Mittagskonzerte 2021

Hochwertiges Kulturprogramm in der Oldenburger Innenstadt

Im September 2021 gastierten die „Wald- und Wiesenkonzerte“ » auf der „Bonsai Bühne“ von Sebastian Netta erstmals in Oldenburg. Fünf Konzerte, täglich eines, fanden in der Mittagszeit an wechselnden Standorten in und um die Innenstadt statt. Auf dem Julius-Mosen-Platz, in den Wallanlagen (neben der Caritas Tagespflege), am Wallgraben/Ecke Grüne Straße, in der Heiligengeiststraße und auf dem Waffenplatz wurde ein hochwertiges Kulturprogramm mit unterschiedlichen Stilistiken in kleinen Besetzungen vom Solo bis zum Quartett geboten. 

Die Mittagskonzerte wollten einen Beitrag zur kulturellen Belebung der City leisten. Zugleich dienten die Auftritte der Künstlerförderung zur Coronazeit. Die kleine Bühne, gebaut wie ein überdimensionaler Strandkorb, erlaubte hochkarätige Live-Konzerte unter freiem Himmel – unter Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygiene-Regeln.

Viele Oldenburgerinnen und Oldenburger sowie zahlreiche Gäste der Stadt kamen gezielt zu den Konzerten oder verweilten auf ihrem Stadtbummel vor der Bühne und genossen die Live-Musik in spätsommerlicher Atmosphäre.

Dienstag, 14. September 2021, Julius-Mosen-Platz

TRIANGE

... verbindet Einflüsse aus Jazz, Latin, Tango Nuevo, osteuropäischer Musik und Musette zu einer äußerst lebendigen und facettenreichen Musik. Im Zentrum ihrer musikalischen Erkundungsreise steht die durch viele unterschiedliche Kulturen und musikalische Strömungen geprägte Stadt PARIS: Der besondere Charme der Straßen-Cafés, Kleinkunstbühnen und Jazzclubs und der gewissen französischen Leichtigkeit ist in der Musik der drei Oldenburger Musiker zu spüren. So wurden die  Zuhörer auf bekannte und unbekannte Pfade entführt, bei Swing, Tango, Musette, Balkan-Klänge und vor allem mit viel Raum für Improvisationen.

Mittwoch, 15. September 2021, Heiligengeiststraße (im CORE)

Christian Schoenefeldt Quartett

Dirk Piezunka: Saxophon
Martin Flindt: Gitarre
Peter Schwebs: Bass
Christian Schoenefeldt: Drums

Moderner Jazz in Quartettbesetzung mit eigenen Stücken sowie Standards und Kompositionen zeitgenössischer Jazz Komponisten. Die Band spielt häufig in der Montagsreihe „Jazz on Board“ auf dem Theaterschiff in Bremen und ist in der Norddeutschen Jazzszene bestens bekannt. Die Spielfreude und Energie dieser langjährig bestehenden Besetzung steht für mitreißende Energie und intensives Zusammenspiel. Das war auch live in der Markthalle des CORE zu erleben. Die mitreißende Musik ließ den Regen draußen schlicht vergessen.

Donnerstag, 16. September 2021, Wallanlagen

Martin Flindt & Friends

Hinter diesem etwas saloppen Namen verbirgt sich eine Besetzung mit vier großartigen Musikern um den Oldenburger Jazzgitarristen Martin Flindt, deren Musik sich hauptsächlich aus der reichen brasilianischen Tradition speist und diese feinsinnig mit unterschiedlichen Einflüssen verwebt. Die Instrumentierung mit Geige, Akustikgitarre, Bass und Percussion formt einen wunderbar durchsichtigen Klang, was nicht zuletzt an der sehr besonderen Art liegt, mit der Arne Farin seine Geige spielt. Der Bassist Herve Jeanne und Percussionist Stephan Emig, die schon in anderen Bands zusammengearbeitet haben, geben der Musik die tänzerische Leichtigkeit. Die Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Dachterrasse der Caritas Tagespflege und das Publikum unten vor der Bühne in den Wallanlagen lauschten gemeinsam den wunderbaren Klängen des Quartetts.

