Kompostierbare Plastik-Mülltüte darf nicht mehr in die Biotonne

Satzungsänderung gilt seit 1. Januar 2020 – Stichproben-Kontrollen werden fortgesetzt

Warum die kompostierbare Plastik-Mülltüte nicht mehr in die Biotonne darf

Plastik-Mülltüten – in vielen Supermärkten als kompostierbar und vermeintlich gut geeignet zum Vorsammeln von Biomüll angeboten – erweisen sich für Entsorgungsbetriebe als Problem. „Kompostierbares Plastik verrottet zu langsam – und nicht vollständig“, sagt Volker Schneider-Kühn, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB) der Stadt Oldenburg. Um solche Fremdstoffe im Biomüll zu vermeiden, hat der Stadtrat mit der Neufassung der Abfallwirtschaftssatzung eine entsprechende Änderung beschlossen. Demnach dürfen seit dem 1. Januar 2020 kompostierbare Kunststofftüten nicht mehr in die Biotonne geworfen werden. Schon jetzt dürfen Produkte aus biologisch abbaubaren Kunststoffen wie zum Beispiel Geschirr, Besteck oder Trinkbecher nicht über die grüne Tonne entsorgt werden.

Kompostierbare, wachsbeschichtete Papiertüten des AWB

AWB-Chef Volker Schneider-Kühn betont, zum Vorsammeln des Biomülls in den Haushalten sind Papiertüten, Zeitungspapier oder wiederverwendbare Behältnisse sehr gute Alternativen zu den Kunststofftüten. Der AWB hat selber seit Februar 2019 kompostierbare, wachsbeschichtete Papiertüten als „Vorsammelgefäße“ im Angebot. Die Papiertüten werden zum Preis von 1,10 Euro für zehn Stück über die Bürgerbüros, die Wertstoffhöfe und im Servicebüro des AWB zum Kauf angeboten. Auch die großen Wohnungsbaugesellschaften haben die AWB-Tüten für ihre Mieterinnen und Mieter erworben. Seit August 2019 bietet auch die Verbrauchermarktkette aktiv & irma die umweltfreundlichen Papiertüten in ihren acht Oldenburger Filialen an. ,,Wir freuen uns, einen starken Partner an unserer Seite zu haben“, sagt AWB-Betriebsleiter Volker Schneider-Kühn. Günter Walter, aktiv & irma-Geschäftsführer, ergänzt: „Wir halten das für eine hervorragende Sache, die wir sehr gerne unterstützen.“ Insgesamt hat der AWB bisher mehr als 350.000 Tüten ausgegeben.

Biomüll-Qualität hat sich deutlich verbessert

Insgesamt ist die im Oktober 2018 gestartete AWB-Kampagne zur Reduzierung von Störstoffen im Biomüll auf fruchtbaren Boden gestoßen. „Die Biomüll-Qualität hat sich deutlich verbessert“, resümiert Volker Schneider-Kühn. Die stichprobenartigen Kontrollen der Bioabfalltouren werden auch im Jahr 2020 fortgesetzt. Neben den roten Karten bei „Fehlbefüllungen“ werden aber auch grüne Dankeskarten verteilt, sollte der überprüfte Tonneninhalt störstofffrei sein.

Zuletzt geändert am 13. März 2024