Drei neue Stipendien

Neue Stipendiaten der Stiftung Niedersachsen am Haus für Medienkunst

Noah Berrie, Theresa Reiwer und Kwang-Ju Son erhalten jeweils 12.500 Euro

Ermöglicht durch die Stiftung Niedersachsen vergibt das Haus für Medienkunst im Jahr 2025 wieder drei Stipendien zur Förderung künstlerischer Arbeiten im Bereich der Medienkunst, die mit jeweils 12.500 Euro dotiert sind. Diese gehen an Noah Berrie für sein Projekt „ANTIPHON“, Theresa Reiwer für ihre Arbeit „The World Within – The World Without“ und Kwang-Ju Son für ihr Werk „The Holy City“. Insgesamt hatten sich 505 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt für die drei Produktions- und Aufenthaltsstipendien beworben.

Mitglieder der Jury waren Nikolett Eross (OFF-Biennale Budapest), Annie Fletcher (Irish Museum of Modern Art) sowie Edit Molnár und Marcel Schwierin, die das Haus für Medienkunst gemeinsam leiten. 

Über die Projekte

Durch das Projekt des jungen US-amerikanisch/britischen Künstlers Noah Berrie soll das Haus für Medienkunst in ein Klanginstrument verwandelt werden. „ANTIPHON“ ist eine groß angelegte Klanginstallation, die den Ausstellungsraum in ein lebendiges, resonantes Instrument verwandelt – in ein Werkzeug, durch das die Besucherinnen und Besucher die Bedeutung ihrer persönlichen Anwesenheit, ihre Wirkung untereinander und auf den Raum erfahren. Sie lädt das Publikum ein, nicht nur auf den Klang, sondern auch auf die uns umgebenden Architekturen von Resonanz und Kontrolle zu hören, indem sie das Haus für Medienkunst als Instrument von Signal, Raum und Rückkopplung neu konfiguriert.

Die deutsche Künstlerin Theresa Reiwer hat mit „The World Within – The World Without“ einen besonders interessanten Beitrag vorgeschlagen, der sich mit den politischen und philosophischen Dilemmata im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI-Technologien befasst. Das Ergebnis wird eine interaktive, mehrkanalige Video- und Gameinstallation sein, die sich mit den gesellschaftlichen Erwartungen an den perfekten Körper sowie dessen Optimierung und Präsentation auseinandersetzt. In einer Zeit, in der relativ oberflächliche Darstellungen der Möglichkeiten und Gefahren der KI allgegenwärtig zu sein scheinen, wirkt die Arbeit der Künstlerin innovativ und durchdacht.

Die koreanische Filmemacherin Kwang-Ju Son zeichnet mit „The Holy City“ ein unerwartetes Bild des organisierten Christentums im modernen Korea. Das Filmprojekt untersucht die politische und wirtschaftliche Ausrichtung des Christentums in Südkorea im historischen Kontext, seine aktuelle gesellschaftliche Verankerung – oder auch das Fehlen derselben – und positioniert das Kreuz als kulturelles und historisches Artefakt, das die Transformationen und Verzerrungen der Moderne widerspiegelt. Son untersucht den Einfluss der Religion einerseits als Motor für einen ideologischen Zusammenhalt der Gesellschaft und andererseits als Ursache für soziale Unterdrückung.

Das vollständige Statement der Jury finden Interessierte online auf den Seiten des Hauses für Medienkunst ».

Zuletzt geändert am 28. Mai 2025