Bilanz 2021

Oberbürgermeister Jürgen Krogmann stellt Jahresbilanz für 2021 vor

Oldenburg blickt trotz Pandemie auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück

Über weite Strecken waren auch im Jahr 2021 die Corona-Pandemie und deren Folgen das vorherrschende Thema. Dennoch sind viele Projekte in Oldenburg vorangekommen. „Gestützt durch einen gut aufgestellten Haushalt wurden Investitionen in Bildung, Klimaschutz, Kultur oder den Innenstadt-Wandel umgesetzt und neue Ideen für die künftige Entwicklung der Stadt vorangetrieben“, resümiert Oberbürgermeister Jürgen Krogmann in seiner Jahresbilanz. Krogmann ist nach seiner Wiederwahl im September 2021 für fünf weitere Jahre im Amt.

Corona-Lage und Impfungen

„Oldenburg ist bisher besser als die meisten Regionen und Städte in Deutschland durch diese Zeit gekommen“, sagt Oberbürgermeister Krogmann. Mit dem Impfstart am 5. Januar 2021 sind zunächst die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen an der Reihe gewesen. Ende April war rund ein Viertel der Oldenburgerinnen und Oldenburger erstgeimpft, das Impfzentrum in der Weser-Ems-Halle voll ausgelastet. Aber auch nach der Schließung des Impfzentrums zum 30. September wurde nicht nachgelassen: Viele Arztpraxen impfen weiterhin, seit Oktober sind mobile Impfteams im Einsatz. Am 24. November eröffnete die Stadt den ersten stationären Impfpunkt in den Schlosshöfen, weitere Angebote folgten in Kreyenbrück und Wechloy. In der Summe wurden in Oldenburg 286.437 Impfungen im Jahr 2021 verabreicht. „Wir werden nicht nachlassen, die Impfkampagne weiter voranzutreiben“, betont Krogmann. Neben dem Boostern sei es unbedingt notwendig, dass sich bisher Unentschlossene noch für eine Impfung entscheiden.

Haushalt

Obwohl die Pandemie gravierende Einschränkungen für das Wirtschaftsleben zur Folge hatte, stellt sich die wirtschaftliche Entwicklung Oldenburgs sehr positiv dar. Für 2021 wird mit Gewerbesteuereinnahmen in Rekordhöhe von 148 Millionen Euro gerechnet, sodass zukünftige Investitionen in Bildung, Klimaschutz oder Digitalisierung sogar ausgebaut werden können. Allerdings geht Finanzdezernentin Dr. Julia Figura dabei von Pandemie-bedingten Nachholeffekten aus, die sich in 2022 nicht wiederholen würden. Insgesamt sei 2021 kein schlechtes Jahr gewesen, sagt Oberbürgermeister Krogmann: „Eine starke und innovative Wirtschaft hat uns vor großen finanziellen Sorgen bewahrt. Darauf bin ich sehr stolz.“

Schule

Ein Schwerpunkt beim Ausbau und der Modernisierung von Schulen lag auf der energetischen Sanierung, mit den größten Posten an der IGS Flötenteich inklusive der Sporthalle (2,15 Millionen Euro) und der IGS Kreyenbrück (870.000 Euro). Der Ganztagsausbau der Grundschulen wurde inzwischen an 15 von 28 Standorten umgesetzt, neu hinzu kamen die Grundschulen Drielake und Dietrichsfeld. Im Zuge der Corona-Pandemie haben nahezu alle Grundschulen mobile Luftfilteranlagen erhalten. Mit insgesamt 150.000 Euro unterstützte die Stadt zudem alle Schulen dabei, coronabedingte Lernrückstände auszugleichen und Aktivitäten zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls in den Klassen umzusetzen.

