Empfang für Schulleitungen

Premiere: Podiumsdiskussion beim Empfang für Schulleitungen

Mit individuellem Lernpfad auf dem Weg in die Zukunft

Wie können Schulen im Unterricht die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Leistungsvermögen aller Kinder berücksichtigen? Und welche Kompetenzen benötigen Schülerinnen und Schüler von heute um auf die (Arbeits-)Welt von morgen vorbereitet zu sein und welche Lernumgebung ist dafür notwendig? Um solche und andere zukunftsweisende Fragen ging es am Donnerstag, 9. November, beim von der Stadt Oldenburg ausgerichteten Empfang für die Schulleitungen der städtischen Schulen. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann begrüßte dazu rund 50 Schulleiterinnen und Schulleiter aus allen Schulformen in der Mensa der Oberschule Ofenerdiek. Krogmann dankte ihnen für ihren Einsatz in herausfordernden Zeiten: „Wir werden Sie auch künftig bestmöglich unterstützen. Eine gute Schulentwicklung können wir als Stadt aber nicht alleine erreichen: Wir brauchen Sie an unserer Seite“, warb der Oberbürgermeister für ein enges und konstruktives Miteinander.

Dazu trägt unter anderem der Empfang für die Schulleitungen bei, der nun zum siebten Mal stattfand und dabei eine Premiere erlebte: Erstmals stand eine Podiumsdiskussion im Mittelpunkt des Treffens. „Der individuelle Lernpfad – Realität oder Vision?“ lautete das Thema, in das Jessica Lucht, Koordinatorin für Inklusion an Schulen, mit einem kurzen Vortrag einführte. Neben dem Leiter des Amtes für Schule und Bildung, Matthias Welp, nahmen die Schulleiter Gilbert Frye (Grundschule Dietrichsfeld), Sven Winkler (Oberschule Osternburg), Jens Kazmirek (IGS Kreyenbrück), Carsten Willms (Neues Gymnasium Oldenburg) und Gert Mora Motta (Bildungszentrum für Technik und Gestaltung) an der von Jessica Lucht moderierten Gesprächsrunde teil.

Mehrdimensionale Herausforderungen

Das Thema der Podiumsdiskussion war von den Berufsbildenden Schulen angeregt worden. „In vielen BBS-Bildungsgängen und Klassen stehen wir heute vor mehrdimensionalen Herausforderungen. Die Vorbildungen der Schülerinnen und Schüler bewegen sich zwischen einem schlechten Hauptschulabschluss und einem abgebrochenen Studium“, erläuterte BZTG-Leiter Gert Mora Motta. Hinzu kämen in vielen Klassen aufgrund der vielen Menschen mit Fluchthintergrund die sprachlichen Herausforderungen. Auf der anderen Seite, so Motta, steigen die Anforderungen und die Komplexität in vielen Bildungsgängen. „Esist es wichtig, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt und die Lehrkräfte in ihrer Arbeit unterstützt. Der Weg zur Überwindung dieser Herausforderungen erfordert jedoch eine koordinierte Anstrengung auf allen Ebenen des Bildungssystems."

Es geht nicht mehr nur um Wissenserwerb

Schulamtsleiter Matthias Welp konstatierte: „Die Anforderungen an unsere Schülerinnen und Schüler sowie an die Lehrkräfte unterliegen durch die so genannten 21st Century Skills erheblichen Veränderungen. Der reine Wissenserwerb spielt nicht mehr die Hauptrolle – Google weiß ohnehin alles.“ Vielmehr gehe es darum, die Fähigkeit zum eigenständigen Lernen zu stärken, Ergebnisse kritisch zu betrachten, kreativ und innovativ zu sein und im Team zu arbeiten. „Vor diesem Hintergrund werden wir auch mit den Schulen sicherlich darüber sprechen müssen, wie unsere Schulen in Zukunft auch räumlich gestaltet sein sollten“, so Welp. Ansätze, um in einen ganzheitlichen Denk- und Handlungsmodus für individualisiertes Lernen zu kommen, bietet das Lernformat „Frei Day“, das als Gewinneridee beim Oldenburger Bildungsfestival 2022 überzeugen konnte.

Ausklang bei Fingerfood

Auf die Podiumsdiskussion folgten anregende Gespräche unter den Gästen – der Betreiber der Mensa der gastgebenden Oberschule Ofenerdiek servierte dazu Fingerfood. Ob das neugestaltete Format des Empfangs für die Schulleitungen den Geschmack getroffen hat, ermittelt das Amt für Schule und Bildung in einer digitalen Abfrage unter den Teilnehmenden.

Zuletzt geändert am 10. November 2023