Nora Gomringer: „Am Meerschwein übt das Kind den Tod“

Lesung & Gespräch

LiteraTour Nord

Nora Gomringer hat zahlreiche Lyrikbände vorgelegt. Sie schreibt und spricht für Radio, Fernsehen und Feuilleton. Opernlibretti und Theaterarbeiten, sowie zahlreiche Zusammenarbeiten mit Bildenden Künstlern machen sie zu einer der bekanntesten Dichterinnen ihrer Generation. In ihrem neuen Buch stellt sich die Erzählerin dem Tod der eigenen Mutter: Sie hinterlässt drei Kinder und einen Bindestrich. Sie hinterlässt mir ihre Freundinnen, ihre Bibliothek, ihr Unbehagen. Ich schreibe ihr hinterher als vermissende Tochter, als wütende Frau, als verstummte Dichterin und wundere mich, wie wenig sie sich beschwören lässt, wenn ich es will. Sie hat sich – nun himmlisch – endlich emanzipiert. Ich schreibe über meine mannigfaltige Mutter, ihre Weisheit und Komik, ihren Mann, die Sache mit den Meerschweinchen und mich.

Nora Gomringer, 1980 geboren, ist Schweizerin und Deutsche. Ihr Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. 2015 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis, 2020 die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz für ihre Verdienste für die deutsche Sprache. 2022 wurde ihr der Else-Lasker-Schüler-Lyrikpreis zugesprochen. 2025 erhält sie den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor.

Moderation: Thomas Boyken
Veranstaltet in Kooperation mit Buch Brader und der Carl von Ossietzky Universität.

Zuletzt geändert am 7. August 2025