2004 Chomsky

Professor Dr. Noam Chomsky erhält den Carl-von-Ossietzky-Preis 2004

für sein Lebenswerk als politischer Analytiker und Medienkritiker,

so die Begründung der Jury.

Der Jury 2004 gehören an Schriftstellerin Professorin Kerstin Hensel (Berlin), die Präsidentin des Goethe Instituts Inter Nationes Professorin Dr. Jutta Limbach (München), der Journalist und WDR-Redakteur Dr. Klaus Bednarz (Köln), der Historiker Professor Dr. Ernst Hinrichs (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) und der Journalist, Redakteur und Herausgeber der Wochenschrift „Ossietzky“ Eckart Spoo (Berlin).

Der Preis wird von Oberbürgermeister Dietmar Schütz am 23. Mai 2004 im städtischen Kulturzentrum PFL verliehen. Die Laudatio auf den Preisträger hält der Herausgeber, Autor und Übersetzer Michael Schiffmann (Heidelberg).

Uraufführung der Komposition „Chomsky – Prelude and Variations“

Der Oldenburger Komponist Manfred Klinkebiel ist mit einem Kompositionsauftrag der Stadt Oldenburg betraut worden. Sein eigens für den Preisträger komponiertes Werk „Chomsky – Prelude and Variations“ wird im Rahmen des Festaktes uraufgeführt. Die Komposition für Cembalo und Klavier interpretieren die Musiker Christoph J. Keller (Oldenburg) und Ezzat Nashashibi (Bremen).

Rahmenprogramm 2004

Am Vormittag nach der Preisverleihung diskutieren der Preisträger, der Laudator Michael Schiffmann und Oberbürgermeister Dietmar Schütz, moderiert von Ernst Hinrichs, mit Oldenburger Oberstufenschülerinnen und -schülern in der Cäcilienschule über das Thema „Demokratie im Spannungsfeld von Wirtschaft, Politik und Medien“.

Am Abend findet im Hörsaalzentrum der Carl von Ossietzky Universität eine Podiumsdiskussion über „Markt und Medien – Demokratie und soziale Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung“ statt. Gesprächspartner des Preisträgers Noam Chomsky sind der Historiker Dr. Michael Jeismann (FAZ), Michael Schiffmann und der Philosophieprofessor Dr. Michael Sukale (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg). Die Moderation übernimmt Ernst Hinrichs.

Auftragskomposition von Manfred Klinkebiel »

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Eindrücke von der Preisverleihung 2004

Noam Chomsky zum 90. Geburtstag

Der amerikanische Linguist und Gesellschaftskritiker Professor em. Dr. Noam Chomsky wird am 7. Dezember 90 Jahre alt. Chomsky, der nicht nur durch seine linguistischen Forschungen und seine Theorie einer Universalgrammatik, sondern auch als politischer Vordenker, Kritiker und Publizist weltberühmt wurde, erhielt im Jahr 2004 den Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik. Der Preis der Stadt Oldenburg wurde ihm „für sein Lebenswerk als politischer Analytiker und Medienkritiker“, so die Jury, zuerkannt.

Noam Chomsky wurde am 7. Dezember 1928 als Sohn russisch-jüdischer Eltern in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania geboren. Nach seinem High School Abschluss studierte er an der University of Pennsylvania und an der Harvard University in Cambridge Philosophie und Linguistik. 1955 wurde er in Linguistik promoviert und lehrte ab 1961 jahrzehntelang als ordentlicher Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Seit 2017 ist er an der University of Arizona, Department of Linguistics tätig.

Chomsky, der als einer der wichtigsten Intellektuellen unserer Zeit bezeichnet wird, hat mit seinen über 100 Buchveröffentlichungen und unzähligen Fachvorträgen nicht nur die Linguistik, sondern verschiedenste Disziplinen der Human- und Geisteswissenschaften beeinflusst. Als politischer Publizist erlangte er ebenfalls ab den 1960er Jahren Weltberühmtheit. Seine kultur- und politikkritischen Veröffentlichungen ließen ihn zum bekanntesten Protagonisten der Anti-Vietnam-Bewegung avancieren. Bis heute analysiert der streitbare Kritiker die US-Innen- und Außenpolitik und die weltpolitischen Entwicklungen. Dabei bezieht er unter anderem deutlich Stellung zu internationalen Krisen, den Ursachen von kriegerischen Konflikten, den Folgen von Globalisierung und Neoliberalismus sowie zu Manipulation durch Massenmedien und soziale Netzwerke.

 

 

Zuletzt geändert am 8. September 2022