Innenstadt: Sauberkeit und Sicherheit

Maßnahmenplan erstellt – Müllentsorgung, Straßenpflaster, Leerstände und weitere Themen

Besonderer Fokus in der Oldenburger Innenstadt

Grundvoraussetzung für Attraktivität und Aufenthaltsqualität in Innenstädten sind Sauberkeit und Sicherheit. Daher lag und liegt künftig verstärkt ein besonderer Fokus der Stadtverwaltung auf Maßnahmen zur Steigerung des Wohlfühlfaktors in der Oldenburger Fußgängerzone. Die bereits intensivierten Aktivitäten werden weiter forciert. Und die Ausgangslage ist laut Oberbürgermeister Jürgen Krogmann durchaus nicht schlecht: „Auch wenn sich die Oldenburger City wandelt: Wir finden hier nach wie vor einen höchst attraktiven und gepflegten Stadtkern vor. Mehr als eine halbe Million Besucherinnen und Besucher bewegen sich etwa in einem Sommermonat durch die Haupteinkaufsstraßen – eine Zahl, die beeindruckt und den besonderen Wert der Innenstadt beziffert. Darauf bauen wir auf und gehen in diesem Jahr weiterhin mit Priorität die bestehenden Herausforderungen, insbesondere zu Sauberkeit und Sicherheit, in der Innenstadt an.“

Mit Mülleimern und Pfandrettern für mehr Sauberkeit

Sechs Mitarbeitende des Abfallwirtschaftsbetriebes sind sechs Tage die Woche kontinuierlich im Einsatz für eine saubere Innenstadt. Sie sammeln wild entsorgten Müll und gehen entsprechenden Hinweisen nach, reinigen verschmutztes Straßenpflaster und sensibilisieren Bürgerinnen und Bürger für eine ordnungsgemäße Abfallentsorgung. In der Fußgängerzone gibt es an über 100 Standorten Abfallbehälter, die zweimal täglich geleert werden. Ende 2023 wurden der Bereich unter und hinter den Mülleimern sowie die Behälter selbst umfassend gereinigt. Zudem konnten die ersten fünf von geplanten bis zu 20 weiteren Abfalleimern aufgestellt werden. Zur künftigen Vermeidung von Verschmutzungen wird derzeit der Einsatz alternativer, auslaufsicherer Modelle geprüft. Sogenannte „Pfandretter“ ergänzen schon jetzt die Entsorgungsmöglichkeiten.

Über Straßenschilder, Sitzflächen und wilde Fahrräder

Neben den Mülleimern befinden sich weitere Gegenstände im öffentlichen Raum, die genutzt beziehungsweise verschmutzt werden. Deshalb werden dreimal jährlich die Straßenschilder und Straßenleuchten von Schmutz und Aufklebern befreit. Die touristischen Wegweiser wurden zuletzt Ende 2023 aufgearbeitet und die Schaltkästen der Versorger stehen auf der Agenda für 2024. Ebenfalls Ende letzten Jahres wurden die Sitzflächen von verwitterten Bänken in der Gaststraße ausgetauscht und das Dach des Pulverturms von Unkraut befreit. Darüber hinaus befasst sich das Baudezernat gemeinsam mit dem Innenstadtmanagement derzeit mit den Möglichkeiten zum konsequenten Umgang mit wild abgestellten Fahrrädern und der Optimierung von Vorgaben für die Genehmigung von Bauzäunen und -gerüsten.

Stille Örtchen im öffentlichen Raum

Der Wunsch nach mehr öffentlichen Toiletten erreicht die Stadtverwaltung immer wieder. Im Rahmen der von der Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH umgesetzten Aktion „Öffentliches Örtchen“ haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, Toiletten in 14 Geschäften der Fußgängerzone kostenfrei zu nutzen. Darüber hinausgehende, langfristig angelegte Lösungen für den öffentlichen Raum, wie zum Beispiel Toilettenhäuschen, sind unter stadtgestalterischen Aspekten zu bewerten.

Straßenpflaster: Ausbau und barrierearme Erreichbarkeit

Das innerstädtische Straßenpflaster ist besonderen Belastungen ausgesetzt: Lieferverkehre, Baustellenfahrzeuge, Fußgänger und Veranstaltungen führen zu Verschmutzung und Beschädigung. Mögliche Gefahrenstellen werden unverzüglich beseitigt, Unebenheiten begradigt und der Ausbau veralteter Bereiche nach und nach vorgenommen. Für eine barrierearme Erreichbarkeit werden ab Anfang 2024 in hoch frequentierten Abschnitten großflächig die Fugen zwischen den Pflastersteinen mit Sand verfüllt. Außerdem sind am Rathausmarkt Probefelder für rollstuhlgerechte Lösungen geplant.

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Leerstände: Kein Oldenburg-spezifisches Phänomen

Augenscheinlich ist die Zahl leerstehender Immobilien in den vergangenen Jahren gestiegen, was sich letztlich negativ auf das Stadtbild und damit die Attraktivität der Innenstadt auswirkt. Dieser Trend wird durch unterschiedlichste Faktoren beeinflusst und ist kein Oldenburg-spezifisches Phänomen. Hier setzt das Innenstadtmanagement der Stadt Oldenburg an: Es geht gezielt auf Eigentümerinnen und Eigentümer beziehungsweise Maklerinnen und Makler leerstehender oder leerfallender Immobilien zu und bietet seine Unterstützung an. Konkret bedeutet das beispielsweise: Kontaktherstellung zu Mietinteressenten, Vermittlung von Zwischennutzungen und Begleitung von Abstimmungen mit der Stadtverwaltung. Die Stadt selbst hat über das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ vier Ladenflächen für kulturelle und gewerbliche Nutzungen angemietet – und trägt damit unmittelbar einen eigenen Anteil zur Reduzierung der Leerstände bei.

