Das Dreitotenhaus
von Kai und Ben
Es war einmal ein Junge namens Adrian und ein Mädchen namens Stella. Sie waren Nachbarn und gute Freunde. Abends vor dem Schlafengehen erzählte Stellas Großmutter Mrs. Elderly Geschichten über das alte Dreitotenhaus am Rande des Waldes. Dort sollen vor langer Zeit drei Menschen gestorben sein. Eines Tages wollten Adrian und Stella das Haus mit eigenen Augen sehen. Der Wind wehte kalt, als sie sich näherten. Die Fensterläden klapperten und die Tür quietschte laut, als sie sie öffneten.
Drinnen war es dunkel und staubig. Spinnweben hingen von der Decke, und die Luft roch nach alter Zeit. Da knisterte es in der Ecke, und plötzlich flackerten drei kleine Lichter auf. Aus dem Schatten traten drei Geister hervor - ein Mann, eine Frau und ein Kind.
„Wer seid ihr?“, fragte Stella leise. Der Mann sprach mit tiefer Stimme: „Ich bin Paul, einst ein Holzfäller. Ich vermisse meinen Hund Branko, der immer neben mir im Wald lief!“ Die Frau flüsterte: „Ich heiße Antonia. Ich war Näherin und liebte es, Blumen auf Stoff zu sticken. Ich vermisse meinen Garten, in dem rote Rosen blühten.“
Das Kind lächelte traurig. „Ich bin Tobias. Ich mochte Eichhörnchen. Sie kamen oft zu mir ans Fenster und brachten mir Nüsse." Adrian und Stella hörten still zu. Sie spürten, wie traurig die Geister waren, und hatten eine Idee.
In der Nacht suchten sie Papier, Farben und alte Bilderrahmen. Sie malten Paul mit seinem Hund Branko, Antonia mit einem Garten voller Rosen und Tobias mit fröhlichen Eichhörnchen.
Am Morgen, als die Sonne aufging, kehrten sie ins Haus zurück. Der Weg zu den Zimmern war nicht leicht. Der Wind heulte durch die Gänge, und Schatten tanzten an den Wänden. Stella summte ein Lied, das ihre Großmutter ihr beigebracht hatte, und langsam wurde es heller.
In der Küche stellten sie Pauls Bild auf einen alten Tisch. Es roch plötzlich nach frischem Holz und nassem Moos. Im Wohnzimmer legten sie Antonias Bild ans Fenster. Ein warmer Duft nach Rosenblüten erfüllte den Raum. Im Kinderzimmer stellten sie Tobias‘ Bild auf das Bett, und drei kleine Eichhörnchen hüpften herein und ließen Nüsse da.
Ein goldenes Licht erfüllte das Haus, und die Geister lösten sich in warmen Schimmer auf. Seit diesem Tag war das Dreitotenhaus kein Ort des Schreckens mehr.
Zuletzt geändert am 2. Dezember 2025