„Schichtwechsel“: Arbeitsplatztausch für mehr Inklusion im Arbeitsleben

07.10.2025

„Schichtwechsel“: Arbeitsplatztausch für mehr Inklusion im Arbeitsleben

Oldenburg. 20 Schichtwechselnde, sieben Oldenburger Unternehmen und ein Ziel: Perspektiven tauschen und Teilhabe fördern. Das macht den „Schichtwechsel“ aus, ein Aktionstag der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg (GWO) e.V., der wertvolle Einblicke in die Arbeit der jeweils anderen liefert. In diesem Jahr war die Stadt Oldenburg mit dem Stadtteiltreff Dietrichsfeld und der Freizeitstätte Bürgerfelde dabei. Der Aktionstag selbst fand am Donnerstag, 25. September, statt – und das nicht nur in Oldenburg, sondern bundesweit.

Auch in diesem Jahr zeigte sich: Inklusion gelingt am besten dort, wo Menschen einander begegnen, sich austauschen und gemeinsam Arbeitswelten gestalten – und macht Inklusion damit auf ganz praktische und erlebbare Weise sichtbar. Insgesamt nahmen 20 Schichtwechslerinnen und Schichtwechsler aus sieben oldenburgischen Unternehmen sowie der Werkstatt GWO e.V. am Aktionstag teil – mit dem Ziel zu zeigen, wie wertvoll und leistungsfähig inklusive Arbeitsstrukturen sind.

Neue Perspektiven und gegenseitiges Verständnis
Bereits im Vorfeld des Aktionstags fanden mit jedem teilnehmenden Unternehmen Vorbereitungstreffen in einer der Werkstätten statt. Dabei lernten Unternehmensleitungen, Tauschpersonen und Mitwirkende die jeweiligen Schichtwechselnden vom GWO e.V. sowie deren Arbeitsplätze kennen.

Auch Jan Bembennek, Stadtrat für Soziales, Jugend und Gesundheit, hat im Zuge dieser Treffen den Werkstattstandort Rennplatzstraße besucht. Sein Resümee: „Der Aktionstag ‚Schichtwechsel ‘ zeigt eindrucksvoll, wie viel wir voneinander lernen können. Die Begegnungen zwischen den Beschäftigten der Gemeinnützigen Werkstätten und den Mitarbeitenden der Stadt Oldenburg haben nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch Barrieren im Kopf abgebaut. Solche Erfahrungen stärken das gegenseitige Verständnis und machen deutlich, wie bereichernd Vielfalt im Arbeitsalltag ist.“

Weitere Zusammenarbeit gewünscht
Gleich zwei Einrichtungen aus der Jugend- und Gemeinwesenarbeit, die dem Amt für Jugend und Familie zugeordnet sind, haben am Schichtwechsel teilgenommen: der Stadtteiltreff Dietrichsfeld und die Freizeitstätte Bürgerfelde. Und das mit beachtlichen Aussichten: Michael S., der normalerweise in einer Montagegruppe in der Werkstatt arbeitet, hatte die Gelegenheit, seinen „Schichtwechsel“ beim Stadtteiltreff Dietrichsfeld zu verbringen. Laut seiner Ansprechperson Anke Hagedorn habe er so offen und tatkräftig unterstützt, dass sie sich eine weitere Zusammenarbeit wünschen. „Besser kann es nicht laufen“, meint Michael S., sichtlich stolz und erfreut über das Ergebnis.

Positives Feedback und Ausblick
Das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Nachtreffen im Café Kurswechsel war durchweg positiv – und alle sind sich einig: Der „Schichtwechsel“ sollte zu einer festen Einrichtung werden, um Barrieren weiterhin abzubauen und ein inklusiveres Arbeitsumfeld zu schaffen.

Die Erfahrung von Michael S. ist zudem ein motivierendes Beispiel dafür, dass der „Schichtwechsel“ nicht nur ein Aktionstag ist, sondern vielmehr ein Anstoß für Unternehmen und Organisationen sein kann, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und das Potenzial von Menschen mit Beeinträchtigung zu erkennen. Der nächste „Schichtwechsel“ findet am 24. September 2026 statt.

Online mehr erfahren
Wer noch mehr über die Oldenburger Gemeinwesenarbeiten erfahren möchte, ist auf der städtischen Website unter www.oldenburg.de/stadtteilangebote » genau richtig.

Weitere Informationen zum GWO e. V. sind online unter www.wfbm-oldenburg.de » erhältlich. 

Foto: Nika Kramer/GWO
Michael S. beim Schichtwechsel im Stadtteiltreff Dietrichsfeld. Foto: Nika Kramer/GWO