Das Meer und die Lust

24.08.2018

Das Meer und die Lust

Oldenburg. Am Mittwoch, 5. September, stellt Alban Nikolai Herbst seinen Roman „Meere“ in der Reihe Konstellationen des Literaturbüros Oldenburg vor. Beginn ist um 19.30 Uhr im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13. Mit Andreas Steffens, Autor zahlreicher wissenschaftlicher, kunstkritischer und literarischer Veröffentlichungen, der sich als Philosoph auch mit der Bildenden Kunst beschäftigt, spricht Alban Nikolai Herbst über das Meer und die Lust. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Karten können beim Literaturbüro per E-Mail unter literaturbuero@stadt-oldenburg.de oder telefonisch unter der Nummer 0441-235 3014 vorbestellt werden.

„Meere“ wurde im Veröffentlichungsjahr 2003 verboten, weil eine ehemalige Lebensgefährtin Herbsts durch ihn ihre Persönlichkeitsrechte verletzt sah. Nach 14 Jahren erschien im September 2017 die wieder freigegebene Originalausgabe.

In „Meere“ erzählt Herbst die Liebesgeschichte zwischen dem Objektkünstler Fichte und der Deutschinderin Irene. Und er erzählt einen Künstlerroman, in dem der Protagonist Fichte letztlich erkennt, dass sein Versuch, sich unter neuem Namen neu zu erfinden, gescheitert ist. Eigentlich heißt er Julian von Kalkreuth und ist der Enkel des Nazi-Verbrechers Wernher von Kalkreuth. Als Fichte gelang ihm in der Kunstszene scheinbar alles, was ihm als Kalkreuth verwehrt blieb.

Herbst erzählt Fichtes Geschichte als provozierende Grenzüberschreitung zwischen Körpern, Kunst und Leben, Land und Meer; als amour fou zwischen Berlin, Sizilien und Polen. Und er erkundet in dieser Figur ohne Rücksichten seine eigene Lebensgeschichte, denn er selbst wurde als Alexander von Ribbentrop und Großneffe des Nazi-Außenministers Joachim von Ribbentrop geboren.

Alban Nikolai Herbst, 1955 geboren, studierte Philosophie und Geschichte und arbeitete zeitweilig als Devisenbroker. Seit dem Erscheinen seines Romans „Wolpertinger oder Das Blau“ (1993) zählt er zu den wichtigsten deutschsprachigen Vertretern der postmodernen Literatur und wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien geehrt.

Die Veranstaltungsreihe wird als Bestandteil der Aktivitäten zum 25-jährigen Jubiläum des Literaturbüros von der Stiftung Niedersachsen gefördert.

 

Alban Nikolai Herbst. Foto: Mathias Bothor
Alban Nikolai Herbst. Foto: Mathias Bothor