Rauch und Bananen
von Luca, Pascal, Izan, Sujal, Liam
Der Rauch vom Grill hängt schwer in der Luft, vermischt mit dem süßen Duft überreifer Bananen aus dem Container.
Can legt nach, Vika zündet sich eine Zigarette an, Marie erzählt irgendwas von ihrer Mutter und lacht dabei.
Niemand schaut auf die Uhr.
Quietschende Reifen. Alle drehen sich um.
„Lieferung war schon“, sagt Can leise.
Ein Schatten am Gittertor.
Vika steht auf.
Marie steckt ihr Handy weg.
Dann ein Knall. Das Tor fällt zu.
Der Schatten kommt schnell näher.
Sturmhaube. Schwarze Jacke. Waffe in der Hand.
„Geld. Jetzt.“
Die Stimme ist verzerrt, nicht gleich erkennbar.
Keine Bewegung.
Nur das Knistern der letzten Kohlen des Grills.
Marie zuckt zurück.
Vika steht wie festgenagelt.
Can sagt nichts.
Dann der Schuss.
Plötzlich. Laut und schnell.
Can schreit auf und geht zu Boden.
Das Blut sickert schnell durch seine Hose.
Niemand bewegt sich.
„Gebt mir das Geld!“
Die Stimme kippt. Drückt, fleht und droht gleichzeitig.
Die Schritte des Einbrechers werden unruhig. Die Pistole zittert.
„Ich hab Scheiße gebaut, verdammt. Ihr versteht das nicht. Ich muss da raus. Die haben was, die haben’s aufgenommen. Ich bin...“
Er stockt.
Atmet schwer.
Can stöhnt.
Marie presst die Hände auf die Ohren.
Vika sieht ihn an. Ganz genau.
Die Haltung. Die Bewegungen. Ein Wort, das zu vertraut klingt.
Die Stimme, jetzt nicht mehr ganz so verzerrt.
Dann verstehen sie es.
Alle drei gleichzeitig, ohne es auszusprechen.
Vika sagt seinen Namen nicht.
Auch Marie nicht.
Aber in ihren Blicken liegt es, blank und erschrocken.
Es ist Jo.
Jo merkt es.
Er zuckt zusammen, kurz, als hätte ihn jemand berührt.
„Ich wollte das nicht“, sagt er.
Die Pistole sinkt ein paar Zentimeter ab.
Dann hebt er sie wieder an. Schneller dieses Mal.
„Ich hab keine Wahl verdammt!“
Keiner antwortet.
Der Rauch hängt noch immer in der Luft.
Ein leichter Wind zieht durch das offene Gittertor.
Cans Blut ist inzwischen ein dunkler Fleck auf dem Boden.
Zuletzt geändert am 1. Juli 2025