Einwohnerprognose

Neue Prognose sagt Höchststand mit 177.225 Menschen für das Jahr 2031 voraus

Bevölkerungszahl wächst und bleibt hoch

Mit 173.987 Einwohnerinnen und Einwohnern hatte die Stadt Oldenburg Ende des Jahres 2022 einen neuen Rekordwert in der Bevölkerungsstatistik erreicht. Damit ist das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht, denn das Wachstum hält noch eine ganze Weile an: Das geht aus der neuen Bevölkerungsprognose hervor, die der Fachdienst Geoinformation und Statistik im März 2023 für den Zeitraum bis zum Jahr 2036 vorgelegt hat. Ein Höchststand wird mit 177.225 Menschen für das Jahr 2031 erwartet.

Trendwende vollzieht sich sanft

Erst danach deutet die sich seit Jahren vorhergesagte Trendwende an, die allerdings nicht plötzlich und in großen Schritten einsetzen, sondern sich sanft vollziehen wird. Ab 2032, so die Prognose, wird die Zahl der Oldenburgerinnen und Oldenburger ganz langsam zurückgehen. Zum Ende des Prognosezeitraums bis 2036 wird immerhin noch mit mehr als 176.000 Einwohnerinnen und Einwohnern gerechnet.

Wohnungsmarkt bleibt angespannt

„Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir weiterhin einen angespannten Wohnungsmarkt haben werden“, schlussfolgert Oberbürgermeister Jürgen Krogmann aus den neuen Zahlen. „Und wir werden weitere Anstrengungen unternehmen müssen, um Wohnangebote zu schaffen. Investitionen in die Infrastruktur werden weiterhin sinnvoll und notwendig sein, weil sie für einen auch über 2036 hinausgehenden Zeithorizont von mehr als 170.000 Oldenburgerinnen und Oldenburgern genutzt werden wird“, betont Krogmann.

Flüchtlingsströme wirken sich aus

Dass sich der ursprünglich eher erwartete Bevölkerungsrückgang verschoben hat, ist in erster Linie den Zuwanderungen aus der Ukraine zuzuschreiben. 1.637 geflüchtete Menschen, die in Oldenburg eine neue Heimat gefunden haben, ließen die Bevölkerungszahl in unvorhersehbarer Weise steigen. Ohne diesen Zuwachs wäre die vor dem Ukraine-Krieg erstellte Jahres-Prognose für 2022 beinahe exakt aufgegangen. Und weil nach wie vor unklar ist, wie sich die Situation in der Ukraine und die zunehmenden Flüchtlingsbewegungen aus anderen Teilen der Welt weiterentwickeln werden, ist eine Fortschreibung der Bevölkerungskurve mit Unsicherheiten verbunden. „Die nun vorliegende siebente Bevölkerungsprognose für die Stadt Oldenburg ist eine der schwierigsten, die je erstellt worden ist“, sagt Michael Arndt, Leiter des Fachdienstes Geoinformation und Statistik.  

Die Prognose wagt dennoch wieder einen Blick in die Zukunft und zeigt die Veränderungen in den statistischen Bezirken der Stadt und in den Alterskohorten auf.

Unterschiedliche Entwicklung in den Bezirken

Bei den einzelnen statistischen Bezirken der Stadt zeigt sich eine unterschiedliche Entwicklung bis 2036: Die innenstadtnahen Gebiete (Zentrum, Dobben, Haarenesch, Bahnhofsviertel und Gerichtsviertel) verlieren leicht (minus 1,9 Prozent), in den Bezirken Ziegelhof/Ehnernviertel (minus 9,4 Prozent) und Etzhorn/Ohmstede/Bornhorst (minus 9,9 Prozent) fällt der prognostizierte Rückgang stärker aus. Die übrigen Bezirke verzeichnen Zuwächse – am stärksten Osternburg/Drielake mit einem Plus von 6,2 Prozent. Etwas aus der Reihe fällt der Bezirk Neuenwege/Blankenburg mit einem Zuwachs um fast 60 Prozent. Dieses Plus relativiert sich allerdings, weil der Bezirk mit gut 2.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sehr klein ist und hier Veränderungen, die durch die dort angesiedelte Landesaufnahmestelle verursacht werden, besonders stark ins Gewicht fallen. Insgesamt wird die Stadt den Berechnungen zufolge von 2022 bis 2031 um 1,9 Prozent zulegen, danach werden die Zahlen bis 2036 um 0,3 Prozent sinken.

Wie sich die Alterskohorten verändern

Die Einwohnerschaft wird älter werden – das Durchschnittsalter steigt von 42,45 (2022) auf voraussichtlich 43,47 (2036) Jahre an. Die Gruppe der über 80-Jährigen wird bis 2036 auf über 11.000 Menschen klettern. Die so genannten „Babyboomer“ (Geburtsjahrgänge von circa 1955 bis 1965) rücken zunehmend in die Alterskohorte der 60- bis 69-Jährigen auf und sorgen nun dort für einen Boom, der 2029 seinen Gipfel erreichen wird. Die 18- bis 24-Jährigen sind und bleiben eine große Altersgruppe mit 16.436 Menschen in 2022 und 16.044 Menschen in 2036. Auch die 25- bis 29-Jährigen, deren Gruppe im vorigen Jahr einen deutlichen Anstieg erfahren hat, zeigt sich mit 15.323 Menschen in 2022 und 14.464 Menschen in 2036 zahlenmäßig wiederum sehr stark. Auf einem annähernd gleichbleibenden Niveau entwickeln sich die Zahlen der Kleinstkinder, der Kindergartenkinder, der Grundschülerinnen und Grundschüler sowie der Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I.

Zuletzt geändert am 5. Februar 2024