2025

Gäste nahmen an Ausstellungseröffnung teil – Buntes Programm aus Kultur und Wirtschaft

Kunst verbindet: Delegation aus Mateh Asher besuchte Oldenburg

Bereits seit 60 Jahren bestehen die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland. Die Stadt Oldenburg und ihre Partnerkommune, der israelische Landkreis Mateh Asher, nahmen dieses Jubiläum zum Anlass, um ihre Verbundenheit anhand einer gemeinsamen Kunstausstellung zu demonstrieren. Am Dienstag, 3. Juni 2025, landete daher eine achtköpfige Delegation um Landrat Moshe Davidovitz am Bremer Flughafen, um die Eröffnung gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung zu feiern. Für die Ausstellung in der Stadtbibliothek hatten zwei Oldenburger und zwei israelische Künstlerinnen und Künstler gemeinsam Objekte hergestellt, die zum Nachdenken aufrufen und den zwischenmenschlichen Dialog anregen. Die Idee für die Kollaboration stammte aus Mateh Asher.

Empfang mit Ratsmitgliedern

Auf die Gäste wartete ein vielseitiges Programm: Zum Start ihres Besuchs lernte die Delegation Oldenburg am Mittwoch, 4. Juni 2025, dank Führungen durch die Innenstadt und das Schloss noch besser kennen. Im Anschluss an die Vernissage in der Stadtbibliothek am Donnerstagmorgen, 5. Juni 2025, besichtigten die Besucherinnen und Besucher die Standorte der integrativen Stiftung Baumhaus, das dazugehörige Hotel Villa Stern, in dem Menschen mit Behinderung arbeiten, sowie die Gemeinnützigen Werkstätten. Der Tag endete mit einem Empfang im Alten Rathaus, an dem auch Ratsmitglieder teilnahmen. Ein Saxophon-Ensemble der städtischen Musikschule sorgte für die musikalische Untermalung. 

In ihren Reden würdigten Bürgermeisterin Petra Averbeck und Landrat Davidovitz die starke Verbindung zwischen Mateh Asher und Oldenburg – und zeigten sich zuversichtlich, dass diese auch in Zukunft weiterhin bestehen wird. Davidovitz betonte, wie viel es ihm bedeute, dass die Freunde in Oldenburg auch in den schwierigen Zeiten nach dem 7. Oktober 2023 – mit 18 Monaten Beschuss durch die Hisbollah sowie der Evakuierung von rund 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern Mateh Ashers – zu ihrer Partnerkommune gehalten hätten und die Kommunikation nicht abreißen ließen.

Kunst oder Start-up-Szene?

Während einige Teilnehmende der Delegation am Freitag, 6. Juni 2025, wertvolle Impulse bei einem Besuch des Oldenburger Abfallwirtschaftsbetriebs sammelten, ging es für die anderen im Botanischen Garten ins Grüne. Anschließend besuchte die Gruppe das Alte Gymnasium Oldenburg, wo sie sich mit Schülerinnen und Schülern des elften Jahrgangs trafen. Themen wie die Wahrnehmung des Anderen und das Verständnis füreinander standen bei diesem Austausch im Mittelpunkt. Nachmittags hieß es dann: Kunst oder Start-up-Szene? Die Mitglieder der Delegation konnten sich für einen Besuch in der BBK-Galerie oder im Technologie- und Gründerzentrum Oldenburg entscheiden. 

Finissage und Weiterreise nach Berlin

Kulturell geprägt war auch das Programm am Samstag, 7. Juni 2025: Nachdem die Gäste das Horst-Janssen-Museum besichtigt hatten, kehrten sie zur Finissage der Kunstausstellung in die Stadtbibliothek zurück. Hier ließ die Delegation noch einmal die Werke auf sich wirken und lauschte einem Klezmer-Ensemble der Musikschule. Davidovitz sowie seine Begleiterinnen und Begleiter nutzten die Gelegenheit außerdem, um sich mit den Beteiligten und weiteren Gästen über Ideen für künftige Projekte, nicht zuletzt im Bereich der Kunst, auszutauschen. Am Sonntag, 8. Juni 2025, reiste die Gruppe schließlich weiter nach Berlin. 

