Mitschrift zum Podcast Folge 3

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Podcast Ofenerdiek: Mitschrift zur Folge 3 „Tatendrang“

In der Freizeitstätte Ofenerdiek wurde ein Podcast zum Thema Tatendrang Oldenburg erstellt. Im Gespräch sind Markus, Christoph und Izabela. Zu Beginn ertönt eine rockige Eingangsmelodie. Hier könnt ihr den dritten Podcast anhören »

Markus eröffnet den Podcast mit den Worten: „Hallo und herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast der Freizeitstätte Ofenerdiek. Ich bin der Markus.“ „Ich bin der Christoph“ „und ich bin die Izabela.“ Markus fährt fort: „Ah, ihr habt es gehört, wir haben Besuch, Izabela.“ Und Christoph haut dazwischen: „Ah, eine neue Stimme?“ und alle lachen, bis Izabela sagt: „Hallo! Danke für die Einladung“ und Markus sagt: „Dafür gibt es erst mal einen Applaus, dass Du da bist, warte.“ Es ertönt wieder die Anfangsmusik aus der Musikanlage. „Huch, Musik ist wieder an“ sagt Markus erschrocken und Izabela sagt sehr bescheiden: „Ach, ich danke euch. Das war aber nicht nötig, Dankeschön.“ Und Markus sagt: „Ja, also ich weiß auch nicht. Es ist echt komisch, ich wunder mich immer, aber den Anfang versemmel ich irgendwie immer. Irgendwie hat das schon Tradition oder?“ Und Christoph fügt hinzu: „Ja genau, es gehört jetzt zum guten Ton, aber wir gehen nachher noch einmal in die Nachbesprechung und überlegen mal, woran das liegen könnte.“ Alle lachen lauthals und Markus sagt: „Vielleicht bin ich einfach zu doof dafür“ und alle lachen wieder und Christoph erwidert: „Dazu sage ich jetzt erst mal gar nichts“ und lacht wieder.

Markus fängt sich wieder und sagt: „Okay, wir haben Besuch. Izabela ist da. Izabela, stell Dich mal vor, warum bist Du hier?“ „Ich bin Fotografin und Historikerin und ich bin hier, weil ihr mich eingeladen habt und ich glaube, das hat was mit meinem Projekt zu tun, das ich gerade verfolge und ihr auch daran teilnehmt.“ Markus meldet sich zu Wort: „Ja, das ist wohl glaub ich, das Projekt ‚Tatendrang Oldenburg‘“, was Izabela bejaht und Christoph antwortet ebenfalls: „Ja, genau. Und außerdem hatten wir ja auch vorher schon mal Kontakt, ne?“ und Izabela bestätigt diese Aussage: „Ja, wir kennen uns schon ein bisschen, das stimmt.“ Und Markus fordert sie auf, dass sie von dem Projekt erzählen solle und Izabela beginnt: „Also, das Projekt habe ich jetzt im April 2020 gestartet, als ich so auf meinem Sofa im Wohnzimmer saß und plötzlich keine Kunden mehr hatte als Fotografin und irgendwann habe ich festgestellt, ich kann nicht mehr ohne meine Kamera und mir kam die Idee, halt, festzuhalten, was die Corona-Krise mit den Geschäftsleuten und mit den Kunstschaffenden in unserer Stadt macht und was sie vor allem machen. Ich bin jetzt gerade seit September letzten Jahres selbständig und bin dann noch so ein bisschen unbeholfen was so Krisensituation und das Krisenmanagement anbetrifft. Da wollte ich mir so anhören, was die Anderen denn so machen. Ja und so entstand die Idee und dann hab ich innerhalb von kürzester Zeit tatsächlich ein paar Leute organisiert, oder ein paar Leute von der Idee überzeugt, daran teilzunehmen und das läuft jetzt seit sieben Monaten, acht, keine Ahnung oder sechs? Hm, das mit dem zählen, na ja, das nehmen wir mal nicht so genau“ und alle lachen. Christoph spricht dazwischen: „Also seit April, die Zuhörerinnen und Zuhörer da draußen können jetzt gern noch mal selbst nachzählen“ und Izabela rechtfertigt sich: „Genau, also für mich ist das Ganze sowieso noch viel viel länger, weil ich irgendwie Doppelschichten mache seit April tatsächlich und also Zeit spielt für mich im Moment nur insofern eine Rolle, dass ich nicht genug davon habe.“ Christoph fragt neugierig: „Du hast quasi jetzt schon zwei Lebensjahre investiert oder?“ was Izabela bejaht.

