Häusings in der Haarenstraße

Eine Attraktion – auch außerhalb der Geschäftsöffnungszeiten

Die Stadt Oldenburg erhält für das Projekt Häusings in der Haarenstraße eine Förderung der Europäischen Union aus REACT-EU-Mitteln und des Landes Niedersachsen in Höhe von 90.000 Euro aus dem Programm „Perspektive Innenstadt“ – als Reaktion zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie. Die Haarenstraßen-Gemeinschaft trägt mit einer Ko-Finanzierung zur Umsetzung bei. Mitglieder des Netzwerks der Kreativwirtschaft cre8 oldenburg setzen das Projekt um. 

Mit dem Ziel einer Belebung der Innenstadt erhält die Haarenstraße eine Attraktion, die zu einem Besuch auch außerhalb der Geschäftsöffnungszeiten einlädt. Von der Langen Straße bis zum Julius-Mosen-Platz warten elf Häusings darauf, entdeckt zu werden. Infotafeln an den Eingängen zur Haarenstraße geben einen Überblick.

Eröffnung, Illumination und Entdeckungstour am 26. Mai in der Haarenstraße

So genannte Häusings – Traufgässchen zwischen zwei Häusern – sind in Oldenburgs Innenstadt einst zum Brandschutz und zur Entwässerung entstanden. Mal handelt es sich um versteckte und schmale Zwischenräume, mal um Ein- und Durchgänge zu Hinterhöfen. Elf dieser Häusings wurden in der Haarenstraße in künstlerische Inszenierungen verwandelt und sichtbar gemacht. Bei der Eröffnung am Freitag, 26. Mai, 18.30 Uhr, wurden zum ersten Mal alle vorgestellt und erleuchtet. Das Projektteam aus der Haarenstraßen-Gemeinschaft, dem Netzwerk der Kreativwirtschaft cre8 oldenburg und der Wirtschaftsförderung lud dazu herzlich ein. Treffpunkt und Start der Entdeckungstour war bei Männermode Bruns. Anschließend wurde gefeiert.

Haaren als verbindendes Element

Verbindendes Element für die geschaffene Kunst ist das Flüsschen Haaren, in Erinnerung an ihren früheren ungestörten Verlauf und als Namensgeberin für die Straße. Daraus hat das Künstlerteam das Motto „Wasser, Licht und Illusion“ abgeleitet, das sich als „Wasserfaden“ in fast allen Objekten wiederfindet. Und so wird der heute weitgehend begradigten oder in den Untergrund gezwängten Haaren besondere Aufmerksamkeit gezollt. 

Veredelung der Häusings 

Sieben Künstlerinnen und Künstler haben individuelle Entwürfe erstellt, die die Häusings mit überraschenden Einsichten veredeln. Produziert wurden sie von regionalen Handwerksbetrieben für Metall und Beleuchtung, darunter Harders Lichtideen, Jank Werbetechnik und Oltmanns Metallbau. Die Titel der Kunstwerke greifen den Bezug zur Haaren auf:

  • Die Kunstwerke „Wellen“ (Haarenstraße 5-7) und „Wogen“ (Julius-Mosen-Platz 3) stellen die fließende Bewegung der Haaren und Regentropfen auf den Wellen der Haaren als optische Illusion dar, die bei der Betrachtung dreidimensional erscheinen. Umur Sener und Jessica Nebel von der Design- und Innovationsagentur neongrey haben diese großen Metallkonstruktionen für zwei Wände entwickelt. 
  • Zwei „Farbige Schattenräume“ (zwischen den Häusern Haarenstraße 52 und 53 sowie zwischen Haarenstraße 20 und 21) bilden für die Betrachterinnen und Betrachter einen visuellen Zugang und eine gedankliche Öffnung zu einer unbekannten Seite der Innenstadt. Projektkünstler Peer Holthuizen hat bei der Installation selbst mit angepackt.
  • Die „Strömung“ (zwischen den Häusern Haarenstraße 15 und 16) ist eine optische Illusion der Haaren, bei der durch Reflektionen Tiefe und Bewegung des Flusses erfahrbar werden. Umur Sener und Jessica Nebel bieten durch die horizontale und schwebende Ausrichtung der Installation einen Perspektivwechsel, der eine Flussbetrachtung von unten erlaubt.
  • Die kleine Haaren hat sich eine wunderschöne Kletterpflanze auserwählt, um als von Designerin Katharina Semling gestaltetes Kunstwerk „Himmelswasser“ (zwischen den Häusern Haarenstraße 19 und 20) wieder Licht, Luft und Freiheit zu spüren. Über ihre Wurzeln strebt sie aus dem Untergrund bis in die höchsten Blättchen. Formen der Natur wiederholen sich, ob als mäandernde Flüsse oder in Kletterzweigen. 
  • Licht bewegt sich, tropft in schmalen Streifen herab. So wie das Regenwasser früher das Dach hinunter tropfte, um sich dann am Boden zu sammeln. Der „Tropfenfall“ von Produktdesignerin Katja Reiche erhellt die Häusing zwischen den Häusern Haarenstraße 21 und 22. 
  • In der Haaren spiegelt sich das Licht der Sterne. Wie oben, so unten – wie unten, so oben. Was ist wo? Wo verlaufen die Grenzen? Illustratorin Mechthild Oetjen hat die „Spiegelung“ entworfen, die rechts und links von einem Geschäftseingang an der Haarenstraße 44-47 zu sehen ist.
  • Im „Flusslauf“ wird der Lauf der Haaren von der Quelle in der Nähe von Rastede bis in die Hunte am Stau in Oldenburg nachgebildet, zu verfolgen über einen fließenden Lichtpunkt in einer Installation zwischen Häusern Haarenstraße 30 und 31.
  • Die Haaren lebt – und findet ihren Weg, auch wenn sie ihrer natürlichen Mäander beraubt und in den Untergrund eingepfercht ist. Zu erleben im „Überfluss“ (zwischen den Häusern Haarenstraße 32 und 33), wo das Wasser der Haaren sich pulsierend seinen Weg nach oben und in die Freiheit bahnt. „Kunst und Natur haben schon immer einen Weg gefunden, sich gegenseitig zu beeinflussen und zu helfen“, so Kommunikationsdesigner und Illustrator Norbert Egdorf, der den „Flusslauf“ und den „Überfluss“ entworfen hat.

Weitere Informationen

Hier können Sie den Start der Installationsarbeiten im April 2023 verfolgen »

Weitere Informationen gibt es hier »

Sie haben Fragen zu den Häusings? Dann hilft Ina Lehnert-Jenisch von der Wirtschaftsförderung Stadt Oldenburg telefonisch unter 0441 235-2105 oder per E-Mail an ina.lehnert-jenisch[at]stadt-oldenburg.de gerne weiter. Auch Eva Müller-Meinhard von der Haarenstraßen-Gemeinschaft gibt unter 0441 2186718 oder per E-Mail an emm[at]bruns-oldenburg.de gerne Auskunft.

Zuletzt geändert am 30. Mai 2023