Fachforum FASD in der Bildung

Fachforum in Oldenburg zu Fetalen Alkoholspektrumstörungen – Ausstellung mit begehbarer Gebärmutter

Weit verbreitet und doch oft unsichtbar

Rund fünf Prozent aller Kinder sind laut internationalen Studien von ihnen betroffen, sie treten zweieinhalb Mal häufiger auf als Autismus und gehören zu den unsichtbaren Behinderungen: Die Rede ist von den Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD), die am 13. November 2025 im Mittelpunkt des Fachforums „FASD in der Bildung“ standen. Gastgeber der kostenfreien Veranstaltung waren die Bildungsregion Stadt Oldenburg – ein Projekt in Verantwortungsgemeinschaft der Stadtverwaltung und des Landes Niedersachsen – sowie der Präventionsrat Oldenburg. Gemeinsam schärften sie das Bewusstsein für die FASD und erarbeiteten mit den Teilnehmenden im CORE Handlungsoptionen.

Behinderungen durch Verzicht auf Alkohol während der Schwangerschaft vermeidbar

Fetale Alkoholspektrumstörungen bezeichnen Formen angeborener Behinderungen, die durch Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft verursacht werden. Da äußerliche Auffälligkeiten häufig fehlen, wird oft keine entsprechende Diagnose gestellt. Doch ein Großteil der Betroffenen benötigt individuelle, auf die besonderen Bedürfnisse angepasste Unterstützung, um den Alltag bewältigen zu können – mitunter ein Leben lang. Durch den Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft sind FASD vermeidbar.

Fachforum traf auf großes Interesse

Zum Forum eingeladen waren sowohl Fachkräfte aus allen Bereichen der Bildungskette – von Kitas, Schulen und der Jugendhilfe über das Gesundheitswesen, die Verwaltung und die Justiz bis hin zu Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern – als auch Betroffene, ihre Bezugspersonen und alle Interessierten. Und das Angebot stieß auf reges Interesse: Bereits im Vorfeld mussten aufgrund der hohen Nachfrage die Raumkapazitäten erweitert werden, Anmeldungen konnten nur noch für die Warteliste entgegengenommen werden.

„Nur durch gemeinsames Handeln kann es gelingen, FASD stärker in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken und langfristig bessere Unterstützungsstrukturen für Betroffene zu schaffen. Daher freut es mich sehr, dass die Veranstaltung so positiv aufgenommen wurde“, sagt Yvonne Kleeberg, Bildungskoordinatorin der Stadt Oldenburg.

Fachvorträge, Filmvorführung und mehr begeistern

Was brauchen Menschen mit FASD in Oldenburg und umzu, um hier gut leben und aufwachsen zu können? Diese Frage stand im Fokus der Veranstaltung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickelten gemeinsam Ideen für tragfähige Strukturen und Netzwerke, um die Betroffenen besser zu begleiten und Teilhabe zu ermöglichen. Außerdem erwarteten die Gäste fundierte Fachvorträge, eine Filmvorführung sowie parallel stattfindende Deep-Talks und Workshops, die sich unter anderem mit Themen wie FASD-gerechter Pädagogik und der Unterstützung von Bezugspersonen befassten. An Fachbüchertischen und Informations- sowie Beratungsständen zahlreicher Initiativen und Organisationen bestand darüber hinaus Gelegenheit zum Austauschen und Netzwerken.

Begehbare Gebärmutter in den Schlosshöfen

Für alle, die noch tiefer in die Thematik FASD einsteigen möchten, aber nicht am Forum teilnehmen konnten, lohnt sich von Freitag, 14. November, bis Dienstag, 18. November 2025, 10 bis 18 Uhr, ein Besuch im Erdgeschoss der Oldenburger Schlosshöfe, Schloßplatz 3. Die Präventionsausstellung „Wenn schwanger, dann zero“ informiert mittels einer begehbaren Gebärmutter über die Risiken von Alkohol in der Schwangerschaft.

Fragen beantwortet Yvonne Kleeberg, Bildungskoordinatorin der Stadt Oldenburg, per E-Mail unter yvonne.kleeberg[at]stadt-oldenburg.de oder telefonisch unter 0441 235-2936.

Zuletzt geändert am 14. November 2025