Über Mateh Asher

Der Landkreis Mateh Asher liegt im Nordwesten Israels an der Grenze zum Libanon – direkt am Mittelmeer. Er hat rund 28.000 Einwohnerinnen und Einwohner, die in 32 Siedlungen leben, sowie eine rege künstlerische Szene. Bereits seit Anfang der 1980er Jahre bestehen Kontakte der Stadt Oldenburg nach Mateh Asher und wurden durch wiederholte Jugendaustausche stetig intensiviert. Die offizielle Partnerschaftsurkunde wurde am 16. Januar 1996 in Mateh Asher unterzeichnet. Vorrangiges Ziel der partnerschaftlichen Zusammenarbeit soll die Förderung von Bürgerbegegnungen, insbesondere in den Bereichen Jugend, Kultur und Sport, sein. Mateh Asher ist landesweit für das friedliche Zusammenleben zwischen jüdischen und arabischen Bürgerinnen und Bürgern bekannt.

Weitere Informationen sind auf den Seiten zu Mateh Asher » zu finden.

Ausstellung von Künstlerinnen und Künstlern aus Oldenburg und Mateh Asher

Werke, die den Dialog anregen

Die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland bestehen bereits seit 60 Jahren, seit 1996 pflegt Oldenburg wiederum eine Partnerschaft mit dem israelischen Landkreis Mateh Asher. Um den Austausch zwischen den beiden Kommunen zu würdigen, haben zwei Oldenburger und zwei israelische Künstlerinnen und Künstler gemeinsam Objekte hergestellt, die ihre Verbundenheit darstellen, zum Nachdenken aufrufen und den Dialog anregen. Von Donnerstag, 5., bis Samstag, 7. Juni 2025, waren die Werke kostenfrei in der Oldenburger Stadtbibliothek im PFL, Peterstraße 3, zu sehen.

Idee stammte aus Mateh Asher

Die Werke verdeutlichen die Leistung, die bei einem kreativen Miteinander entstehen kann – immer verbunden mit dem Ziel, sich noch besser zu verständigen. Aus Oldenburg war der Grafiker und Illustrator Ulrich Bohmann sowie die Bildhauerin Jael Benar beteiligt, von israelischer Seite die Juweliers- und Keramikkünstlerin Liat Gilad sowie Konstantin Lauri, Grafiker und Illustrator. Die Idee für die Ausstellung stammte aus Mateh Asher.

Hier finden Sie weitere Information zur Städtepartnerschaft mit Mateh Asher ».

Jürgen Krogmann sprach mit Mateh Ashers Landrat Moshe Davidovitz über Lage im Norden Israels

Schritt für Schritt auf dem Weg zurück zur Normalität

Wie ist die aktuelle Situation in Oldenburgs israelischem Partner-Landkreis Mateh Asher? Darüber hat sich Oberbürgermeister Jürgen Krogmann am Donnerstag, 20. Februar 2025, in einer Videokonferenz mit Mateh Ashers Landrat Moshe Davidovitz ausgetauscht.

Zu Beginn des Gespräches drückte Jürgen Krogmann noch einmal ausdrücklich die Solidarität der Stadt Oldenburg mit Mateh Asher und seinen Bürgerinnen und Bürgern aus. Dies auch vor dem Hintergrund, dass der fürchterliche Angriff der Hamas im Jahr 2023 nur wenige Wochen nach dem Besuch einer Oldenburger Delegation in Israel erfolgte.

Zerstörungen und Opfer

Auch Mateh Asher war leider in den vergangenen zwei Jahren durch die Folgen des Angriffs, insbesondere durch Attacken der Hisbollah aus dem Libanon, stark betroffen. Viele Dörfer in der nördlichen Grenzregion mussten für längere Zeit evakuiert werden. Es gab sowohl Opfer durch Raketenangriffe auf Mateh Asher als auch unter Soldaten aus Mateh Asher, die in der israelischen Armee ihren Dienst versahen. Daneben gab es viele Zerstörungen durch die Angriffe.

Ein positives Zeichen ist jedoch die Tatsache, dass in Kürze, aufgrund des Waffenstillstands, viele der evakuierten Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises planen, wieder in ihre Häuser zurückzukehren um, soweit es möglich ist, ihr altes Leben wiederaufzunehmen. Nach den großen Belastungen der vergangenen zwei Jahre stellt dies einen wichtigen Schritt auf dem Weg zurück zu einem normalen Leben dar. Dies erfolgt auch mit einem Unterstützungsprogramm der israelischen Regierung.

Einladung zum Besuch in Oldenburg

Jürgen Krogmann und Moshe Davidovitz vereinbarten, die vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit nun wieder Schrift für Schritt aufzunehmen, um sie auf dem guten Stand von vor den Anschlägen weiterzuführen. Auch sprach Krogmann eine herzliche Einladung für einen Besuch in näherer Zukunft in Oldenburg aus.

Zuletzt geändert am 10. Juni 2025