Deutlich schneller als geplant musste der Ausbau der IT-Landschaft gehen. „Die komplette Umstellung auf Online-Unterricht war eine große technische und organisatorische Hürde. Ich ziehe den Hut vor dem, was die Schulen in den vergangenen zwei Jahren geleistet haben“, sagt Oberbürgermeister Krogmann. Neben Fördermitteln aus dem „Digitalpakt Schule“ des Bundes für zwölf weitere Schulen wurden zum Schuljahr 2021/22 alle Lehrkräfte mit einem Tablet oder Laptop ausgestattet. Bis 2024 soll die digitale Modernisierung an allen weiterführenden Schulen und bis 2025 an den Grundschulen abgeschlossen sein.

Kita

Fünf neue Kindertagesstätten mit insgesamt jeweils sieben Kita- und Krippen-Gruppen wurden in 2021 eröffnet, damit stehen nun insgesamt 1.963 Plätze im Krippenbereich und 4.554 Plätze im Ü3-Bereich für Kindergartenkinder zur Verfügung. Das entspricht einer Betreuungsquote von 40,3 Prozent bei den Kindern unter drei Jahren und 90,6 Prozent über drei Jahre. Weitere 9,3 Prozent der Kleinkinder haben einen Platz in der Kindertagespflege. Um den Bedarf auch in Zukunft decken zu können, wird der Ausbau von Kindertagesstätten weiter vorangetrieben. Die größten Kita-Maßnahmen für 2022 sind ein Neubau an der Tweelbäker Tredde (1,5 Millionen Euro) und die Einrichtung einer Kita beim „Haus der Jugend“ am Eßkamp (1,2 Millionen Euro).

Klimaschutz

Das Thema Klimaschutz hat im Jahr 2021 noch einmal an Bedeutung gewonnen: sowohl organisatorisch als auch finanziell und insbesondere in der Zielsetzung. Am 26. April 2021 hat der Rat beschlossen, dass Oldenburg bis 2035 klimaneutral werden soll. Seit dem 1. Mai ist das neu gegründete Amt für Klimaschutz und Mobilität diesem Ziel verschrieben. Unter den Oldenburgerinnen und Oldenburgern ist das Interesse groß, Beiträge zum Klimaschutz zu leisten – sei es durch Photovoltaik, Dach- und Fassadenbegrünung oder die energetische Sanierung von Altbauten. Die Klimaschutz-Förderprogramme der Stadt wurden 2021 nahezu vollständig ausgeschöpft, die Budgets der Programme zur Lastenradförderung und „Alle fürs Klima“ wurden sogar noch aufgestockt. Damit die angestrebte Klimaneutralität Realität werden kann, werden die Förderprogramme im laufenden Jahr weiter ausgebaut.

Mobilität und Verkehr

Ein Schwerpunkt waren die Vergabeverfahren für die ersten sieben Teilkonzepte des Rahmenplans Mobilität und Verkehr (RMV 2030), bei dem Aufträge über insgesamt circa 490.000 Euro vergeben wurden, darunter auch für ein Teilkonzept zum Radverkehr, das die zukünftigen Premiumverbindungen, Fahrradstraßen und Fahrradzonen behandelt. Gleichzeitig wurde das aufwendige Vergabeverfahren für das neue öffentliche Fahrradverleihsystem durchgeführt, dessen Start für April 2022 geplant ist. Der bauliche Schwerpunkt der Fuß- und Radverkehrsprojekte lag 2021 in der barrierefreien Wegeführung sowie der Erweiterung und dem Neubau von Radabstellanlagen rund um die Innenstadt. Am Pferdemarkt wurden neue Abstellanlagen geschaffen, als neuer Radweg wurde der Verbindungsweg zwischen Elritzenweg und Querweg in Ofenerdiek gebaut. Am Pophankenweg wurde an der Weiterführung des neuen Geh- und Radwegs gearbeitet.

Innenstadt

Ein Sofortprogramm für die Innenstadt mit einem Volumen von 650.000 Euro wurde im März vom Stadtrat beschlossen und reicht etwa vom Erlassen von Sondernutzungsgebühren für die Außengastronomie bis zu neuen Veranstaltungskonzepten. Auch Landesmittel konnte die Wirtschaftsförderung einwerben: Damit profitiert Oldenburg bis März 2023 vom Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ und erhält 1,8 Millionen Euro vom Land Niedersachsen, um die Folgen der Corona-Pandemie abzufedern und verschiedene Projekte zu fördern.