Markus fragt: „Wie muss ich mir das vorstellen? Du hast also verschiedene Geschäfte / Einrichtungen  besucht. Welche Richtungen machen da alle so mit?“ und Izabela antwortet: „Also es geht von einer Barbierstube bis hin zum Bekleidungsunternehmen, Reisebranche, Kneipen, Theater, Kino, Schauspieler, Musiker, also alles dabei, fast.“ Und Christoph und Markus wie aus einem Munde: „Und Freizeitstätten, ne, also wir?“ und fangen voll an zu lachen. „Ja, ihr seid, wie sage ich es mal, hm, eine Kuriosität“, und alle lachen wieder aus vollem Halse. Christoph fängt sich wieder als erster und sagt: „Ich wollte schon sagen, eine Sonderkategorie wahrscheinlich oder so“, und Markus ergänzt: „Ja das sind wir gewohnt, in der Stadtverwaltung sind wir auch immer so die Wilden.“ Christoph fügt ergänzend hinzu: „Aber wir haben uns ja über deine Anfrage gefreut“ und Izabela antwortet: „Ja, ich habe euch ja auch angefragt, weil ich von euren Aktionen gehört habe und habe ja auch gemerkt, dass ihr was tut und ich finde, gerade in dieser Krise sind solche Einrichtungen von großer Bedeutung, weil sie ja auch den Jugendlichen Halt geben, den sie unbedingt brauchen und die Jugendlichen leiden genauso und die werden oftmals vergessen in dieser Krise oder in Krisenzeiten, weil die Erwachsenen immer meinen, die managen schon alles und die Jugendlichen müssen da jetzt irgendwie mehr oder weniger selbst damit klarkommen mit den Entscheidungen, die von Erwachsenen getroffen wurden.“

Markus äußert sich: „Ja, es macht ja mit vielen von uns irgendwie was die ganze Zeit, es ist alles total schräg zur Zeit. Ich meine, da haben wir ja schon mal einen Podcast drüber gemacht wie es uns so geht und so und bei den Jugendlichen ja auch, die wollen auch gerne mitgenommen werden und wollen auch dran teilhaben an Entscheidungen oder so. Oft geht das ja leider nicht und so, ist schon verrückt das alles.“ Christoph fügt hinzu: „Genau. Ja und jetzt hast du schon gerade gesagt, dass bei Dir ja auch viel los ist und wir würden gerne mal so ein bisschen Dein Projekt nachvollziehen und zwar wollen wir das mal so machen, dass wir mit Dir auch das machen, was Du auch innerhalb Deines Projektes auch so machst. Und da geht es bei Dir einmal um die Einschätzung mit dem Glas: wie voll ist denn jetzt Dein Glas?“ und Izabela sagt: „Das muss man vielleicht erst einmal erklären, weil die Leute es ja vielleicht nicht wissen. Also ich habe mir immer so vorgestellt, jeder von uns hat so ein inneres Gefäß, wieviel wir verkraften können und wie viel darein passt. Je voller das Glas ist, desto schlimmer ist die Situation beziehungsweise das, wie wir es empfinden. Ich hab tatsächlich mein Glas, ich glaube, das ist so unentschieden halbvoll, halbleer, weil ich keine Zeit habe, um mir darüber Gedanken zu machen, wie ich mich tatsächlich fühle (während dieser Aussage lachen wieder alle). Nein, ich glaube das kommt darauf an, auf welchen Bereich meines Lebens, also was mein Geschäft selbst anbetrifft, so hatte ich zwischen Mai und jetzt dem erneuten Lockdown hatte ich wieder ein paar bessere Zeiten und jetzt fängt es wieder an, etwas schlechter zu werden, aber ich habe durch das Projekt zum Glück keine Zeit um mir da einen Kopf drum zu machen.“

Christoph gibt ihr Recht: „Ja, ich glaube, das können wir ganz gut nachvollziehen. Ich glaube, uns geht es vielleicht ähnlich. Auf der einen Seite steht eben, ja leider können wir nicht normal geöffnet haben, auf der anderen Seite machen wir auch ganz viel und haben auch ganz viele Ideen und so, deswegen sind wir da, glaube ich auch gefühlt da irgendwo in der Mitte.“ Und Markus unterstützt Christoph mit seiner Aussage: „Gefühlt in der Mitte, ja, ich stelle schon fest, Krise können wir, weil wir uns schon sehr kreativ fühlen, auch in der Krise, das wir trotzdem noch in der Lage sind, Sachen auf die Beine zu stellen, mit unseren Jugendlichen was zu machen, also ich glaube, wir kommen da ganz gut durch zur Zeit. Was ist denn bei Dir, bei den Geschäften oder Künstlern, die Du so getroffen hast. Was war für Dich so dabei? Etwas Bewegendes mit bei oder etwas was Dich beeindruckt hat?“ Und Izabela antwortet ganz euphorisch: „Oh ja, ganz viele Sachen, aber darauf müsst ihr noch bis März warten.“ Dann lachen wieder alle und Markus erklärt: „Wir müssen dazu sagen, Izabela macht ganz viele Fotos und Interviews, ne?“ und sie erklärt weiter: „Also das ist ja das Grundgerüst von meinem Projekt von meinem Konzept, da wollte quasi ich meine beiden Berufe ein bisschen miteinander vereinen, ohne zu stark wissenschaftlich zu werden, beziehungsweise gar nicht wissenschaftlich zu werden, das wollte ich nicht mehr und zwar geht es darum, dass ich die Leute nicht nur fotografiere, und meine Fotografien sind jetzt nicht so, wie man es von Zeitungen her kennt, also ich möchte keine langweiligen Fotos haben, sondern ich versuche das, was die Leute mir erzählen, was sie fühlen, was sie bewegt, was sie stemmen, auch tatsächlich in Bildern zu fassen. Dazu mache ich aber auch Interviews mit den Betroffenen beziehungsweise mit den Teilnehmern, denn ich möchte mehr wissen, ich möchte nicht, dass es so eine bloße Bildschau wird. Die Leute haben was zu sagen, die Leute haben was zu erzählen, die Leute haben eigene Geschichten und die wollte ich ja auch adäquat präsentieren und das kann man mit Fotos alleine meiner Meinung nach nicht.“

