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Was ist Diskriminierung?

Diskriminierung bedeutet, dass Menschen aufgrund eines tatsächlichen oder zugeschriebenen Merkmals benachteiligt, ausgegrenzt, beleidigt oder angegriffen werden. Diese Merkmale können zum Beispiel die Herkunft, das Geschlecht, Religion, Behinderung, sexuelle Orientierung oder Alter sein. Diskriminierung kann sowohl in Institutionen und Organisationen, aber auch im Alltag geschehen. 

Wichtig ist: Diskriminierung ist gesetzlich verboten! 

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt Menschen vor Diskriminierung sowohl im Arbeitsleben als auch bei sogenannten Alltagsgeschäften

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Seite der Antidiskriminierungsstelle des Bundes 

Hier finden Sie einen kurzen Film, der das AGG erklärt und Beispiele aufzeigt. Der Film ist in auf der Internetseite der Antidiskriminierungsstelle des Bundes auch in einfacher Sprache, mit Untertiteln und in Gebärdensprache verfügbar:

Erklärfilm zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz 

Was ist Rassismus?

Die Definition von Rassismus orientiert sich an der „Arbeitsdefinition Rassismus des Expert*innenrats Antirassismus“,  für die öffentliche Verwaltung, welche im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus erstellt und im Februar 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Definition soll als Grundlage für Verwaltungshandeln dienen und beschreibt Rassismus folgenderweise:

Rassismus ist eine Ideologie, die Menschen anhand bestimmter Merkmale wie des Namens, Aussehens, (vermeintlicher) Kultur, Religion oder Herkunft kategorisiert und in Gruppen einteilt. Hiermit verbunden ist eine Einteilung in „wir“ und „die anderen“ und damit die Wahrnehmung von Menschen als „zugehörig“ oder „fremd“. Menschen werden dadurch nicht als Individuen wahrgenommen und beurteilt, sondern als Teil einer vermeintlich homogenen Gruppe angesehen und bewertet. Der als „fremd“ wahrgenommenen Gruppe werden (meist) negative Eigenschaften zugeschrieben und sie dadurch abgewertet. Dies führt zu rassistischer Diskriminierung in unterschiedlichen Formen wie Ausschluss, Ungleichbehandlung und Gewalt. 

Rassismus findet sich in allen gesellschaftlichen Schichten, unabhängig von sozialem Status oder Bildungsgrad und auf verschiedenen Ebenen, die in Wechselwirkung miteinander stehen: 

Auf der individuellen Ebene zeigt sich Rassismus durch bewusste oder unbewusste Vorurteile und Einstellungen, die das Handeln und Verhalten von einzelnen Personen beeinflussen. 

Von Rassismus auf institutioneller Ebene spricht man, wenn Rassismus von Institutionen ausgeht. Dies geschieht durch unhinterfragte Vorschriften, Regeln oder Routinen einer Institution, die zum Ausschluss oder Benachteiligung von Menschen führen.

Auf struktureller Ebene zeigt sich Rassismus in gesellschaftlichen Prozessen und staatlichen Strukturen wie im Bildungssystem, Gesundheitssystem sowie bei Behörden. Struktureller Rassismus ist verankert durch Entscheidungsabläufe, Normen und Routinen in Institutionen und gesellschaftlichen Prozessen, was zur systematischen Diskriminierung und Ausgrenzung von Betroffenen führen kann.

Individueller, struktureller und institutioneller Rassismus sind oft eng miteinander verwoben, können sich gegenseitig verstärken und führen zu rassistischer Diskriminierung, also dazu, dass Betroffene Ablehnung und Ausschluss erfahren, systematisch im Bildungssystem, bei der Wohnungssuche oder im Arbeitsmarkt benachteiligt werden und dadurch Machtunterschiede und eine ungleiche Verteilung von Ressourcen in der Gesellschaft fortbestehen.

Zuletzt geändert am 9. Juli 2025