Schädlingsbekämpfung: Ratten und Tauben in Schach halten

Leerstände und unsachgemäß entsorgter Abfall begünstigen die Rattenpopulation in der Stadt. Grundsätzlich gilt, dass ein Rattenbefall auf privatem Grundstück zunächst von den jeweiligen Eigentümerinnen und Eigentümern bekämpft werden muss. Erst wenn alle zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft wurden, der Rattenbefall durch andere Gründe verursacht wird oder eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung besteht, ist die Kommune zur Rattenbekämpfung verpflichtet. Die Stadt Oldenburg nimmt ihre Verpflichtung zur Rattenbekämpfung jedoch über die gesetzlichen Vorgaben hinaus wahr und hat einen Vertrag zur vorbeugenden Rattenbekämpfung mit einer Schädlingsfirma vereinbart. Außerdem wurde 2023 ein umfangreiches Monitoring des Rattenbefalls im Bereich der Innenstadt erstellt, welches als belastbare Grundlage zur Einschätzung der Lage und des Erfordernisses weiterer städtischer Maßnahmen dient.

Auch Tauben können für die Menschen in der Innenstadt zum Problem werden. Eigentümerinnen und Eigentümer klagen etwa über hohe Reinigungskosten für verschmutzte Innenhöfe und Dächer. Eine bessere und verträgliche Steuerung der Taubenpopulation in der Innenstadt unter Berücksichtigung des Tierwohles ist deshalb ein weiteres Ziel der Stadtverwaltung. Das Innenstadtmanagement steht in einem engen Austausch mit dem Stadttaubenhilfe e.V. Eine besondere Herausforderung für das Jahr 2024 ist die Suche nach Dachstandorten für Taubenhäuser. Mit festen Standorten könnte eine wichtige Entlastung für die Koexistenz von Mensch und Tier im urbanen Raum erreicht werden. Das Innenstadtmanagement nimmt Hinweise auf geeignete Flächen gerne entgegen.

Öffentliche Sicherheit: Über Kriminalstatistik und Beleuchtung

Die tatsächliche Sicherheitslage und das subjektiv empfundene Sicherheitsgefühl können durchaus unterschiedlich sein. Laut Kriminalstatistik ist es in den vergangenen Jahren in der Oldenburger City beispielsweise zu keinem merklichen Anstieg von Körperverletzungsdelikten gekommen. Die Anzahl der Ladendiebstähle hingegen hat sich erhöht – was aber unter anderem auch auf eine bessere technische Ausstattung in den Ladengeschäften und ein verändertes Anzeigeverhalten der Betroffenen zurückzuführen ist. Insgesamt hat sich die Sicherheitslage in der Innenstadt nach Einschätzung der Polizei und des Zentralen Außendienstes der Stadt Oldenburg nicht signifikant verschlechtert. Durch Präsenz, Ansprache und direktes Eingreifen leisten Polizei und Zentraler Außendienst (ZAD) einen elementaren Beitrag zu einer sicheren Innenstadt. Allein der ZAD hat im Jahr 2023 fast 500 Streifen in der Innenstadt durchgeführt. Hinzu kamen anlassbezogene Sonderstreifen bei Veranstaltungen sowie zusätzliche Nachstreifen an besonders belebten Orten wie dem Lefferseck und dem Waffenplatz.

Ergänzend trägt die neue Beleuchtungsinfrastruktur zu einem verbesserten Sicherheitsgefühl in der Oldenburger City gerade in den Abendstunden bei. Die teils defekten Straßenleuchten im Bereich Rathausmarkt und Kasinoplatz wurden durch energiesparende Modelle ersetzt, eine flächendeckende Modernisierung der Straßenbeleuchtung in der gesamten Fußgängerzone wird sukzessive umgesetzt und einzelne markante Gebäude erstrahlen in einer Akzentbeleuchtung.

Stadt setzt auf konstruktiven Austausch

„Die hier auf eine Auswahl beschränkte Darstellung der Aktivitäten zeigt, mit welchem Engagement sich Stadtverwaltung und Akteurinnen und Akteuren der Innenstadt für eine saubere und sichere Innenstadt einsetzen. Unser konkreter Maßnahmenkatalog zur Optimierung der einzelnen Bausteine geht sogar noch deutlich weiter. Viele Punkte sind wir bereits angegangen und für alle benötigen wir die Unterstützung aus der Innenstadt. Wir setzen auf einen konstruktiven Austausch, denn nur gemeinsam sind wir handlungsfähig“, hebt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann abschließend hervor. „Für die nächste Sitzung des Beirates Bündnis Innenstadt, den Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Innenstadt angehören, steht das Thema daher ganz oben auf der Tagesordnung.“

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Mehr erfahren?

Weitere Informationen zum Innenstadtmanagement und dem Bündnis Innenstadt gibt es auf der städtischen Website des Innenstadtmanagements ».

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Zuletzt geändert am 26. Januar 2024