Deichschutz am Kloster Blankenburg

Herstellung des Deichverteidigungswegs und Einbau der Deckschicht bis 2026 geplant

Deichschutz schreitet voran

Der Deich um das Kloster Blankenburg in Oldenburg wird auf einer Länge von insgesamt 1,6 Kilometern östlich und westlich des Klosters teilweise verlegt und angepasst. Grund dafür ist, dass der bisherige Deich nicht den vorgeschriebenen Sicherheitsstandards des „Generalplans Küstenschutz Niedersachsen/Bremen – Schutzdeiche“ aus dem Jahr 2020 entspricht. Am 17. Mai 2023 genehmigte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) auf Antrag des I. Oldenburgischen Deichbandes den Plan für den Aus- und Neubau des rechten Huntedeiches, um die Deichsicherheit im Bereich des Klosters Blankenburg künftig gewährleisten zu können. Im Jahr 2024 begannen die Arbeiten, begleitet von der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Oldenburg.

Am Mittwoch, 4. Juni 2025, verschaffte sich Robert Sprenger, Leiter des Amts für Umweltschutz und Bauordnung, vor Ort einen Eindruck vom Stand der Arbeiten und den geplanten Maßnahmen. „Die Hochwasserereignisse rund um Weihnachten und den Jahreswechsel 2023/2024 haben uns eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, Gefahren frühzeitig zu erkennen und die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten“, sagte Sprenger. „Die hier durchgeführten Maßnahmen sind richtig und wichtig, um sich auf künftige mögliche Naturereignisse dieser Art vorzubereiten und die Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner bestmöglich zu schützen. Ich danke allen, die dazu beitragen.“

Welche Maßnahmen sind geplant?

Um eine durchgehende Hochwassersicherheit zu gewährleisten, ist es notwendig, den mittleren Abschnitt neu zu verlegen, da dort zwei mangelhafte Scharten im Bauwerk des Klosters keinen ausreichenden Schutz bieten. Im östlichen und westlichen Abschnitt steht bereits ein Deich, der im Profil angepasst und durch eine dichtende Deckschicht aus Klei vor Wassereindringung geschützt werden soll. Der benötigte Kleiboden wird aus einer Abbaufläche des Deichbandes rund 5 Kilometer nordöstlich gewonnen und zur Deichbaustelle transportiert. Zudem fehlt auf der gesamten Länge des Deiches ein Deichverteidigungsweg. Dieser ermöglicht im Notfall eine schnelle Zuwegung zur Deichverteidigung und soll nach Vorgaben des Generalplans Schutzdeiche von 2020 ebenfalls hergestellt werden.

Welche Arbeiten wurden bereits umgesetzt?

Im Winter 2023/2024 begannen die Arbeiten mit den Baufeldfreimachungen. Im Jahr 2024 fanden größtenteils Erdbewegungen statt. Hier wurde Sandboden als Auflast für die neue Deichlinie aufgetragen und unter anderem der Deichkern aus Sand teilweise hergestellt. Gleichzeitig wurden die naturschutzfachlichen und ökologischen Auflagen aus dem Planfeststellungsverfahren umgesetzt. Dazu gehörte unter anderem das Herstellen von Blänken im Deichvorland mit Initialbepflanzung sowie die Umsiedlung von Fischen und Reptilien von einem stillgelegten in einen neu angelegten Graben.

Welche Arbeiten sind für das Sommerhalbjahr 2025 vorgesehen?

Im Sommerhalbjahr 2025 folgt der Einbau der Deckschicht mit den Kleitransporten aus der Abbaufläche. Dazu soll der Deichverteidigungsweg inklusive der Wegekofferentwässerung eingebaut werden. Im Jahr 2026 soll die Deichausstattung erfolgen. 

Wann ist die Fertigstellung der Baumaßnahme geplant?

Die Bauarbeiten erstrecken sich über drei Sommerhalbjahre. Stand Juni 2025 (und nach dem besonders trockenen ersten Halbjahr 2025) könnte die Maßnahme statt Ende 2026 bereits im Frühjahr 2026 beendet werden.

Wie hoch sind die Kosten?

Der Neu- und Ausbau des rechten Schutzdeiches kostet etwa 4 Millionen Euro. Das Vorhaben wird gefördert aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“. Die Mittel stammen zu 70 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent vom Land Niedersachsen.

Was macht der I. Oldenburgische Deichband?

Der I. Oldenburgische Deichband mit Sitz in Brake ist verantwortlich für den Bau und die Instandhaltung der Deiche sowie der dazugehörigen Anlagen. Darüber hinaus überwacht der Verband die Deichsicherheit innerhalb seines Gebiets am rechten Ufer der Unteren Hunte. Dieses umfasst die Gemeinden Berne, Lemwerder, Hude, Hatten, Ganderkesee, Wardenburg sowie Teile der Städte Delmenhorst und Oldenburg.

Zuletzt geändert am 5. Juni 2025