Christoph fragt: „Aber jetzt hast Du ja schon mal ein bisschen erzählt, was so deinen beruflichen Werdegang angeht, wie sieht der denn genau aus, wie bist Du da jetzt gerade hin- gekommen, wo Du jetzt gerade stehst? Du hattest schon gesagt, Historikerin bist Du? Kannst Du das noch ein bisschen genauer erklären, wie Du da jetzt an diesen Punkt gekommen bist“ und Izabela erklärt: „Ja, ich habe mein Studium der neueren und neuestes Geschichte  Philosophiesoziologie abgeschlossen und dann habe ich ja auch sofort eine Stelle an der Uni angeboten bekommen als Doktorandin beziehungsweise wissenschaftliche Mitarbeiterin. Das war ja auch eine schöne Zeit, ich hab das genossen. Es war teilweise eine schöne Zeit, ich hab die Arbeit und Zeit vor allem mit Studierenden sehr genossen und mir damit meine eigene Studienzeit verlängert. Es gab aber auch Sachen, die mir nicht so gut gefallen haben. Irgendwann tatsächlich hat mich das Leben gezwungen anzuhalten und das war ein Segen, auch wenn es da eine Erkrankung war, die mich da ausgeknockt hat, aber das war ja für mich im Nachhinein gesehen das Beste was mir passieren konnte, weil ich gezwungen wurde anzuhalten. Und auch diese Krise bewegt oder zwingt viele Leute um anzuhalten um aus dem alltäglichen Trott rauszugehen und sich Gedanken darüber zu machen was läuft, was läuft nicht, wo steh ich und wie stehe ich dazu. Und das war ja für mich auch so ein Punkt, wo ich für mich überlegt habe, willst Du das denn jetzt tatsächlich dein ganzes Leben lang machen. Und die Antwort lautete klar und deutlich: NEIN.

Und da ich mich mit Fotographie, ich hatte immer so einen Drang zur Fotographie. Ich hab meine erste Kamera, glaube ich mit elf Jahren bekommen oder mit 12, das war eine analoge Kamera und keine irgendwie professionelle Kamera oder sowas, sondern eine ganz normale, und ich wusste, seit dem Tag, als ich sie in der Hand hatte, konnte ich sie einfach nicht loslassen, für eine gewisse Zeit zumindest und ja gut, das wurde unterbrochen von Pubertät, na ja, das kennt ihr alle. Das ist ja auch noch gar nicht so lange her. Glaubt mir, ich hab jetzt schon drei Pubertäten durch. Na ja, auf jeden Fall hatte ich keine Kohle für Filme, geschweige denn Geld fürs Entwickeln der Fotos, aber ich habe trotzdem die Bilder geschossen. So, irgendwann, also ich habe mir immer eine Kamera gewünscht, war irgendwie nie Geld dafür da, um sich eine professionelle Kamera anzuschaffen und nach der Erkrankung habe ich gesagt: JETZT ODER NIE. Also vielleicht ist das so ein bisschen Panik gewesen, dass es irgendwann zu spät wird, ich bin ja auch nicht mehr die Jüngste, na ja, so alt bin ich ja auch nicht, aber …“, alle fangen kräftig an zu lachen und Christoph sagt: „Einwand an dieser Stelle“ und sie lachen weiter.

Izabela fängt sich wieder und sagt: „Na komm, ich bin jetzt gerade 39 Jahre alt geworden, so ein Mist. Aber man macht sich ja auch Gedanken, wie will ich den Rest meines Lebens verbringen und so.“ Markus macht sich über sie lustig mit den Worten: „Ja, mit 39, da zieht man schon mal so ein Fazit, ne?“ und sie kommen aus dem Lachen nicht raus. Izabela erklärt: „Ja, man zieht so ein bisschen ein Zwischenfazit würde ich sagen und ich muss ja auch sagen, seit ich meine Entscheidung getroffen habe, mich mit der Fotographie zu beschäftigen, und das quasi zu meiner Haupterwerbsquelle zu machen, hab ich Panik ohne Ende, wie ich das schaffen soll. Aber es fiel ja auch irgendwie so eine Last von mir ab, ich fühl mich so frei, ich fühl mich so glücklich, ich bin finanziell ruiniert, aber ich bin glücklicher als je zuvor und das ist das, was ich eigentlich vielen wünsche, dass sie sich befreien, von dem was sie meinen, was sie tun müssen. Weil grundsätzlich müssen wir essen, trinken, schlafen und sonst nichts, auf Toilette gehen, okay.“ Es wird wieder gelacht und gesagt: „Ja, das müssen wir auch und brauchen Klopapier.“

