Oldenburg. Die Mühe hat sich gelohnt: Kreativprofis haben sich die Nacht von Freitag, 25. Oktober, auf Samstag um die Ohren geschlagen, um Lösungen für die Bedarfe von drei gemeinnützigen Einrichtungen zu finden. Von 18 Uhr bis 2 Uhr brachten die Kreativschaffenden kostenlos und mit viel Engagement ihr Know-how aus den Bereichen Grafikdesign, Webseiten-Entwicklung, Text und Unternehmensberatung ein und realisierten die Wünsche der Kulturgenossenschaft GLOBE eG, der Ulla Haschen-Stiftung für Natur, Kultur und Menschen sowie der Initiative NachDenkstatt e.V. – diese drei Organisationen waren zuvor von einer Jury aus 13 Bewerbungen ausgewählt worden.
Die Stimmung bei der zweiten Auflage der „NACHTSCHICHT“ – die Premiere fand im vergangenen Jahr statt – war „intensiv bis enthusiastisch“, berichtete Ina Lehnert-Jenisch von der Wirtschaftsförderung der Stadt Oldenburg, die das Projekt unterstützt hat. Es seien wieder tolle Ergebnisse erzielt worden. Die „NACHTSCHICHT“ ist ein Projekt des Netzwerks der Kreativwirtschaft cre8 oldenburg, Initiator ist Peter Gerd Jaruschewski. Die Nordwest-Zeitung stellte dafür ihre siebte Etage im Medienhaus an der Peterstraße zur Verfügung.
Auf dem Wunschzettel der Kulturgenossenschaft GLOBE stand ein „Corporate Design“. Wichtiger Schritt bei der „NACHTSCHICHT“ war eine genaue Analyse des Selbstverständnisses von GLOBE, der bisherigen Außendarstellung und der Zielgruppe. Grafisch wurde ein Basisdesign mit Farbplatte, Schriftarten und Bildelementen erarbeitet. Textlich wurde eine Vision erstellt, die sowohl die „GLOBEretter“ als auch die „GLOBEsucher“ anspricht. Fazit des Ganzen: „Am Ende bleiben GLOBE, Liebe und Hoffnung“. Ilka Luckenbach und Yannik Schlenz vertraten die Kulturgenossenschaft, Isabell Guttenberger von einfach.effizient moderierte das Treffen als Team-Captain. Zum Team gehörten Kim Vredenberg-Fastje als Profi für Texte, Kathrin Lenz als Expertin für die Grafik und Ina Lehnert-Jenisch von der Wirtschaftsförderung der Stadt.
Die Ulla Haschen-Stiftung engagiert sich für eine Verbesserung der anonymen Suizidprävention. Der Wunsch an die Kreativen war die Entwicklung eines Bildes oder einer Grafik, die Selbstmord-gefährdete Menschen in ihrer seelischen Not anspricht. Diese Aufgabenstellung wurde in der „NACHTSCHICHT“ allerdings neu in Richtung eines Konzepts für die Stiftung und ihre Arbeit definiert. Karl-Heinz Heilig und Uwe Fischer wirkten daran für die Stiftung mit, außerdem die Supervisorin Marion Meister als Team-Captain, Renée Repotente vom Schardt-Verlag und Fenja Beckhäuser von der Agentur FRÆN+FENN.
Die „NachDenkstatt“, hervorgegangen aus einer studentischen Initiative, organisiert jährlich die gleichnamige Workshop-Konferenz zu Zukunfts-, Gesellschafts- und Nachhaltigkeitsfragen. Sie wünschte sich Vorschläge, wie die Aufmerksamkeit auch übers Jahr erhalten bleiben kann. Das „NACHTSCHICHT“-Team entschied sich für eine Werbung über Postkarten und Sticker, die bei Veranstaltungen ausgelegt werden können. Es wurden vier Postkarten entwickelt mit kurzen, knackigen und durchaus provokativen Sprüchen: „#VOLLBOCKAUFMORGEN“ und „Schnauze, Siri. Nachdenken hilft“. Die Studierenden Anna Krämer und Christoph Schunke vom „NachDenkstatt“-Vorstand stellten ihre Initiative und die „Denke“ der Studierenden vor. Außerdem im Team waren Unternehmensberater Peter Gerd Jaruschewski, Grafikdesignerin Katja Reiche und Fotografin Liesa Flemming.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.nachtschicht-oldenburg.de oder per E-Mail an office@nachtschicht-oldenburg.de.