Artothek Oldenburg präsentiert Griffelkunst Frühjahrswahl

02.05.2018

Artothek Oldenburg präsentiert Griffelkunst Frühjahrswahl

Oldenburg. Die neuen Editionen der Griffelkunst-Vereinigung werden vom 7. bis 13. Mai in der Artothek Oldenburg präsentiert. Die Ausstellung gibt spannende Einblicke in aktuelle druckgrafische und fotografische Positionen von elf Künstlerinnen und Künstlern, aus denen die Mitglieder ihre Blätter auswählen können.

In der Frühjahrswahl reicht die Bandbreite der präsentierten Editionen von Radierungen, Lithografien und Fotografien bis hin zu ungewöhnlichen Techniken wie Papierbohrungen, grafischen Mischtechniken und Messingobjekten. In dieser Bilderwahl stellt Katharina Hinsberg, Professorin für konzeptionelle Malerei an der HBK Saarbrücken, ihre experimentellen Zeichnungen vor, die mittels Bohrungen durch das Papier entstehen und eine erstaunliche Raumwirkung entfalten. Die Schweizer Künstlerin Zilla Leutenegger verbindet in ihren Lithografien skulpturale Elemente mit denen sie fiktive Treppenhausansichten entwirft, während der international bekannte norwegische Künstler Olav Christopher Jenssen, der seit 2007 als Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig lehrt, in seinen farbgewaltigen Lithografien der mythologischen Figur der Penelope nachspürt.

Der Fotograf Martin Rosswog, der Meisterschüler von Prof. Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf war, hat eine Edition von C-Prints mit Esstischen aus sechs europäischen Ländern zusammengestellt, die faszinierende Einblicke in regionaltypische Lebensräume gewähren. Der multimedial arbeitende Künstler Gerrit Frohne-Brinkmann, der letztes Jahr im Stadtmuseum Oldenburg mit dem Kunstpreis der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg ausgezeichnet wurde, lässt in seiner Polaroid-Serie das Mammut wiederauferstehen. Aus dem Nachlass von Regina Relang (1906-1989), die ab 1947 zur führenden deutschen Modefotografin avancierte und von Haute Couture Schauen in Paris, Florenz und Mailand berichtete, sind die schönsten Pariser Motive aus den Jahren 1936 bis 1951 als Schwarzweiß-Abzüge auf Barytpapier zu sehen.

In der Projektreihe hat der Hamburger Künstler Thomas Baldischwyler Porträtbilder von Schauspieler Buster Keaton, der britischen Musikband Stone Roses und dem Maler Toulouse-Lautrec zu neuen Bildideen und philosophischen Texten verarbeitet. Bei den Einzelblättern stellt die Berliner Künstlerin Heike Kati Barath drei großformatige Siebdrucke mit jugendlichen Figuren vor, die das gesamte Gefühlsspektrum durchleben. Der Kölner Künstler Heiner Blumenthal hat zwei Aquatinta Radierungen mit imaginären Konstruktionen gestaltet, während der Hamburger Künstler Thorsten Brinkmann in seinem Inkjet-Print das Porträt des Dada-Künstlers Kurt Schwitters mit einem Parfümzerstäuber verfremdet. Und von dem Berliner Künstler Olaf Nicolai liegt schließlich ein Multiple vor, das aus einer hochpolierten Messingkugel in einer Box aus MDF und Banderole besteht.

Über die Griffelkunst
Der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V., die 1925 gegründet wurde, gehören heute mehr als 4.400 Mitglieder in ganz Deutschland an. Die Artothek Oldenburg ist seit 1992 Mitglied der Vereinigung und besitzt zahlreiche Griffelkunstblätter in ihrem Sammlungsbestand.

Ausstellung und Ausgabe der Grafiken
Die Ausstellung kann am Montag, 7. Mai, von 15 bis 19 Uhr in der Artothek, Peterstraße 1,  besucht werden. Der Eintritt ist frei. Die Wahl und Ausgabe der Grafiken erfolgt am Sonntag, 13. Mai, von 11 bis 15 Uhr und wird von Daphne Andersch betreut.