Izabela fährt fort: „Ja, es ist wahnsinnig spannend, dass wir hier in Deutschland tatsächlich mit Toilettenpapierknappheit zu kämpfen haben und in den anderen Ländern sind das eher Nudeln oder so was oder Wein. Ja, andere Länder kaufen Wein und haben andere Sitten, was das über unsere Gesellschaft hier sagt, dieses Urteil möchte ich hier nicht fällen.“ Und Markus erwidert: „Ich bin ja froh, dass unsere Leute hier eher Klopapier kaufen als eine Knarre, also von daher …“ und Izabela unterbricht ihn: „Ja okay, aber vielleicht gibt es dafür in Amerika andere Ursachen als die Corona-Krise, also ich glaube…“ und Markus spricht erneut dazwischen: „Ja auch, schon, irre, oder? Hefe ist glaube ich auch eine Mangelware“ und Christoph ergänzt: „Ja, Hefe ist immer ständig weg und Hygieneartikel, so oder so, also zur Desinfektion…“

„Zu Deinen Bildern“, beginnt Markus, „da hab ich ja schon Bilder von Dir gesehen und ich finde die auch sehr hochwertig, so wie die gemacht sind. Ich bin ja mal gespannt, von uns habe ich ja noch nichts gesehen, weil Du noch keine gezeigt hast, da dachte ich schon: oh man, ey, mit uns kriegt sie nichts Vernünftiges hin oder so oder sie sind noch unter Verschluss in der Giftecke oder so“ und alle lachen wieder. „Aber einen Teil Deiner Bilder kann man schon bewundern.“ „Das konnte man sehen, ja und zwar im Rahmen der Kunststadt Kommerz, das war ja eine Aktion, wo quasi die Stadt plakatiert wurde mit Kunstwerken und da fanden ja auch drei Bilder von mir Platz. Ja, die hast Du wahrscheinlich  gesehen, ne? Natürlich habe ich da die schöneren ausgesucht.“ Und Christoph sagt: „Also nicht die von uns. Ja, ich habe es entdeckt. Ich habe da ein schönes Foto ausgesucht und da kann ich Markus nur beipflichten: ich finde Deine Fotos auch sehr hochwertig“, wofür Izabela sich bedankt. Markus fragt sie rhetorisch, ob sie auch bei Instagram sei und sie antwortet: „Ja, bei Instagram bin ich auch. Da kann man sich sehr gut einen kleinen Einblick machen. Da gibt es ja nur diese drei Bilder, die schon ausgestellt wurden. Die gibt es zusehen als fertige Bilder, ansonsten gibt es da so Making-Offs, da versuche ich immer mal ab und zu eine Story reinzubringen, damit die Leute sich eine kleine Vorstellung machen können von dem, was ich tue. Aber es ist schwierig, weil ich eine Einzelgängerin bin bei diesem Projekt. Ich bekomme zwar Unterstützung, mein Mann unterstützt mich, wo er nur kann, aber der hat ja auch einen Vollzeitjob, da kann er nicht so viel tun und er ist auch schon an seine Belastungsgrenzen angekommen und sonst helfen mir so ab und zu mal Leute, die ich dann mal Frage. Aber ansonsten ist die ganze Last quasi auf mir und Instagram ist für mich so mehr oder weniger eine Pflicht und ich kann es nicht so gut.“

Christoph muntert sie auf: „Also erst mal liebe Grüße an Deinen Mann an dieser Stelle, der sitzt wahrscheinlich zu Hause und hört sich das vielleicht mal an. Wir hatten mal eine Recherche und da habe ich gesehen, dass Du einerseits den Instagram Kanal pflegst und wenn man noch ein bisschen tiefer gräbt, dann findet man Deine Homepage, und da habe ich gesehen, dass da noch jede Menge mehr zu sehen ist“. Izabela bejaht: „Ja, das stimmt. Aber das ist ja vom Projekt unabhängig. Ich hab da zwar eine Sonderkategorie: Sonderprojekte. Das Projekt ‚Tatendrang‘ ist ja nicht das einzige Projekt, was ich mache, sondern ich habe noch zwei weitere. Und zwar dreht sich das eine um ‚Identitäten‘ und das werde ich in Angriff nehmen, sobald ich mit dem Projekt fertig geworden bin und dann kommt noch eins hinzu: ‚Mobilität im Wandel der Zeit‘. Also ich hab schon noch ein paar Ideen, die ich umsetzen möchte und die Zeit ist irgendwie nur knapp und was man noch sieht, ist das, was ich beruflich mache. Was mache ich beruflich? Ich mach Familienfotos, Babyfotos, Neugeborenenbilder, Paarshootings und so weiter und so fort. Das ist das, womit ich sonst mein Geld verdiene quasi.“ Markus möchte wissen: „War das denn für dich schwierig, Leute zu finden, die an dem Projekt teilnehmen?“ und Izabela bejaht: „Ja, unglaublich. Am Anfang, dass das Projekt überhaupt stattgefunden hat, das hab ich ja eigentlich einem Zufall zu verdanken, muss ich ja ehrlich zugeben. In den ersten Wochen haben mir zwei Leute, zwei Geschäfte von den zwanzig, die ich angeschrieben habe, haben mir so vage gesagt: ja okay, wir können uns mal darüber unterhalten. Man muss dazu sagen, ich bin ja komplett unbekannt hier in Oldenburg. Meinen Arbeitsschwerpunkt hatte ich ja in Vechta gehabt und ich bin hier in Oldenburg erst seit fünf Jahren hier und ich kenne hier beziehungsweise ich kannte hier bis dato kaum jemanden.

