Interview

Tagespraktika für Schülerinnen und Schüler sind gefragt – Weitere Unternehmen gesucht

Praktikumswoche 2024: Ein Gewinn für alle Beteiligten

Ferienzeit ist Praktikumszeit. Das gilt 2024 auch und gerade in Oldenburg. Denn hier haben Jugendliche, die ins Berufsleben hineinschnuppern wollen, bei der „Praktikumswoche Oldenburg“ Gelegenheit, über Tagespraktika ein oder mehrere Unternehmen kennenzulernen. Umgekehrt erhalten Unternehmen die Chance, Kontakte zu potenziellen neuen Auszubildenden zu knüpfen. Firmen aus unterschiedlichsten Branchen bieten im Rahmen der „Praktikumswoche Oldenburg“ mehrere hundert Praktikumstage an. Bis Freitag, 2. August, läuft die Aktion – sowohl interesssicherte Jugendliche als auch Unternehmen können sich nach wie vor anmelden. Wie die Praktikumswoche Oldenburg 2024 genau abläuft und wie die bisherige Resonanz bei Schülerinnen und Schülern sowie Unternehmen ist, schildern Giuseppina Giordano und Maike Breuker von der Wirtschaftsförderung Oldenburg im nachfolgenden Interview.

Über die Gesprächspartnerinnen

Giuseppina Giordano

ist Leiterin des Fachdienstes Standortmarketing der Wirtschaftsförderung Stadt Oldenburg. Als solche zeichnet sie unter anderem verantwortlich für den Bereich Fachkräftesicherung », aus dem heraus die Gründung der Fachkräfte-Initiative Oldenburg (FIO) » initiiert wurde. Die FIO koordiniert das Format Praktikumswoche Oldenburg.

Maike Breuker

ist Mitarbeiterin im Fachdienst Standortmarketing der Wirtschaftsförderung Stadt Oldenburg und verantwortet unter anderem die Koordination der Praktikumswoche Oldenburg.

Bei Fragen sprechen Sie Maike Breuker » gerne an.

Wie ist die bisherige Resonanz bei der Praktikumswoche?

Giuseppina Giordano: Die Anmeldezahlen der Schülerinnen und Schüler sind sehr gut, bereits knapp 190 Jugendliche nehmen dieses Jahr an der Praktikumswoche Oldenburg teil. In den insgesamt 22 Berufsfeldern bieten 74 Unternehmen mittlerweile viele Praktikumstage an. Da geht aber noch mehr! Die Praktikumswoche ist für alle Unternehmen eine Riesenchance, sich als zukünftiger Ausbildungsbetrieb zu präsentieren und die „Fachkräfte von morgen“ für sich zu gewinnen. Insbesondere in den Bereichen Medizin und Gesundheit, EDV und IT, Medien und Marketing sowie Beauty und Textilien ist die Nachfrage der Schülerinnen und Schüler nach Praktikumstagen größer als das Angebot der Unternehmen. Aber auch in den Bereichen Holzbau, Chemie und Pharma, Maler und Ausbau, Landwirtschaft und Gartenbau sowie technisches Büro werden noch mehr Unternehmen gesucht, die für die vielen interessierten Schülerinnen und Schülern ein Praktikumsangebot auf der Plattform bereitstellen. Es können sich also sehr gerne noch Firmen, die an Nachwuchsgewinnung interessiert sind, für die Teilnahme an der Praktikumswoche anmelden.

Wie kann man sich anmelden?

Maike Breuker: Auf der Plattform „Praktikumswoche Oldenburg“ » können sich interessierte Unternehmen sowie Schülerinnen und Schüler ab dem Alter von 15 Jahren weiterhin online anmelden. Interessierte Schülerinnen und Schüler legen sich einen Account an, wählen die Tage aus, an denen sie Zeit haben und bestimmen die Berufsfelder, in die sie hineinschnuppern möchten. Beispiel und Hilfestellungen stehen zur Verfügung. Wer sein Profil erstellt hat, startet per Knopfdruck die aktive Vermittlung und wird basierend auf den ausgewählten Berufsfeldern passenden Firmen vorgeschlagen. Sobald ein Unternehmen eine Bewerberin und einen Bewerber annimmt, gibt es eine Benachrichtigung. Schülerinnen und Schüler, die Hilfestellungen benötigen, können sich neben der Wirtschaftsförderung Stadt Oldenburg auch an die Jugendberufsagentur Oldenburg wenden.

Was haben Unternehmen von einer Teilnahme?

Giordano: Am wichtigsten ist wohl, dass sie ohne großen eigenen Aufwand und kostenlos interessierte junge Menschen und potenzielle zukünftige Auszubildende kennenlernen können. Die ganze Aktion ist für alle Beteiligten sehr niedrigschwellig angelegt. So übernimmt die Plattform „Praktikumswoche Oldenburg“ » das Matching zwischen den Unternehmen und den Schülerinnen und Schülern. Gerade deshalb war sie in den vergangenen Jahren auch bereits mit über 2.000 Matches so erfolgreich.

Die Praktikumswoche findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Wie ist eigentlich die Idee entstanden?

Giordano: Während der Corona-Zeit war es kompliziert, etwas für die berufliche Orientierung von Schülerinnen und Schülern zu tun. Außerdem klagten viele Betriebe über einen starken Rückgang bei den Ausbildungszahlen. Deshalb haben wir 2021 im Rahmen der Fachkräfte-Initiative Oldenburg (FIO) nach einer digitalen Möglichkeit gesucht und wurden mit der Praktikumswoche fündig. Als eine von fünf Kommunen probierten wir die Vermittlungsplattform aus. Mittlerweile sind über 150 Regionen dabei. Eine echte Innovation in der Berufsorientierung!

Wer steckt hinter der Aktion?

Breuker: Es handelt sich um ein Format, das inzwischen in vielen Regionen und ganzen Bundesländern Deutschlands Freunde gefunden hat. In Oldenburg wird es von der Fachkräfte-Initiative Oldenburg unter Federführung der Wirtschaftsförderung der Stadt Oldenburg koordiniert. Teil der Oldenburger Fachkräfte-Initiative sind Oldenburger Unternehmen, die Kammern, die Agentur für Arbeit und weitere arbeitsmarktrelevante Akteure.

Zuletzt geändert am 8. Juli 2024