menschen mit Handicap und Assistenzhunden.
Motto: Barrierefreiheit für Klein und Groß
Christian Lohmann
Jahrgang: 1970
Profi für: Psychische Erkrankungen, Mobbing, Stalking, Suchterkrankung
Besonderheit: Hat erfolgreich die psychische Erkrankung und eine Suchterkrankung überwunden. Heute ist er im Bereich der Inklusion bei OEins mit seiner Radiosendung Radio RIO Oldenburg aktiv.
Beruf: Physiotherapeut, Masseur und medizinischer Bademeister und leitender Redakteur bei Radio RIO Oldenburg.
Schwerpunkte: Aufklärungsarbeit über psychische Erkrankungen und Suchterkrankung an Schulen. Verbreitung des Inklusionsgedankens in der Öffentlichkeit.
Motivation: Mut machende Erfahrungen mit anderen teilen, Vorurteile abbauen, Hilfen für andere Betroffene und deren Angehörige anbieten.
Eka Oehne
Jahrgang: 1952
Profi für: Ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Beeinträchtigung, sowie ein Leben mit Rollstuhl
Beruf/Tätigkeit: Gelernte Steuerfachassistentin, Beraterin für Persönliche Assistenz, seit 2002 erwerbsunfähig Vorstandsmitglied von SeGOld e.V. – Selbstbestimmt Leben-Gemeinschaft, ehrenamtliche Leitung der EUTB SeGOld e.V. für Menschen mit Beeinträchtigung, Leitung der Rollstuhltanzgruppe RolligOld, Mitglied des Aktionsbündnisses der Inklusionswoche
Besonderheit: Körperbehinderung (seit 2002 Rollstuhlnutzerin)
Schwerpunkte: Inklusion allgemein, bauliche/infrastrukturelle Themen, barrierefreier Tourismus, Umgang mit Diversität, barrierefreie Websites
Motivation: Die Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung sind leider auch heute noch oft durch Hemmschwellen und Berührungsängste gekennzeichnet – und zwar auf beiden Seiten. Neben den sichtbaren Barrieren, sind die Ursachen dafür auch die Barrieren in den Köpfen. Sie entstehen durch Unsicherheit und fehlende Erfahrungen im Umgang mit dem Unbekannten, sowie die Angst vor Ablehnung oder Grenzverletzungen auf der anderen Seite. Doch wie sollte man die Lebenssituation seines Gegenübers verstehen können, wenn man nicht darüber spricht, oder noch besser: sie miterlebt? Deshalb möchte ich durch mein Angebot zum Abbau dieser Barrieren beitragen.
Anna Weber
Jahrgang: 1985
Profi für: Psychische Erkrankungen und chronische Schmerzen
Tätigkeit: Mit psychisch erkrankten Menschen Begegnungen schaffen und betreuen, in Schulen präventiv zum Thema arbeiten.
Besonderheit: Psychische Erkrankung
Schwerpunkte: Umgang mit psychischen Erkrankungen sowie chronischen Schmerzen, Vorurteile abbauen, frühzeitig solche erkennen und Prävention anstreben.
Motivation: Ich engagiere mich seit einiger Zeit in einer Einrichtung die ebenfalls mit psychisch erkrankten Menschen arbeitet. Dabei hatte ich schon häufiger Gelegenheiten mich und die Erkrankung zu erklären und somit einen Einblick in den Alltag von psychisch erkrankten Menschen zu geben. Das Informieren über die Krankheit und den Umgang mit Betroffenen liegt mir sehr am Herzen, weil man immer wieder Menschen begegnet, die unsicher sind wie sie sich verhalten sollen oder Fragen haben. Da Unsicherheit manchmal zu Ausgrenzung führt möchte ich gerne meinen Teil dazu beitragen Barrieren abzubauen.
Petra Witt
Jahrgang: 1962
Profi für: 25 Jahre Familienleben mit dem Asperger-Syndrom
Besonderheit: Petras erwachsener Sohn hat das Asperberger-Syndrom
Beruf: Projektmanagerin
Schwerpunkte: Aufklären über andere Lebenssituationen, Wahrnehmungen und Sichtweisen im Zusammenhang mit dem Aspergersyndrom und mehr Toleranz gegenüber Andersartigkeit für ein besseres barrierefreieres Miteinander.
Motivation: Mut machende Erfahrungen mit dem Asperger-Syndrom
Zuletzt geändert am 16. September 2022