Ich hatte keine Connections, keine Leute, die ich um Hilfe bitten konnte oder die mir da irgendwie Kontakte vermitteln konnten. Und dann kommt irgendwie so eine unbekannte Izabela und fragt dich dann, ob du mitmachen möchtest. Die haben kaum was von mir gesehen und na ja, Absagen hagelte es ganz viele, aber ich hab mich ja nicht entmutigen lassen. Sondern ich habe mit den zwei Geschäften, die zugesagt haben, das war ‚Chrissis Barbierstube‘, die haben irgendwie sofort zugesagt und dann war das noch ‚Die Form‘, Oliver Sklorz hat mir geantwortet auf meine E-Mail, aber nur, weil ich den richtigen Namen habe. Aber mittlerweile ist der ja auch glaube ich richtig überzeugt, er hat ein paar Fotos von sich selbst gesehen und ja, ich glaube, dass ich ihn da gewonnen habe jetzt und seine Frau Ulla, die mir unglaublich viel geholfen hat indem sie quasi ihre Bekannten angerufen hat und hat mir damit auch wieder Türen geöffnet, die mir vorher vor der Nase zugeknallt wurden. Also da muss ich sagen, bei solchen Projekten ist man auf Hilfe angewiesen am Start.“

Markus erwidert: „Ja, das glaube ich auch. Es ist ja auch für Geschäftsinhaber oder eine Einrichtung erstmal komisch, wenn man da anruft und sagt, ich möchte euch begleiten per Fotos und Interview. Da weiß man ja oft echt nicht so.. na ja, grad, wenn man die Person nicht kennt, in welche Richtung geht das und möchte ich so viel von mir preisgeben so als Geschäftsmann oder Geschäftsfrau oder so. Nachher hab ich da keine Kontrolle, was sollen die Leute denken, keine Ahnung, was man da so denken kann, ne?“ und Izabela antwortet: „Ja ja, genau, und deswegen habe ich mein Projekt ja auch von Anfang an ganz genau so geplant, dass ich erstens die Ideen für die Bilder gemeinsam mit den Leuten entwickle, das heißt: Ich sage zum Beispiel nicht, jetzt stellst Du Dich so und so hin und nicht jetzt guckst Du so oder so, und ich mach das Foto, NEIN. Wir reden erst, das ist ja das Essentielle, ich muss die Leute kennenlernen, wenn ich sie portraitiere muss ich ja auch wissen, oder wenigstens eine Idee oder Vorstellung davon haben, wie sie ticken, was sie haben wollen, wie sie sich präsentieren wollen. Ich möchte nichts aufzwingen. Und das ist auch noch so ein Problem. Viele erwarten von einem Fotografen, dass der denen sagt, was sie zu tun haben. Und das sind manchmal so Kommunikationshürden, die dann bewältigt werden müssen, bevor wir dann tatsächlich die Bilder überhaupt schießen können. Das zweite ist, dass das Projekt ein Langzeitprojekt ist, das heißt, ich hab, das nie so geplant, dass wir uns nur ein Mal treffen und schon spucke ich die Ergebnisse raus. Mir geht es ja auch darum, dass ich bestimmte Entwicklungen festhalte und nicht einfach nur so eine Momentaufnahme mache. Natürlich sind das mehrere Momentaufnahmen, aber ich versuche ja auch ein bisschen tiefer in die Materie zu gehen, um ein bisschen besser nachvollziehen zu können wie es den Leuten geht.

Mir geht es um die Leute und nicht darum, dass ich da so ein Projekt total schnell rausspucke, weil es gerade angesagt ist oder sowas. Ich wollte es damals ja auch ganz anders machen als dass, was ich bisher gesehen habe. Ich möchte nicht irgendwie auf die Tränendrüse drücken, ich möchte aber auch nicht dieses verharmlosende: Wir sind jetzt alle so happy, weil wir alle zu Hause sind und jetzt haben wir endlich Zeit um Faxen vor der Kamera zu machen und wir streamen jetzt alle und wir sind glücklich. Also es geht mir eher um ein ausgewogenes Bild ohne tragisch also in Form von Bild-Zeitung auf die Tragödie und Sensationen zu setzen, aber auch nicht unbedingt um jetzt zu euphorisch zu sein.“

