Autismusspezifische Praxis Oldenburg wird fortgeführt

Stadt erzielt in Verhandlungen mit Trägerin einvernehmliche Lösung

Die im April zum Jahresende 2023 angekündigte Schließung der Autismusspezifischen Praxis Oldenburg(ASPO) ist abgewendet worden. Das ist das Ergebnis von weiteren Verhandlungen zwischen der Trägerin der Einrichtung, der Jugend- und Familienhilfe Oldenburg gGmbH, und dem Amt für Teilhabe und Soziales der Stadt Oldenburg. Die Vertragsparteien konnten eine einvernehmliche Lösung finden, die zum Ziel hat, das Angebot langfristig zu sichern.

Hochprofessionelles Angebot bleibt erhalten

„Wir sind sehr froh, insbesondere für die Menschen mit Autismus und ihre Eltern und Angehörigen, dass dieses hochprofessionelle Angebot in Oldenburg erhalten bleibt“, sagt Dagmar Sachse, Sozialdezernentin der Stadt Oldenburg.

Was leistet die ASPO?

Die ASPO bietet im Rahmen der Eingliederungshilfe für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene eine qualifizierte autismusspezifische Förderung und Assistenz an. Bei den sogenannten Autismus-Spektrum-Störungen handelt es sich um tiefgreifende Entwicklungsstörungen beziehungsweise Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, die sich auf die Entwicklung der sozialen Interaktion, der Kommunikation und des Verhaltensrepertoires auswirken. Ziel der Leistung der ASPO ist es, junge Menschen mit eben diesen Autismus-Spektrum-Störungen darin zu unterstützen, trotz ihrer Beeinträchtigung eine größtmögliche Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit in der Erfüllung von sozialen Interessen und Bedürfnissen zu erreichen. Ein weiteres Ziel ist es, Betroffenen dabei zu helfen, eine ihren Fähigkeiten und Leistungen entsprechende Schulbildung und Ausbildung zu erlangen. Dies geschieht im Zusammenwirken mit der jeweiligen Familie beziehungsweise mit dem sozialen und institutionellen Umfeld.

Erleichterung bei der Trägerin

Kennzeichnend für die Arbeit der ASPO ist der lebensweltorientierte und personenzentrierte Ansatz. Es wird konsequent davon ausgegangen, dass ein Mensch mit Autismus-Spektrum-Störung nicht behindert ist, sondern von seiner Umwelt behindert wird. „Unser Anspruch ist es daher, den Menschen mit Autismus so individuell wie möglich und entlang der jeweiligen Potentiale und Fähigkeiten der Betreuten die bestmögliche Unterstützung zu geben und die größtmögliche Teilhabe in allen Lebensbereichen zu erreichen oder zu gewährleisten“, so Uwe Schumacher, Geschäftsführer der Jugend- und Familienhilfe Oldenburg gGmbH, in deren Trägerschaft sich die ASPO befindet. „Entsprechend erleichtert und dankbar bin ich für die Unterstützung durch die Eltern der Ratsuchenden, durch die Mitglieder des Sozialausschusses und durch die Vertreterinnen des Amtes für Teilhabe und Soziales der Stadt Oldenburg“, sagt Schumacher.

Zuletzt geändert am 13. März 2024