Oldenburg. Ein Wanderstock als Zeichen für das Beschreiten neuer Wege – mit diesem humorvollen und zugleich passenden Geschenk hat Oberbürgermeister Jürgen Krogmann am Donnerstag, 4. Dezember, Andreas Gögel als langjährigen Geschäftsführer der Volkshochschule (VHS) Oldenburg verabschiedet. Eine besondere Ausgabe der „Kompass“-Veranstaltungsreihe, die 2017 unter Gögels Leitung ins Leben gerufen wurde, bot den idealen Rahmen für die Verabschiedung: Orientierung geben, Entwicklungen einordnen und gesellschaftliche Debatten ermöglichen – genau dafür stand die Arbeit des scheidenden VHS-Chefs über ein Jahrzehnt hinweg.
Mit klarem Kompass und nordisch-sachlicher Art
Andreas Gögel, der seit 2015 an der Spitze der VHS stand, habe die Einrichtung mit einem klaren inneren Kompass, strategischem Weitblick und als gebürtiger Hamburger mit „nordisch-sachlicher“ Art geprägt, sagte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Mit feinem Gespür für gesellschaftliche Trends und aktuelle Entwicklungen habe Gögel die VHS mit rund 115 Mitarbeitenden und etwa 700 Dozentinnen und Dozenten durch bewegte Zeiten geführt. „Andreas Gögel hat die Oldenburger VHS in enger Zusammenarbeit mit der Stadt, der Wirtschaft und dem Landesverband der VHS zukunftsfähig gemacht“, betonte Krogmann.
Große Wertschätzung
Andreas Gögel blickt zufrieden auf eine erfüllte Zeit an der Volkshochschule und in Oldenburg zurück: „Ich verabschiede mich aus einer dynamischen und lebenswerten Stadt mit einer vielfältigen Zivilgesellschaft, wo die Arbeit unserer Volkshochschule auf große Wertschätzung trifft“, sagte Gögel. „Mein Ziel war es, dass die Volkshochschule ein Ort ist und bleibt, wo die Werte unseres Grundgesetzes in den Alltag der Menschen gebracht werden. Denn Bildung darf nicht in ökonomischen Kategorien gedacht werden, sondern vor allem als Instrument der Teilhabe an allem, was eine offene und freiheitliche Gesellschaft ausmacht“, so der VHS-Geschäftsführer.
Meilensteine aus einer Dekade VHS-Leitung
Zu Andreas Gögels zentralen Meilensteinen als VHS-Geschäftsführer zählen unter anderem:
- 2016: Aufbau des Bereichs Integration als Antwort auf die Flüchtlingskrise – inklusive Deutschkursen und Qualifizierungsangeboten für Menschen mit Migrationshintergrund.
- 2020 bis 2021: Bewältigung der Corona-Pandemie durch digitale Formate wie bildung@home und kreative hybride Jubiläumsprogramme zum 100-jährigen Bestehen der VHS.
- 2021 bis 2022: Strukturreform von der Vereinsform über die Gründung einer gGmbH zur vollständigen Übernahme der Trägerschaft der VHS durch die Stadt Oldenburg – ein zentraler Schritt für die langfristige Sicherung des Bildungsangebots in Oldenburg.
- 2024/2025: Erstmaliger Abschluss eines Tarifvertrages nach mehreren Verhandlungsrunden, der eine stufenweise Angleichung der Gehälter an das Niveau des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst vorsieht.
Zukunft gesichert – Übergabe gestaltet
Seit der Übernahme durch die Stadt wurden die Wirtschaftspläne kontinuierlich im positiven Sinne übertroffen und neue Kooperationen mit Wissenschaft und Kultur gestärkt. Mit dem Übergang der Leitung an die designierte Geschäftsführerin Sarah Orlowski bleibt die VHS auch künftig gut aufgestellt.
Ein Abschied mit Charme – und einem wetterfesten Geschenk
Nach seinem regulären Vertragsende freut sich Gögel nun auf mehr Freizeit – insbesondere fürs Wandern, Radfahren und für eine mögliche Ausbildung zum Wanderführer. Damit diese Pläne gelingen, überreichte Oberbürgermeister Krogmann ihm – neben einer Spende für den Förderverein – ein humorvolles Doppelgeschenk: den eingangs erwähnten Wanderstock mit Gravur „Danke Andreas Gögel!“ samt Oldenburg-Wappen, „für gutes Wetter“ – und für weniger schöne Tage ein 2.000-Teile-Puzzle des Oldenburger Schlosses, damit es ihm zu Hause garantiert nicht langweilig wird.