Markus fragt: „Was wird das Interessante für die Öffentlichkeit sein? Das eine ist ja, dass man mitmacht und es interessant findet, weil man mitmacht, aber was ist das Interessante jetzt für die Öffentlichkeit, um sich das Bildband, was zum Schluss rauskommen soll, sich anzuschauen?“ und Izabela antwortet: „Also ich kann ja nur das sagen, was mir das Ganze bringt oder dass ich mir vorstelle, was das bringen könnte und zwar, wenn man von den Erfahrungen von den anderen hört und sieht, was sie getan haben, das kann ja beflügeln. Das kann ja selbst auf Ideen bringen, das kann ja Mut machen, selbst tätig zu werden, selbst diesen Tatendrang zu verspüren und tatsächlich mutig sein, um neue Wege zu gehen. Wenn einem Schranken vorgesetzt werden, wenn wir aus unserer Komfortzone rausgerissen werden, dann ist das eine Chance um nach Wegen zu suchen, wie man daraus kommt und daraus entwickeln sich tatsächlich Sachen, die man tatsächlich vorher vielleicht nicht gemacht hätte. Beispielsweise haben viele Läden jetzt einen Onlineshop gestartet oder viele Künstler machen jetzt Projekte, die sie vorher nie in Betracht gezogen hätten. Und für mich ist das so, mir hilft es ja selbst, die Corona-Krise, das, was es mit mir macht, tatsächlich einzuordnen. Und ich denke, wir sind jetzt in der Zeit, wo wir handeln, wo wir reagieren auf das, was quasi auf uns zukommt. Es wird aber auch eine Zeit der Reflexionen geben und da setzt mein Projekt an. Ich möchte bei der Reflexion, bei der Verarbeitung dieser Zeit, den Leuten eine Hilfestellung geben und zum Nachdenken anregen, dass sie sich auch tatsächlich fragen, ja okay, was hab ich denn jetzt in dieser Krise gemacht, was hat die Krise mit mir gemacht, wie kann ich das, das nächste Mal vielleicht besser managen, weil ganz sicher ist, das die nächste Krise ganz sicher noch kommt.“

Markus stimmt ihr zu: „Ja, nach der Krise ist vor der Krise, wer weiß, was uns noch alles so begleitet.“ Christoph klinkt sich ein: „Ich finde auf jeden Fall hast Du mit Deinem Projekt deine beiden Standbeine super miteinander verbunden, weil ich finde, das Ganze hat auch einen historischen Aspekt.“ Izabela antwortet: „Ja und das tolle ist, ich konnte sogar unser Stadtmuseum quasi zu einer Kooperation bewegen, daran arbeiten wir ja noch und darüber bin ich ja auch sehr froh, weil solche starken Kooperationspartner sind für solche Projekte von großer Bedeutung denke ich mal, das die ja auch sichtbar werden. Das ist ja auch eine der Sachen, mit denen ich mich auch noch beschäftigen muss, es ist ja nicht so, dass meine Arbeit beginnt mit Fotos und endet mit einem Interview, sondern ich muss ja auch nach Kooperationspartnern und nach Geldgebern suchen, die so was dann ja auch finanzieren, weil so ein Bildband ja auch Geld kostet und das hier ist ja ein „Non-Profit-Projekt“. Ich verdiene daran gar nichts außer Erfahrungen und Eindrücke, aber trotzdem kostet die Präsentation Geld.“

Markus möchte wissen, wann der Bildband rauskommt und wann die Vorstellung davon ist und Izabela antwortet: „Die Vorstellung des Bildbandes ist für den 18. März 2021 geplant und zwar im Rahmen der World-Press-Foto-Ausstellung, also eine Begleitveranstaltung, die öffentlich sein wird“ und Markus ergänzt: „was bis dahin hoffentlich möglich sein wird“ und Izabela bekräftigt es: „Ja, hoffentlich. Wir wissen es noch nicht, möglicherweise werden die Plätze begrenzt sein. Wir bemühen uns jetzt um einen relativ großen Raum dafür, damit wir auch mit Abstand viele Leute, viele Interessierte unterbringen können und wir hoffen, dass viele kommen. Kommt ihr denn?“ und Markus und Christoph fragen, ob sie denn eingeladen werden und wenn, dann würden sie natürlich kommen. Alle lachen herzhaft und Izabela lädt die beiden herzlich ein: „Jetzt habt ihr  offiziell die Einladung bekommen.“ Und Markus sagt lachend: „Kommt auf die Fotos drauf an von uns, vielleicht schmeißt Du uns ja auch ganz raus, weil die nichts werden.“ Aber Izabela beruhigt die Beiden: „Nein, keine Panik, die sind schon was geworden. Ich hab ja jetzt keine mitgebracht, weil ich es vergessen habe, tut mir leid.“ Und Christoph erwidert: „Ja, ich wollte sowieso noch mal reflektieren, ich hab noch mal zurücküberlegt, ähm, das ist so still hier, Mensch Markus, hau doch mal ein paar Sounds raus hier“, und Izabela sagt lachend: „Ach guck mal, ich hab ihn so zugelabert hier, dass er sogar vergessen hat, hier die paar bunten Knöpfe zu drücken“ und alle lachen. Aber Markus ist nicht auf den Kopf gefallen und antwortet: „Die Töne unserer Anlage geben zu diesem Thema nicht so viel her, von daher…, diesen kann ich aber schon mal spielen“ und es ertönt ein jammernder Ton aus der Anlage.