Freitag, 17. September 2021, Wallgraben/Grüne Straße

Maria de Fatima & Sebastian Altekamp

Maria de Fatima (vocals) und Pianist Sebastian Altekamp präsentieren Musik, die durch grenzenlose musikalische Neugierde im intensivsten Zusammenspiel Publikum und internationale Fachpresse gleichermaßen begeistert und in den Bann zieht. Auf der Basis 20-jähriger gemeinsamer Arbeit in kammermusikalischem Kontext verbindet das Duo Elemente des zeitgenössischen Jazz mit der Emotionalität des portugiesischen Fados und brasilianischen Einflüssen. Mehrere CDs und der Gewinn des „BMW Vocal Jazz Award 2010“ sind künstlerisch vielbeachtete Wegmarken dieser langjährigen Kooperation. Virtuosität, Intuition, Poesie und Groove sind Kennzeichen eines fesselnden Repertoires, bestehend aus arrangierten Bearbeitungen und eigenen Kompositionen. In brillanter Interaktion verdichten Maria de Fatima und Sebastian Altekamp berührende Klangbilder zu einem mitreißenden Konzerterlebnis.

Dieses Erlebnis teilten die Bewohnerinnen und Bewohner des Büsingstiftes mit dem Laufpublikum aus der Innenstadt. Und eine von Tag zu Tag wachsende Zahl treuer Mittagskonzert-Fans, die gezielt zu den Veranstaltungen kamen, ließ sich den feinsinnigen musikalischen Genuss ebenfalls nicht entgehen.

Samstag, 18. September 2021, Waffenplatz

Markus Gahlen

Markus Gahlen ist ein herausragender Fingerstyle-Gitarrist und gefragter Studiosänger, der als Background-Vocalist seine Stimme unter anderem Udo Jürgens auf mehreren seiner Tourneen lieh. Als Gitarrist und Sänger arbeitete er überdies viele Jahre mit Roland Kaiser, Howard Carpendale, Peter Kraus und vielen anderen. In seinem Soloprogramm auf dem Oldenburger Waffenplatz spannte er den Bogen von virtuos-groovigen Instrumentaltiteln über originelle Versionen bekannter Popsongs bis hin zu Evergreens der Unterhaltungsmusik. Da folgte auch schon mal Adriano Celentano auf Otis Redding oder Robbie Williams auf James Taylor… Ein kurzweiliger Mix – getragen von ausgereiftem Gitarrenspiel und einer warmen Baritonstimme. Es wurde getanzt und mitgesungen. Das Oldenburger Publikum hat Markus Gahlen sofort in sein Herz geschlossen.

Samstag, 18. September 2021, Waffenplatz

Sebastian Netta Trio feat. Klaus Müller & Trigo Santana

NEW YORK - RIO - OLDENBURG

Das Sebastian Netta Trio präsentierte Bossa Nova und brasilianischen Jazz auf Weltniveau. Die drei Musiker Klaus Müller, Sebastian Netta und Trigo Santana spielten die Musik Brasiliens authentisch und mit Verve. Ein Feuer wurde entfacht von dem Trio, das eine große Auswahl an berühmten Stücken der MPB (Musica Popular Brasileira) bereit hielt. Klaus Müller lebte viele Jahre in New York City, bevor er letztes Jahr nach Bremen zog und Trigo stammt aus Rio De Janeiro. Und nun trafen sie sich mit Sebastian Netta in Oldenburg: Ein Fest!

Klavier: Klaus Mueller

Klaus Mueller unterrichtet seit 2020 am Institut für Musik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Der von unterschiedlichen Kulturen geprägte vielseitige Pianist, wurde in Deutschland geboren und wuchs in Japan, Chile und Brasilien auf. Seinen ersten Klavierunterricht erhielt er mit 6 Jahren in Japan. Nach Beendigung seines Studiums an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart im Jahr 1998 folgte ein weiterführendes Studium als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an der New School in New York.

Er ist ein gefragter und anerkannter Pianist in der New Yorker Jazz-Szene, insbesondere im Latin und Brazilian-Jazz Bereich, und arbeitet dabei mit Künstlern wie Portinho, Ron Carter, The New York Voices, Harry Allen, Leny Andrade, Paquito D´Rivera, Steve LaSpina, Emilio Santiago, Marcos Valle, Toninho Horta, Filó Machado, mit denen er zum Teil auch CDs aufgenommen hat. Konzert-Tourneen und Workshops führten ihn vielerorts durch die Vereinigten Staaten, die Europäische Union, Russland und die Karibik.

