Erinnerungsgang 2025

Route vom Pferdemarkt zum Gefängnis fand am 10. November statt – Rahmenprogramm an mehreren Tagen

„Erinnerungsgang“: Gemeinsam gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit

Jedes Jahr am 10. November setzen die Oldenburgerinnen und Oldenburger ein Zeichen des Gedenkens – und das schon seit 1982: Beim „Erinnerungsgang“ laufen sie die Route nach, auf der im Jahr 1938 jüdische Oldenburger durch die Stadt getrieben wurden. Der „Erinnerungsgang“ ist seit über 40 Jahren ein Zeichen für die Solidarität mit unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern – und zeigt, dass für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in einer offenen Stadt wie Oldenburg kein Platz ist. Besonders in der heutigen Zeit, die von so viel Intoleranz, Unsicherheit und Stimmungsmache geprägt ist, ist der „Erinnerungsgang“ eine Möglichkeit, sich auf die Werte unserer Demokratie zu besinnen und Flagge zu zeigen.

Wann und wo startete der „Erinnerungsgang“?

Der „Erinnerungsgang“ startete am 10. November 2025 beim Innenhof der Landesbibliothek am Pferdemarkt (frühere Polizeikaserne). Unter anderem hat Oberbürgermeister Jürgen Krogmann zu Beginn der Veranstaltung ein paar Worte gesprochen. Vom Innenhof aus führte die Route durch die Innenstadt zum Gefängnis, von wo aus jüdische Menschen ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert wurden. Die Polizei hat den „Erinnerungsgang“ wie auch in den Vorjahren sicher begleiten. Im Jahr 2024 nahmen rund 2.500 Menschen am „Erinnerungsgang“ teil.

Wer ist an der Veranstaltung beteiligt?

Der Arbeitskreis Erinnerungsgang organisiert seit 1981 die Veranstaltung. Seit 2005 übernimmt jährlich eine Oldenburger Schule die Schirmherrschaft des Erinnerungsgangs und unterstützt den Arbeitskreis bei der Organisation. Im Jahr 2025 ist das die Paulus-Schule Oldenburg. In den Schulen setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit lokalen Bezügen des Naziregimes in Oldenburg auseinander und es finden viele Workshops und Projekte zu den Themen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Menschenrechte statt.

Gibt es ein Rahmenprogramm rund um den „Erinnerungsgang“?

Ja, unter anderem ist in der Landesbibliothek von Donnerstag, 6., bis Samstag, 22. November 2025, eine Ausstellung unter dem Titel „Erinnern und Verstehen“ mit Schülerarbeiten der Paulus-Schule Oldenburg zu sehen. Am Freitag, 7. November 2025, präsentierte Oldenburg Eins » eine Radiosendung zum „Erinnerungsgang“. Einen Tag später fand in der Garnisonkirche ein Kooperationskonzert der Schulband der Paulus-Schule und der Musikschule Oldenburg mit dem Mädchenchor der Musikschule aus Mateh Asher statt.

Am 9. November 2025 waren gleich drei Veranstaltungen geplant: Gegen Mittag wurden in der Stadt zwei neue Erinnerungszeichen am letzten Wohnort zweier ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger angebracht – und erinnern so auf Augenhöhe an deren Verfolgung und Schicksal in der Zeit des Nationalsozialismus. In der Garnisonkirche fand ein ökumenischer Gottesdienst statt und lädt die Jüdische Gemeinde zu Oldenburg in die Friedenskirche ein. Unmittelbar vor dem „Erinnerungsgang“ luden am 10. November 2025 Schülerinnen und Schülern der Paulus-Schule zu einer Andacht in die Garnisonkirche ein.

Wo kann ich mehr erfahren?

Zur Dokumentation der Ereignisse vom November 1938 und der in diesem Zusammenhang durchgeführten Erinnerungsgänge und Aktivitäten der Schulen wurde durch den Arbeitskreis Erinnerungsgang die Internetseite www.erinnerungsgang.de » ins Leben gerufen.

Und ab Sommer 2026 können sich Interessierte von Klein bis Groß im Oldenburger Computer-Museum dem Thema wieder spielerisch nähern und Geschichte hautnah erleben: Denn dann geht der Escape Room „Der letzte Beweis“, ein Schulprojekt zum Erinnerungsgang entwickelt von Schülerinnen und Schüler des Herbartgymnasiums, in eine neue Runde. Mehr zum Escape Room gibt es auf der Website zum flinken Frettchen. »

Zuletzt geändert am 11. November 2025