Und Izabela sagt: „Ja, ich weiß, Schande über mich.“ Aber Markus erwidert: „Da war ich schon total gespannt drauf“ und Christoph spricht dazwischen: „Ja, ich hab noch mal zurücküberlegt, wie war denn noch die Situation, als wir uns das erste Mal getroffen haben, wisst ihr das noch?“ und Izabela antwortet: „Also das erste Mal habe ich mich nur mit Dir getroffen, ne? Also da haben wir alleine ein Vorgespräch geführt“ und Markus erwidert: „Ja, genau, ich musste ja erst mal wissen, was Du überhaupt willst“ und Christoph möchte wissen, ob er auch erst mal komisch aus der Wäsche geguckt hat. Und Markus sagt: „Na, klar, wie die Meisten wahrscheinlich, wie das denn so ist, ne?“ Izabela bejaht es.

„Ja, da kommt dann so ein Mädel und will was.“ Und Markus ergänzt, dass man erst mal gucken muss, und alle fangen wieder an zu lachen. „Aber eigentlich brennen wir immer für solche Sachen. Wir machen ja vieles mit“ und Christoph fragt Izabela ergänzend: „Und dann warst Du wieder bei uns im April oder im Mai?“ und Izabela antwortet: „Nein, es war im April, als ich bei Euch war, als noch alles geschlossen war. Da durftet ihr noch keinen reinlassen hier.“ „Also war es ziemlich in der Anfangszeit, ne? Es war noch geschlossen. Und deswegen war ich total gespannt auf Fotos. Ich hatte ja schon die Befürchtungen, dass wir gar nicht mehr drin vorkommen, weil…“ und alle lachen wieder. Christoph fängt sich wieder als erstes und sagt: „Ja, ich hab vorhin ja schon an dieser Stelle die Website erwähnt und da sind wir zu sehen, Markus“, worüber Markus sehr erstaunt ist. Izabela erklärt: „Aber nur als ‚Making-Of‘.“ Und Christoph freut sich: „Es ist zwar nur als ‚Making-Of‘, aber wir sind zu sehen.“ Markus spricht dazwischen: „Ja und ein Foto hab ich auch gepostet“ und Izabela entgegnet: „Ja, aber diese Fotos habe nicht ich gemacht, das ist euch klar oder?“ Christoph stottert: „Äh, ne, das ist uns nicht klar“, alle lachen und Izabela sagt: „Ich bin ja auch drauf auf den Fotos.“ „Wie hast Du das denn gemacht?“, möchte Christoph wissen, und Izabela stottert: „Da war einer von euren Jugendlichen hier.“ Markus und Christoph sind erstaunt: „Ach so ist das. Jetzt kommen noch Geschichten auf den Tisch, das habe ich ja gar nicht mitgekriegt.“ Die beiden veräppeln Izabela, die dann erklärt: „Ja, und der ist ziemlich talentiert, was Fotos anbetrifft, finde ich. Und der hat die paar ‚Making-Of‘ Fotos von uns gemacht und ich bin glücklich darüber, dass er das gemacht hat und dankbar.“ Die Männer antworten gleichzeitig: „Ja stimmt. Und ein ‚Making-Of‘ haben wir bei uns gepostet auf unserem Instagram-Kanal. Yippi,  dieses Selfie hipe Foto von uns. Da könnt ihr auch gerne mal gucken bei uns“ erklärt Markus. Alle lachen.

Christoph meldet sich zu Wort: „Wir haben hier eine Sache für Dich.“ Und Izabela sagt: „Ja, ich weiß, das ist die Rache“ und Christoph fährt fort: „Eine Sache machen wir jetzt noch. Wir haben hier Scrabble-Steine vorbereitet und Du kannst ja mal kurz überlegen, was für ein Wort Du legen würdest, was Dein Projekt möglichst gut zusammenfasst, sollte aber nicht ‚Tatendrang‘ sein. Ich hol jetzt mal die Steine.“ „Ah nein, aber das ist doch das Schlüsselwort. Jetzt musst Du mir aber noch erklären, ich hab ja zwei sich verbindende Elemente, die ja auch bei jedem Teilnehmer vorkommen, das ist einmal das Glas, was wir vorhin schon erwähnt haben und das andere sind die Scrabble-Steine. Ich hab mir schon überlegt, dass ich gerne etwas Vergleichbares hätte für alle und da kamen mir diese Scrabble-Steine sehr gelegen. Da wird ja immer ein Wort, hier Corona, gelegt, das ist das Einzige, was vorgegeben ist und die anderen müssen dann ja Wörter, die sie assoziieren mit der Corona-Krise, legen.“ „Und Izabela testet jetzt gerade ihre eigene Medizin“ haut Christoph zusammenhanglos raus.