Klaus Mueller hat sich nicht nur als Pianist und Keyboarder einen Namen gemacht, sondern auch als Arrangeur, zum Beispiel bei der Erstellung von Orchester-Versionen des von der Kritik gefeierten Gershwin´s World-Albums des legendären Jazz-Pianisten Herbie Hancock; das geschah 2003 in Zusammenarbeit mit Robert Sadin. Klaus Mueller arrangierte u.a. auch Musik-Stücke für die Deutsche Grammophon Gesellschaft. Darüber hinaus trat er als musikalischer Leiter und Klavier-Begleiter des Met-Opernsängers und Tony Award Preisträgers Paulo Szot auf.

In seiner 2012 erschienenen CD Far-Faraway spielte Klaus Mueller gemeinsam mit dem berühmten Bassisten Ron Carter und der brasilianischen Schlagzeuger-Legende Portinho. In seinem letzten im Jahr 2016 herausgebrachten Album Village Samba sind vor allem eigene Kompositionen in gemeinsamen Auftritten mit den besten brasilianischen sowie weiteren namhaften in New York ansässigen Musikern zu hören.

Kontrabass: Trigo Santana

Trigo Santana ist Kontrabassist und Arrangeur. Der gebürtige Brasilianer aus Minas Gerais machte seinen Abschluss in Double Bass Performance. Seine Musik ist stark beeinflusst von traditionellen brasilianischen Rhythmen sowie zeitgenössischem Jazz und brasilianischer Musik.
Als Performer spielte er mit verschiedenen zeitgenössischen brasilianischen Musikgruppen wie Misturada Orquestra, Mauro Rodrigues Quarteto, Rafael Martini Sexteto und Alexandre Andrés Quarteto, mit denen er Shows in Brasilien und international realisierte. Er spielte und nahm auch CDs auf mit bedeutenden Namen der brasilianischen Musikszene wie den Komponisten Egberto Gismonti, Hermeto Pascoal, André Mehmari, Sérgio Santos, Chico Pinheiro, Maurício Carrilho, Toninho Horta, Mauro Rodrigues, Nailor Proveta und Antônio Carrasqueira auf Ozzeti, Jussara Silveira, Sérgio Ricardo, Telo Borges, Arnaldo Antunes, Joathan Nascimento, Robertinho Silva, Luis Felipe Gama, Márcio Bahia, Grupo UAKTI und internationale Künstler wie Jack Schantz (Cleveland Jazz Quartet) und Zal Sissocko aus dem Senegal. Auftritte bei verschiedenen brasilianischen und internationalen Musikfestivals wie dem Savassi Festival (NY), dem Sunfest World Music Festival (CAN), dem Kultrún Festival (CAN) und dem Festival Músicas do Mundo (POR).

Percussion: Sebastian Netta

Seit mehr als 45 Jahren arbeitet er als Musiker in verschiedenen Projekten und Bands/BigBands als Freelancer und Manager, als Organisator von Konzertreihen und Tourneen im In- und Ausland. Seit vielen Jahren beschäftigt ihn die Musik Brasiliens. Fasziniert von der Spielweise des Bossa Nova begann er im den jahren 70/80 sich ausgiebig mit Choros, Samba und Bossa Nova zu beschäftigen. Er gilt als einer der besten Drummer in Deutschland für Bossa Nova.
Neben seiner Tätigkeit als Berufsmusiker ist er auch Musiklehrer an einer Gesamtschule. Folgende Musiker arbeiten jetzt und haben in der Vergangenheit mit ihm zusammen musiziert: Marcia Bittencourt, Kurt Holzkämper, Juliana da Silva, Martin Classen, Sebastian Altekamp, Martin Sasse, Hans Wanning, Steve Klink, Olaf Polziehn, Leszek Zadlo, Nanny Byl, Christian Hassenstein, Gerhard Kappelhoff, Eva Tilly, Tine Schneider, Alexander Morsey, Henning Gailing, Martin Klingeberg, Matthias Bergmann, Marcus Bartelt, Engelbert Wrobel, Pluto Kemper, Burkhard Jasper, Marc Picker, Rudi Engel, Bernhard Pichl, Michael Arlt, Benny Bailey...
Er ist an zahlreichen Audio-Produktionen beteiligt. U.a. mit Felix Janosa (Ritter Rost), Martin Sasse, Sebastian Altekamp, Würzburger Symphonie Orchester, On The Corner Trio...
Er ist Leiter vieler Konzertreihen, unter anderem auch Initiator und Impresario der „Wald und Wiesen-Konzerte”.

Zuletzt geändert am 8. September 2022