Guter Spirit statt böser Blicke

Dezernentin Dr. Julia Figura auf Streife mit dem Außendienst des Ordnungsamtes

Ob blockierte Einfahrten, Zwangsstilllegungen von Fahrzeugen oder unrechtmäßig benutzte Behinderten-Parkplätze: Wenn solche Fälle der Stadt gemeldet werden, schreitet das Bürger- und Ordnungsamt zur Tat. Der Fachdienst Zentraler Außendienst, kurz ZAD, übernimmt die Überprüfung vor Ort. Diese Beispiele bilden nur einen kleinen Teil des Aufgabenspektrums ab, das unter dem großen Titel „Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ steht.

Besondere Begleiterin

37 Mitarbeitende, die in zwei Teams – Kommunaler Ordnungsdienst und Verkehrsüberwachung – aufgeteilt sind, kümmern sich unter der Leitung von Svenja Wiesner im Schichtdienst jeden Tag darum. Sie sind erste Ansprechpersonen für die Bürgerinnen und Bürger auf der Straße. In Teams durchstreifen sie die Stadt, je nach Einsatzgebiet zu Fuß, auf Fahrrädern oder mit dem Auto. Am Dienstag, 25. Juli, und Mittwoch, 26. Juli 2023, hatten sie eine besondere Begleiterin: Ordnungsdezernentin Dr. Julia Figura machte sich – eingekleidet in der dunkelblauen Dienstuniform mit dem Schriftzug Ordnungsamt – an zwei Vormittagen ein Bild von der Arbeit beim ZAD.

Arbeit mit Augenmaß

Von der Wichtigkeit des Außendienstes war sie ohnehin schon vorher überzeugt: „Die Einsatzkräfte leisten einen bedeutenden gesellschaftlichen Beitrag“, ist für Figura klar. Erfreut war sie über die „entspannte Atmosphäre“, selbst wenn Falschparken mit „Knöllchen“ geahndet wurde. Keine bösen Blicke verfolgten die Ordnungshüterinnen und Ordnungshüter, keine Ausreden und keine ausfallenden Bemerkungen schallten ihnen entgegen, wenn das mobile Datenerfassungsgerät Strafzettel ausdruckte – zumindest nicht an diesem Vormittag. Die Dezernentin führt das auch auf die „freundliche Herangehensweise“ des Teams „Verkehrsüberwachung“ zurück. Der Umgang mit Parksündern erfolge „mit Augenmaß“, Ermessensspielräume würden ausgenutzt.

Von A wie Adressencheck bis Z wie Zwangseinweisung

„Einen guten Teamspirit“ hat Julia Figura auch unter den Mitarbeitenden ausgemacht: „Die Chemie stimmt, man kann sich aufeinander verlassen, die Abläufe sind eingespielt.“ Das ist hilfreich, wenn es gilt, heikle Situationen zu meistern. Eine solche hat Figura während ihres Kurzzeit-Praktikums bei einem ZAD-Einsatz im Café Caro erlebt. Hier mussten die städtischen Vollzugsbeamten auf der Grundlage des Niedersächsischen Gesetzes über Hilfen und Schutzmaßnahmen für psychisch Kranke (NPsychKG) die Zwangseinweisung eines psychisch gefährdeten Menschen veranlassen. Auch solche Maßnahmen gehören – im Zusammenspiel mit der Polizei – zu den Aufgaben des ZAD. Mehr nach Routine sieht hingegen ein anderer Auftrag aus, den Figuras Streifenteam zu erledigen hatte: Bei einer Fahrzeugstilllegung musste zunächst die Meldeadresse überprüft werden, um dann den Pkw aus dem Verkehr zu ziehen.

Erkenntnisse gewonnen

Gefragt ist der Kommunale Ordnungsdienst auch bei Großveranstaltungen und besonderen Einsatzlagen, wenn etwa bei Bombenentschärfungen Evakuierungen notwendig sind. „Der ZAD ist wichtig für das Sicherheitsgefühl in unserer Stadt“, weiß Julia Figura. Das Hineinschnuppern in die Praxis wertet sie als „sehr erkenntnisreich“. So hat die Dezernentin auch Optimierungsmöglichkeiten bei der elektronischen Erfassung und Abarbeitung bestimmter Vor-Ort-Aufgaben erkannt: „Der Einsatz eines Tablets könnte beispielsweise die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen erleichtern.“

Einen kurzen Film über das Praktikum von Ordnungsdezernentin Dr. Julia Figura beim ZAD gibt es auf dem Instagram-Kanal der Stadt Oldenburg »

Zuletzt geändert am 3. April 2024