Das Dreitotenhaus erwacht

Seit ein paar Tagen brannte wieder Licht im Dreitotenhaus. Adrian und Stella sahen jeden Abend aus ihrem Zimmer hinüber – gelbes Flackern hinter den Fenstern, Schatten, die sich bewegten. „Da wohnen jetzt wirklich Leute“, sagte Stella leise. Mrs. Elderly nickte und sagte: „Manche Häuser wählen sich ihre Bewohner selbst.“

Neugier und ein bisschen Furcht trieben Adrian und Stella hinüber. Der Schnee knirschte unter ihren Schritten, das Tor öffnete sich von selbst, als hätte es auf sie gewartet. Im Dreitotenhaus war es still, aber nicht leer. Auf dem Tisch im Flur standen drei Teller, doch nur zwei dampften. Der dritte war kalt.

„Sie sind hier,“ flüsterte Adrian, „aber einer fehlt.“ Stella schaute ihn böse an und sagte: „Sei endlich leise!“ Dann, von oben, ein Schritt. Ein heller, vorsichtiger Schritt – und eine Stimme, jung und freundlich: „Kommt ruhig herein. Das Haus hat euch schon erwartet.“

Im nächsten Moment kam eine Frau die Treppe herunter. Mit höflicher Stimme sagte sie: „Setzt euch gerne und bedient euch!“

Von selbst schoben sich die warmen Teller zu Stella und Adrian, sie setzen sich. Der kalte Teller blieb einfach stehen. Die Frau setze sich dann gegenüber von ihnen hin. Sie schaute die Decke an und fing an zu reden. „Ich habe unsere Gäste freundlich empfangen.“

Adrian und Stella schauten sich verwirrt an. Im nächsten Augenblick, folgte ein Quietschen und der dritte Teller schob sich zu der Frau. Er dampfte wieder und sie fing an zu essen.
Stella fragte: „Mit wem reden Sie?“

Mit überraschter Stimme antwortete die Frau: „Mit dem Haus!? Es hat mir befohlen, euch freundlich zu begrüßen.“ Adrian erwiderte: „Das verstehe ich jetzt nicht!“ Die Frau atmete tief ein und fing an zu erzählen: „Das Haus hat uns ausgewählt hier zu wohnen, damit sein Geheimnis gewahrt wird.“

Als Adrian und Stella wieder zu Hause waren, sagte Stella: „Ich muss unbedingt mehr über das Haus erfahren!“
Adrian empfand das gar nicht so, er wollte das Haus nie wieder betreten.