Theodor-Francksen-Stiftung

Theodor-Francksen-Stiftung

Stiftungszweck

Die Theodor-Francksen-Stiftung wurde gegründet, um einen gemeinnützigen und mildtätigen Zweck zu verfolgen. Dieser ist die Unterhaltung eines Heimatmuseums und die Förderung der Kunst.

Da die Stiftung ausschließlich über Sachmittel verfügt, werden keine Förderungen durchgeführt.

Über den Stifter

Theodor Dietrich Francksen (geboren am 2. April 1875, gestorben am 14. Juni 1914) ist durch seine herausragenden literarischen, wissenschaftlichen oder publizistischen Leistungen bis heute bekannt. Doch insbesondere durch seine umfassende Kunstsammlung bleibt er in Erinnerung, denn durch sie wurde er zum Stifter des Stadtmuseums Oldenburg.

Familie Francksen stammt ursprünglich aus Butjadingen, wo sie der bäuerlichen Oberschicht angehörte. Theodor Francksens Vater, Dietrich Wilhelm Theodor Francksen (1814 bis 1894), wurde Kaufmann und eröffnete 1860 in Oldenburg ein Großhandelsgeschäft, das vornehmlich Getreide im- und exportierte. Durch das Geschäft legte er den finanziellen Grundstein, aus dem sein Sohn beim Aufbau seiner Kunstsammlungen schöpfen konnte. Sichtbarer Ausdruck für den erreichten Wohlstand wurde der Bau eines aufwendigen Privathauses, der Francksen-Villa an der heutigen Raiffeisenstraße.

Theodor Francksen wuchs wohlbehütet auf, jedoch bereitete sein instabiler Gesundheitszustand seinen Eltern Sorgen. Als Abiturient des Alten Gymnasiums verlor er kurz aufeinanderfolgend Vater (1894) und Mutter (1895). Als einzige nahestehende Person verblieb ihm Fräulein Helene Knoche (1854 bis 1938), die langjährige Hausdame der Familie. Sie kümmerte sich um ihn und bewahrte die Stiftung nach seinem Tod.

Er begann 1895 das Studium der Rechtswissenschaft, zunächst in Lausanne, dann in Heidelberg, Berlin und Göttingen, wo er bis 1900 immatrikuliert war. Eine sich verstärkende Tuberkuloseerkrankung zwang ihn schließlich, das Studium aufzugeben und sich als Privatier auf sein Erbe zurückzuziehen. Von Oldenburg aus unternahm er bis 1906 mehrere ausgedehnte Reisen in den Süden, vor allem und wiederholt nach Italien. Dort ließ sich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: Aufenthalt in einem Klima, das der angegriffenen Gesundheit förderlich schien, und an Orten, die ihm ein vertieftes, unverzichtbares Bildungserlebnis boten. Obwohl in dieser Zeit viele ebenfalls finanziell unabhängige Zeitgenossen ihren Wohnsitz in südliche Regionen verlegten, tat Francksen dies bewusst nicht. Nach 1906 ließ sein Gesundheitszustand keine Reisen mehr zu.

Geschichte der Stiftung

Heimatverbunden, interessiert an Kunst und Geschichte, richtet er seine verbliebene Lebenskraft auf den Aufbau seiner Sammlungen. In wenigen Jahren entstanden so Kollektionen antiker Vasen und Terrakotten, japanischer Farbholzschnitte sowie chinesischer Porzellane. Der Bestand an europäischer Druckgrafik vom 16. Jahrhundert bis in seine Gegenwart umfasste bei seinem Tod etwa 7.000 Blätter. Darunter befanden sich druckgrafische Werk von Francisco de Goya, Blätter von Giovanni Battista Piranesi, Julius Klinger sowie Käthe Kollwitz. Aufgeschlossen und engagiert verfolgte er auch die Entwicklung zeitgenössischer Kunst in Oldenburg, kaufte Arbeiten einzelner Künstler und unterstützte den neu gegründeten Galerieverein, den Kunstverein und den Oldenburger Künstlerbund finanziell.

Besonders am Herzen lag ihm der weitere Ausbau seiner Oldenburg-Sammlung: Kunst sowie kunstgewerbliche und kulturgeschichtliche Objekte des 17. bis 20. Jahrhunderts mit deutlichen Bezug zu Stadt und Land Oldenburg. Ihnen schuf er durch Neugestaltung der Räume seines Elternhauses ein reizvolles Ambiente. Als sich die Möglichkeit zur Erweiterung bot, erwarb er 1908 die benachbarte Jürgens’sche Villa (erbaut 1863), die er in gleicher Weise auszustatten begann und bis 1912 durch einen aufwendigen Galerietrakt zu einer architektonischen Einheit verband. Von dem zugehörigen, großzügigen Gartengelände, das unter Jugendstileinflüssen angelegt war, hat sich infolge städtebaulicher Veränderungen in den sechziger Jahren bis auf den Rest des heutigen Museumsgartens nichts erhalten. Die Grabstelle von Theodor Francksen befindet sich auf dem Gertrudenkirchhof.

Die Theodor-Francksen-Stiftung wurde am 22. Dezember 1952 gegründet.

Zuletzt geändert am 13. März 2024