Alhierd Bacharevič: „Europas Hunde“
Lesung & Gespräch
Abgründe
Alhierd Bacharevičs Roman Europas Hunde, der in Belarus inzwischen verboten ist, erschien 2024 in deutscher Übersetzung. 2025 wurde Bacharevič dafür mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. Seine Laudatorin Siglinde Geisel bezeichnete den Roman als Melancholie und Humor vereinendes Großwerk der politischen Subversion. Sein Personal besteht aus sonderbaren Gestalten, fiebrigen Träumern und verkrachten Existenzen: Ein Junge träumt davon, mit einer Gans gen Westen zu fliegen, bis ihm eine Spionin vom Himmel vor die Füße fällt. Die rätselhaften Spuren eines Toten im Berliner Rosengarten führen einen Ermittler durch ein Netzwerk von Buchhandlungen in ganz Europa zu einem abgeschotteten Superstaat. Ein verschrobener Müßiggänger, der den Sprachen abgeschworen hat, erfindet eine neue. Während sie alle Geschwister im Geiste entdecken, aus der Zeit fallen und Grenzen überwinden, bellen die Kettenhunde in Berlin, Prag, Paris, Vilnius und Minsk immer lauter.
Alhierd Bacharevič, 1975 in Minsk geboren, ist ein belarussischer Schriftsteller und Übersetzer. Er hat mehrere Romane und Essaysammlungen publiziert, seine Bücher sind ins Deutsche, Englische, Russische und weitere Sprachen übersetzt. 2021 wurde er mit dem deutschen Erwin-Piscator-Preis geehrt. Seit 2020 lebt Bacharevič im Exil, derzeit in Berlin.
Moderation: Gun-Britt Kohler
Veranstaltet in Kooperation mit dem Institut für Slavistik der Carl von Ossietzky Universität.
Zuletzt geändert am 6. November 2025