Oldenburg. So etwas hat es in Oldenburg bisher noch nie gegeben: Nach der ersten Einbürgerungsfeier im August 2025 folgte nun eine zweite im selben Jahr. Der Grund dafür ist, dass insgesamt 1.067 Menschen 2024 die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben und nun gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger unseres Landes sind – mit allen Rechten und Pflichten. Einige von ihnen nahmen am Mittwoch, 17. Dezember, an einer Feierstunde im Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3, teil, um die Glückwünsche von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann in Empfang zu nehmen. Gemeinsam mit ihren Familien und Freunden feierten sie diesen bedeutenden Moment. Unter den neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern finden sich unter anderem 338 Menschen aus dem Irak, 315 mit syrischen Wurzeln sowie 51 aus dem Iran.
In seinem Grußwort wandte sich Oberbürgermeister Jürgen Krogmann an die neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger und hob hervor: „Sie haben alle Voraussetzungen erfüllt, und nun steht Ihnen jeder Weg der Teilhabe offen – auch am politischen Leben. Nutzen Sie die Chance, Ihre Erfahrungen, Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten einzubringen. Ihre Mitgestaltung wird unsere freiheitliche Demokratie auch in Zukunft stärken. Das bedeutet, gemeinsam unsere Werte und unsere Verfassung zu schützen, insbesondere gegen diejenigen, die Hass und Hetze verbreiten.“
Geschichten neuer Landsleute
Im Rahmen der Feierstunde berichteten vier neue Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus Ägypten, Afghanistan, Rumänien und Tansania stellvertretend von ihren persönlichen Erfahrungen. Sie teilten unter anderem mit, welche Bedeutung der deutsche Pass für sie hat und was sie dazu bewegte, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. Für die musikalische Begleitung sorgte an diesem Abend die städtische Musikschule, die gemeinsam mit den neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern sowie den geladenen Gästen die deutsche Nationalhymne anstimmte.
Oldenburg wächst zusammen
Seit Mitte 2021 verzeichnet das Ausländerbüro der Stadt Oldenburg einen deutlich spürbaren Anstieg bei den Einbürgerungsanträgen sowie den tatsächlichen Einbürgerungen. Dieser hohe Zuwachs lässt sich vor allem auf die Auswirkungen der Fluchtbewegung zwischen 2015 und 2017 zurückführen. Darüber hinaus spielen auch der Familiennachzug, die Einwanderung von Fachkräften sowie Aufenthalte zu Bildungs- und Ausbildungszwecken eine Rolle.
Bis zum Jahresende 2025 werden nach aktuellen Hochrechnungen rund 1.300 Einbürgerungsanträge erwartet. Um diese hohen Antragszahlen zu bewältigen, hat das Ausländerbüro seit Anfang 2022 den Personalbestand im Team Staatsangehörigkeitsangelegenheiten deutlich aufgestockt.
Eine Stadt, viele Wurzeln
Stand: 31. Oktober 2025 leben in Oldenburg 24.022 Ausländerinnen und Ausländer aus 156 Nationen. Die Stadtverwaltung ist seit dem Jahr 2000 für die Bearbeitung und Prüfung der Einbürgerungsanträge von der Beratung über die Antragsannahme bis hin zur Aushändigung der Einbürgerungsurkunde zuständig. Im Vergleich zu anderen niedersächsischen Städten mit einem ähnlich hohen Anteil an Ausländerinnen und Ausländern verzeichnet Oldenburg seit 2021 die mit Abstand meisten Einbürgerungsanträge. Ein Grund dafür ist die hohe Anzahl von Menschen aus dem Irak und Syrien, die in unserer Stadt leben. Staatsangehörige aus diesen beiden Ländern stellen seit vielen Jahren vermehrt Einbürgerungsanträge, sobald sie die erforderlichen Kriterien erfüllen.
Weitere Informationen zum städtischen Ausländerbüro sind online unter www.oldenburg.de/auslaenderbuero » zu finden.