Izabela erklärt: „Ja genau, es wird wahrscheinlich Tatendrang sein. Das ist ja nicht nur konsekutiv für mein Projekt, sondern auch für mich selbst, wenn ich diesen Tatendrang nicht hätte, dann würde ich dieses Projekt ja auch nicht starten, sondern weiterhin auf meinem Sofa sitzen und wahrscheinlich depressiv werden und vielleicht noch Babysachen stricken, die ich vielleicht für die Shootings im nächsten Jahr gebrauchen kann. Wobei die Babyshootings laufen ja immer noch ganz gut.“ Und Markus quatscht dazwischen: „Ja Baby geht immer, ne?“ und Izabela antwortet: „Ja, die Babys warten ja auch nicht, ne. Die lassen sich von der Krise nicht abhalten.“ Und Markus wieder: „Nach der Krise hast Du bestimmt ganz viele Babyfotos zu machen wahrscheinlich.“ Und Izabela weiß zu berichten, dass es dieses Jahr schon ganz enorm damit war.
Izabela erklärt: „Ich hab ja schon von ganz vielen Schwangeren gehört, die Kreissäle sind wohl überlaufen und ich hab schon Angst, was nächstes Jahr kommt, also die Leute hatten jetzt ja viel Zeit, ne.“ Und Christoph meldet sich zu Wort: „Ja, da möchte ich noch mal einlenken. Wenn jetzt Deine erste Assoziation tatsächlich schlicht und einfach ‚Tatendrang‘ gewesen wäre, möchte ich Dir jetzt nicht einfach die Möglichkeit nehmen, es dabei zu belassen, erklärt hast Du ja schon, warum Tatendrang Dein Wort wäre, wenn Du es dabei belassen willst, wären wir, glaube ich, damit einverstanden.“ Izabela erklärt ergänzend: „Was mir vielleicht noch einfällt und was ich bei einer solchen Gelegenheit wie diesen Podcast nicht unter den Tisch fallen lassen möchte, ist: ich hab ja schon davon gesprochen, dass ich so unbekannt, so ein No-Name in Oldenburg bin und trotzdem hab ich viele Leute getroffen, mit denen ich über mein Projekt sprechen durfte, die ein offenes Ohr hatten für mich und die mir sehr viel geholfen haben, also wäre das nächste Wort ‚Hilfsbereitschaft‘.

Und auch von Leuten, von denen ich das vielleicht nicht erwartet hätte, weil die sich selbst in einer Krisensituation befinden, beispielsweise das Theater Laboratorium, die stehen mir zur Seite, die unterstützen mich und die haben mir so viel Kraft gegeben, davon bin ich total überwältigt. Ich bin überwältigt davon, wie sich beispielsweise für mich die Ina Lennart-Jänisch und Ronald Henschel eingesetzt haben von der Wirtschaftsförderung, die mir nicht nur Gelder zugesichert haben, mit denen ich das Projekt erstmal überhaupt realisieren kann, sondern auch, dass sie mir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das zum Beispiel jemand wie Klaus Spitzer, der die World Press Foto Ausstellung organisiert, der nimmt sich ja auch Zeit für mich und berät mich kostenlos. Sogar mein Steuerberater hat mir eine Steuerberatungsstunde quasi geschenkt, obwohl er erstmal sehr skeptisch war. Er sagte, dafür gibt es, was ich jetzt mache, ein Wort in der Finanzsprache und zwar heißt es ‚Liebhaberei‘. Und das wird nicht ernst genommen von den Finanzämtern und jetzt wird er mir aber helfen zu begründen, warum das keine bloße Liebhaberei ist, was ich da mache. Und da gibt es noch ganz viele Leute, die ich jetzt mit Sicherheit vergessen habe und das tut mir jetzt schon schrecklich leid, aber das ist etwas, was mich überwältigt hat und was mir ja auch Kraft gibt weiterzumachen, obwohl ich verdammt müde bin. Ich bin müde.“

Markus ergänzt: „Auf jeden Fall für alle, die Du vergessen hast oder eben auch nicht, Applaus“ und es ertönt ein Jubelschrei mit Applaus aus der Anlage und Izabela bedankt sich. Markus fährt fort: „Ja ich meine, wir leben in einer Zeit mit Einschränkungen, aber wo wir uns nicht einschränken müssen, ist bei Hilfsbereitschaft. Okay, das klingt ja schon fast nach einem Schlusswort beziehungsweise nach einem Schlusssatz. Hat noch einer was zu sagen? Möchte noch einer was loswerden?“ und Christoph sagt, dass er wunschlos glücklich ist. Und Izabela antwortet: „Vielen Dank für die Einladung und ich wünsche Euch noch viel Spaß bei Euren Projekten und wir haben gleich noch ein Shooting!“ Markus meldet sich noch abschließend zu Wort: „Oh ja, das Shooting. Also wir sind gespannt, im März wird es ein Ergebnis geben, vorher rollt noch auf allen Kanälen die Werbung, folgt uns, dann kriegt ihr auch irgendwas mit. Wir sagen tschüss, bis dann.“ Die anderen beiden verabschieden sich ebenfalls und zum Abschluss ertönt die fröhlich Musik, die auch schon zu Beginn des Podcasts gespielt wurde.

Zuletzt geändert am 17. Januar 2023