Fliegerhorst

Das ehemalige Fliegerhorst-Gelände füllte sich 2021 weiter mit Leben. Nachdem die ersten Familien eingezogen waren, hat auch die Kita „Heiliger Alexander“ der Kirchengemeide St. Christopherus seine Türen geöffnet. Zwei weitere Kitas sind in Planung, eine davon im innovativen Quartier Helleheide. Dort wird zeitnah der Baubeginn für die ersten Wohnhäuser erwartet, Interessenten können sich bereits an die GSG wenden. Zur besseren Verknüpfung des neuen Stadtteils mit den Nachbargemeinden ist außerdem der Ole Karkpad als Fahrradanbindung nach Metjendorf eröffnet worden.

Sport

Eines der größten Projekte ist weiterhin der Neubau des Sport- und Gesundheitsbads am Flötenteich. Hier wurde im Dezember ein Architekturbüro aus Vechta mit den Planungsleistungen beauftragt, sodass die konkrete Vorbereitungsphase beginnen kann. Wie wichtig weitere Angebote im Bäderbereich sind, zeigte die große Nachfrage beim Programm „Oldenburg lernt Schwimmen“, das innerhalb kürzester Zeit ausgebucht war. Eine weitere Kursoffensive wurde angeschlossen. Konkreter wurde auch der Zeitplan zur Sanierung der Oldenburger Sporthallen, von der sowohl Schülerinnen und Schüler als auch der Vereinssport profitieren sollen. Dies wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen, doch der Startschuss für die dringend nötigen Investitionen ist gefallen. Darüber hinaus wurde der „Soforthilfefonds Sport“ im Zuge der Corona-Pandemie neu aufgelegt, sodass Mittel in Höhe von mehr als 100.000 Euro zur Verfügung stehen. „Für viele Sportvereine ist die Bewältigung der Corona-Folgen zum Marathon geworden. Wir wollen durch den Fonds dazu beitragen, dass das vielfältige Sportangebot in Oldenburg nicht aus dem Tritt gerät“, sagt Krogmann.

Kultur und Freizeit

Kulturell hatte Oldenburg 2021 trotz der pandemie-bedingten Einschränkungen einiges zu bieten: insbesondere die Klappstuhltage und der Kultursommer sorgten für Begeisterung und konnten die große Vielfalt der Oldenburger Kulturszene zeigen. Die Klappstuhltage wurden mit insgesamt 473.000 Euro durch die Neustart-Kultur-Kampagne der Bundesstiftung für Kultur gefördert, der Eigenanteil der Stadt lag bei 115.000 Euro. Auch an anderer Stelle wurden die Kulturschaffenden durch die Stadt Oldenburg unterstützt, etwa durch die Strukturbrücke (Erhöhung gegenüber 2020 auf 250.000 Euro) oder den Mach/Werk-Ansatz für innovative Kulturprojekte (Erhöhung auf 80.000 Euro) sowie vor allem auch unbürokratische Hilfen während des Lockdowns an verschiedene Streaming-Formate.

Partizipation

Mit den Kampagnen #MehrÄlterBunter und #OL2112 waren die Oldenburgerinnen und Oldenburger 2021 verstärkt aufgerufen, sich für ihre Stadt zu engagieren. Durch neue Beteiligungsformate wie Picknicks und gezielte Online-Foren auf der Plattform „Gemeinsam Oldenburg“ wurden für ganz unterschiedliche Bereiche Ideen gesammelt und Projekte entwickelt – sei es Wohnen, Engagement, Klimaschutz, Gesundheit oder Mobilität. Zahlreiche Ideen zur Zukunft unserer Stadt wurden bereits veröffentlicht und werden auch im laufenden Jahr von den Projektgruppen weiterverfolgt.

Zuletzt geändert am 8. August 2024