Ausstellungsprogramm 2019

16.01.2019

Ausstellungsprogramm 2019

Druckstöcke und Holzdrucke von Gustav Kluge
8. Dezember 2018 bis 24. März 2019

Mit seinen ausdrucksstarken Malereien, Grafiken und Holzdrucken zählt Gustav Kluge (geboren 1947) zu den wichtigsten Künstlern, die nach wie vor das Menschenbild ins Zentrum ihrer Arbeit stellen. Das Horst-Janssen-Museum zeigt seine großformatigen Holzdrucke auf Pergamin oder Leinwand. Dafür bearbeitet der Künstler Nut- und Federbretter, Bohlen und Tischlerplatten, färbt sie ein und stellt davon Drucke her. Die höchst eigenwilligen, bemalten Druckstöcke, die normalerweise nicht in den Blick geraten, werden bei Kluge zu selbstständigen Reliefs oder Skulpturen. Die Themen dieser manchmal düsteren Arbeiten fordern den Betrachter. Dennoch entstehen trotz des rohen, oft fragmentarischen Werkstoffs Motive von hoher Sensibilität. Gezeigt werden 40 Arbeiten aus den letzten 30 Jahren, sowohl Drucke als auch Druckstöcke, in denen Kluge der jahrhundertealten Technik des Holzschnitts immer wieder Neues abringt.

Insa Winkler: Natur schöpfen – eine wachsende Ausstellung
18. Mai bis 18. August 2019

Ausgehend von den beiden Grundpfeilern des Museums beschäftigt sich die Kuratorin der Ausstellung, Insa Winkler, mit Fragen und Versuchsanordnungen zu den Themen „Papier“ und „Pigmente“ und bringt ihre Erfahrungen als Land Art-Künstlerin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin ein. Grundlage der Ausstellung ist dabei das wertvolle alte und neue Wissen, wie sich Naturstoffe für die künstlerische Arbeit nutzen lassen. So werden in den Ausstellungsräumen zwei Laborzonen eingerichtet, in denen die Besucherinnen und Besucher mit Naturpigmenten und geschöpftem Papier selbst aktiv werden können. Die Natur in ihren vielfältigen Strukturen, Formen und Farben wirkt hier als Impulsgeber für die eigene künstlerische Kreativität. Die Gäste können Erfahrungen sammeln und an der wachsenden Ausstellung mitwirken. Das Vorhaben, das jede und jeden miteinbezieht, versteht sich auch als Projekt mit einer gesellschaftlichen Dimension. „Natur schöpfen“ möchte außerdem vermitteln, wie insbesondere die künstlerische Gestaltung Artenschutz und nachhaltige Kulturlandschaften fördern kann.

Jorinde Voigt
31. August bis 3. November 2019

Jorinde Voigt (geboren 1977) ist eine Künstlerin, die mit Zeichnung, Schrift, Malerei und Installation arbeitet. In der Ausstellung „Sound goes Image“ (2017) hatte das Horst-Janssen-Museum bereits die 32-teilige Arbeit „Beethoven Sonatas von Jorinde Voigt“ präsentiert. Voigts Zeichnungen bilden dabei auf höchst eigenwillige und ästhetisch komplexe Art die Partituren von Johann Sebastian Bach ab. Die Faszination für diese von ihr entwickelten Notationsformen führte dazu, eine Einzelausstellung mit ihr zu planen. Die Künstlerin „übersetzt“ auch andere äußere Ereignisse wie Schallwellen, Vogelflugbahnen, Blickrichtungen oder Laufwege in künstlerische Formen. In ihren aktuellen Werken geht es weniger um äußere Prozesse als mehr um innere Bilder und Vorstellungswelten. Das Horst-Janssen-Museum zeigt zehn Hauptwerke aus den letzten zehn Jahren ihres Schaffens.

Jorinde Voigt ist seit 2014 Professorin für konzeptuelle Zeichnung und Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Sie ist in zahlreichen Galerien, Museen und Sammlungen vertreten, unter anderem im Centre Pompidou Paris und im Museum of Modern Art New York, im Kupferstichkabinett Berlin, der Bundeskunstsammlung Bonn oder der Hamburger Kunsthalle.

Janssen und die Literatur
14. November 2019 bis 15. März 2020

Horst Janssens 90. Geburtstag im Herbst 2019 nehmen das Horst-Janssen-Museum und die Kunsthalle Emden zum Anlass für eine Kooperation rund um den „Kosmos Janssen“: Es wird im weitesten Sinn um Werke und Wahlverwandte des Künstlers gehen, mit den Ausstellungen „Janssen und die Literatur“ in Oldenburg und „Janssen und die Kunstgeschichte“ (jeweils Arbeitstitel) in Emden. Jede Ausstellung funktioniert für sich allein, zusammen ergänzen sie sich zu einem facettenreichen Porträt des Künstlers.

Im Horst-Janssen-Museum wird Janssens Interesse an der Literatur im Mittelpunkt stehen. Einerseits hat er als Bildender Künstler beeindruckende Autoren-Porträts geschaffen, andererseits hat er sich selbst schriftstellerisch betätigt. Seine Texte zeugen von einer überbordenden Ausdruckskraft, Wortschöpfungen und assoziativen Einfällen, dass es eine Lust ist, sie zu lesen oder zu hören. Diese Doppelbegabung Horst Janssens wird in Oldenburg anhand seiner originalen Manuskripte, seinen Entwürfen für Bucheinbände und seinen Dichterporträts, etwa der russischen Literaten, besonders herausgestellt.