Oldenburg. Die Tiefgarage am Stadtmuseum ist sanierungsbedürftig. Bereits Anfang des Jahres hatte die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung und auf der Website die Öffentlichkeit darüber informiert, dass aufgrund einer Sonderprüfung, die seinerzeit bereits dringenden Handlungsbedarf sah, umfassende Sanierungsarbeiten eingeleitet werden würden. Zu den Sofortmaßnahmen zählte im Frühjahr 2025 der Einbau zusätzlicher Stützen, um die Zwischendecke zu verstärken. Zudem erfolgten noch engmaschigere Kontrollen der Tiefgarage, um auf mögliche Änderungen oder eine andere Einschätzung der Gefährdungslage schnell reagieren zu können – und dieser Zustand ist nun eingetroffen, so dass ohnehin geplante Sanierungsmaßnahmen jetzt vorgezogen werden.
Zu den Gründen sagt Stadtrat Holger Denckmann, in dessen Zuständigkeit auch die Tiefgarage des Stadtmuseums liegt: „Dass die Tiefgarage am Stadtmuseum sanierungsbedürftig ist, ist der Stadtverwaltung, der Politik und der Öffentlichkeit seit Jahren bekannt und wurde und wird stets offen kommuniziert. Deshalb beobachten wir dieses Areal sehr genau und engmaschig. Eine aktuelle Bewertung der Bausubstanz durch einen Prüfstatiker hat nun das Risiko einer Gefährdung der Standsicherheit aufgezeigt, falls nicht sofort reagiert wird.“ Deshalb wurde im vergangenen Betriebsausschuss Gebäudewirtschaft und Hochbau am Donnerstag, 6. November, ein entsprechender Auftrag beschlossen. Solche Beschlüsse werden immer im nichtöffentlichen Teil gefasst.
Welche Maßnahmen und welchen Zeitplan empfiehlt der Prüfstatiker?
In seinem Bericht empfiehlt der Prüfstatiker, die Standsicherheit durch Einbringung einer zusätzlich aussteifenden Stahlhilfskonstruktion sicherzustellen. Soweit diese im Januar 2026 in die Ausführung kommt, kann nach Einschätzung der Fachleute eine Straßensperrung der über der Tiefgarage verlaufenden vierspurigen Verkehrsstraße (zunächst) unterbleiben. An der Tiefgarage grenzen unmittelbar andere Gebäude. Es ist davon auszugehen, dass auch für diese Nachbarbebauung im Schadensfall Risiken bestehen könnten.
Durch die Maßnahme der Einbringung einer Stahlhilfskonstruktion zur Stabilisierung wird das Eintreten auch dieser Risiken ausgeschlossen. Denckmann macht deutlich: „Gründlichkeit und Sicherheit im weiteren Vorgehen haben für uns oberste Priorität.“
Wie geht es nun im ersten Schritt weiter?
Die Stadt hat nun unmittelbar die empfohlenen Stabilisierungsmaßnahmen beauftragt. Bis zur Umsetzung zum schnellstmöglichen Zeitpunkt im Januar 2026 wird die Bausubstanz der Tiefgarage durch ein engmaschiges Monitoring-System streng überwacht. Mit den nun ergriffenen Maßnahmen ist die potentiell mögliche Gefahrenlage minimiert und beherrschbar. Über den Stand der Baumaßnahme wird im kommenden Betriebsausschuss des Eigenbetriebs Gebäudewirtschaft und Hochbau am 4. Dezember im öffentlichen Teil berichtet.
Sind für die Sanierung überhaupt entsprechende Haushaltsmittel eingeplant?
Ja. Die auf mehrere Jahre zu verteilenden Kosten werden auf rund 44,5 Millionen Euro geschätzt. So sind unter anderem in diesem Jahr 1,85 Millionen Euro für die Sanierung der Tiefgarage vorgesehen, im Jahr 2026 insgesamt 4,5 Millionen Euro, wovon der Anteil für die nun beauftragte Stahlkonstruktion rund 3,5 Millionen Euro beträgt.