Oldenburg. In Hannover und Leipzig gibt es bereits Koordinierungsstellen für die Nachtkultur, auch Jena hat seit Kurzem einen hauptamtlichen Nachtkulturkoordinator. So weit ist Oldenburg noch nicht, aber auch hier ist die Zukunft des Nachlebens Thema. So hat der Rat der Stadt Oldenburg in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich den Weg für ein neues Projekt zur Stärkung der Oldenburger Nachtkultur geebnet. Ziel ist es, gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus dem Kulturbereich, aus der Szene-, Nacht- und Clubkultur sowie der Stadtverwaltung ein Konzept für sogenannte „Night-Governance-Strukturen“ zu entwickeln. Damit sollen künftig die Bedarfe, Herausforderungen und Chancen des Oldenburger Nachtlebens systematisch erfasst und nachhaltig gestaltet werden.
Mehrstufiger Prozess
Im Rahmen des Projekts sollen in einem mehrstufigen Prozess Bedarfe und Kernprobleme des kulturellen Nachtlebens erarbeitet und Lösungen für eine lebendige, inklusive und sichere Nachtkultur in Oldenburg entwickelt werden. Dabei werden bestehende Erfahrungen und Erkenntnisse aus anderen Städten sowie bereits laufende Initiativen vor Ort einbezogen. Für die externe Moderation und Beratung des Prozesses stehen bis zu 10.000 Euro zur Verfügung.
Nachtkultur nicht verwalten
„Mit diesem Beschluss hat sich der Rat dazu bekannt, die Nachtkultur als wichtigen Bestandteil des städtischen Lebens ernst zu nehmen und gezielt zu unterstützen“, betont Holger Denckmann, Dezernent für Schule, Sport, Kultur und Gebäudewirtschaft. „Ein lebendiges Nachtleben ist nicht nur kulturell bereichernd, sondern auch ein wichtiger Standortfaktor für junge Menschen, Kreative und die lokale Wirtschaft.“ Dabei gehe es nicht darum, die Nachtkultur „zu verwalten“, unterstreicht der Dezernent. „Wir wollen Schwellenängste abbauen und ein ,Wie‘ aufzeigen statt ein ,Nein‘ auszusprechen“, so Denckmann.
Konzept bis Mai 2026
Das Amt für Kultur, Museen und Sport wird nun mit ämterübergreifender Beteiligung der Verwaltung einen gemeinsamen Arbeitsprozess mit den relevanten Akteurinnen und Akteuren des Nachtlebens starten. Ziel ist es, auf Basis der Ergebnisse im Mai nächsten Jahres ein bedarfsorientiertes Konzept und einen Umsetzungsvorschlag für die zukünftige Organisation und Unterstützung der Nachtkultur in Oldenburg vorzulegen.