Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Lesung & Gespräch

Konstellationen

Eine Familie aus Kiew verkauft russische Spezialitäten in Leipzig. Wodka, Pelmeni, SIM-Karten, Matrosenshirts – und ein irgendwie osteuropäisches Zusammengehörigkeitsgefühl. Wobei Letzteres seit dem russischen Überfall auf die Ukraine nicht mehr zu haben ist. Die Mutter steht an der Seite Putins, und ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, aber auch keine Stadt mehr als Kiew, verzweifelt. Klug ist es nicht von ihm, mitten im Krieg in die Ukraine zurückzufahren. Aber was soll er tun, wenn es nun einmal keinen anderen Weg gibt, die Mutter von den irren russischen Fernsehlügen zurückzuholen? Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam im Alter von acht Jahren als „Kontingentflüchtling“ mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Heute arbeitet er als freier Journalist. Mit Hans-Christian Petersen spricht er über die (Un-)Möglichkeit der Verständigung in Zeiten alter und neuer Kriege. Der Historiker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am BKGE. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die russlanddeutsche Geschichte und die post(ost)migrantische Gesellschaft. Der Althistoriker Michael Sommer moderiert ihren Austausch.

Das Institut für Geschichte der Oldenburger Universität ist Kooperationspartner der von der Stiftung Niedersachsen geförderten Veranstaltungsreihe.

Zuletzt geändert am 30. Juli 2025