Wunderburgpark

Mehrhundertjährige Geschichte

Der Wunderburgpark der Stadt Oldenburg besitzt eine mehrhundertjährige Geschichte. Er gehört als historische Parkanlage zu den ältesten Grünanlagen im Stadtgebiet und ist gemäß dem Nds.DschG § 3 als Gartendenkmal geschützt.

Der Name „Wunderburg“ entstammt dem gräflichen Renaissancegarten, welcher im 17. Jahrhundert im Bereich der Osternburger Kirche angelegt wurde. In dieser Anlage befand sich ein Gartenhaus, das eine exotische – wundersame – Ausstattung besaß: die Wunderburg. Graf Anton Günther machte seinerzeit diesen Garten seiner Gemahlin Gräfin Sophia Katharina von Oldenburg zum Geschenk. Nach ihrem Tod, 1696, wurde er verkauft und im weiteren Verlauf seiner Geschichte überplant.

Der Wunderburgpark am heutigen Standort ist aus einem Privatgrundstück hervorgegangen, welches vermutlich zu einem der damaligen herrschaftlichen Höfe in Osternburg gehörte. Aussagekräftige Nachweise stammen aus dem Jahre 1843. Der heute noch prägende Altbaumbestand des Parkes ist ein Relikt aus jener Zeit.

1849 wurde auf westlichen Teilflächen der alte Schützenhof eingerichtet. Es handelte sich dabei um eine Gastwirtschaft mit Schießstand. Der Name der heute angrenzenden Schützenhofstraße ist auf diese Einrichtung zurückzuführen. Es folgten weitere Eigentümer, bis hin zum „Deutschen Verein für Sanitätshunde“ 1918. Dieser ließ im Südosten mehrere Gebäude errichten. Später wurde die Herdbuchgesellschaft Eigentümerin der Flächen (heute Weser-Ems-Union) und fortan fanden Viehauktionen und verschiedene gewerbliche Nutzungen in diesem Bereich statt.

1937 wurde das Parkgelände an die Stadt Oldenburg übergeben. Der „Deutsche Verein für Sanitätshunde“ verband mit der Übergabe jedoch die Auflage, den zum kleinen Wäldchen entwickelten aber vernachlässigten Park, als öffentliche Grünanlage zu erhalten.

Wiederherstellung und Instandsetzung des Parkes

Die grundlegende Wiederherstellung des heutigen Parkareals erfolgte im Frühjahr 1938 unter der Leitung des städtischen Gartenbaudirektors Buro.

Neben heimischen Gehölzen wurden am Hauptzugang Rhododendron und Azaleen angepflanzt und die Rasenflächen als Blumenwiesen mit Wildblumen und Wildstauden angesät. Die Konzeption der Instandsetzung des Parkes hat auf die alten Gehölzstrukturen Rücksicht genommen. Die Wegeführung ist nach den damaligen funktionalen Anforderungen hergestellt worden. Später plante das Gartenamt die Erweiterung des Parkes und die Anlage eines Kinderspielplatzes, welcher 1949 angelegt wurde. Auf der alten Schützenwiese siedelte man gegen Ende des 2. Weltkrieges die heute noch bestehende Kleingartenanlage an. Im Jahre 1962 wird das Dragoner-Ehrenmal vom Osternburger Marktplatz in den Park umgesetzt.

Der Wunderburgpark hat mit der Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet (Verordnung vom 19. Februar 1947) einen besonderen Status erhalten. Durch ein stadtplanerisches Entwicklungskonzept konnte eine Erweiterung des Parkes Berücksichtigung finden. Die Parkerweiterung fand mit der Einweihung am 14. September 2007 seinen Abschluss.

Mit der geplanten Umnutzung der vorhandenen Grünlandfläche am Wunderburgpark zur Parkerweiterungsfläche wird ein wesentlicher Lückenschluss im Sinne des Grünen (Wege-)Sterns » und damit die Einbindung des Wunderburgparkes in ein übergeordnetes Grünkonzept vollzogen.

Zuletzt geändert am 10. August 2023