Arten- und Biotopschutz

Wespen, Hornissen, Bienen und Hummeln

Alljährlich in den Sommermonaten sind sie wieder unterwegs – und fliegen ins Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger: Hornissen, Wespen, wildlebende Bienen und Hummeln sind auf Nahrungssuche und bauen ihre Nester auch im besiedelten Bereich.

Dies ist jedoch kein Grund zur Panik. Mit der Einhaltung einfacher Verhaltensregeln und mit etwas Toleranz gegenüber diesen für den Naturhaushalt sehr wichtigen Tieren, die zur größten Insektenordnung, der Gruppe der Hautflügler (Hymenoptera) gehören, ist meistens ein Zusammenleben über den Sommer möglich.

Biologie

Wespen, Hornissen, Bienen und Hummeln gehören zu einer der vier größten Insektenordnungen, der Ordnung der Hautflügler. Man unterscheidet zwischen sozialen Arten, die ganze Völker bilden, und solitären Arten, bei denen ein Weibchen nur wenige Brutzellen baut und keine Völker entstehen.

Die sogenannten Hautflügler übernehmen wichtige Aufgaben im Naturhaushalt wie die Bestäubung von Pflanzen (zum Beispiel Obstbäumen). Zur Fütterung ihrer Brut benötigen sie Eiweiß in Form von Fleisch, das sie durch die Jagd anderer Insekten (zum Beispiel Fliegen, Schnaken) erhalten. Die Nester werden nur in einer Saison besiedelt; die Völker sterben je nach Art spätestens Ende Oktober beziehungsweise Anfang November ab. Nur die jungen Königinnen überleben. Sie verlassen das Nest, überwintern frostfrei in Baumstubben oder Holzstapeln und gründen im nächsten Frühjahr einen neuen Staat in einem neuen Nest.

Schutz

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, Wespen, Hornissen, Bienen und Hummeln und alle anderen wildlebenden Tiere unnötig zu beunruhigen, zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Zudem sind die Hornisse und einige andere Wespenarten (alle heimischen Arten der Kreisel- und Knopfhornwespen) sowie alle wildlebenden Bienen und Hummeln nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Eine Umsiedlung beziehungsweise im Ausnahmefall eine Abtötung darf nur nach vorheriger Genehmigung durch die Untere Naturschutzbehörde erfolgen.

Information

Im Botanischen Garten » der Universität Oldenburg wurde mit Projektförderung durch die Niedersächsische Lottostiftung, durch die Umweltstiftung Weser-Ems und durch das Hautflüglerberaternetz (Einbringen des Umweltschutzpreises in Höhe von 1.000 Euro) eine Stechimmenwand errichtet, und es wurden Informationsbroschüren jeweils für Erwachsene und Kinder erstellt. Die Broschüren werden kostenlos an Interessierte und im Rahmen der Vor-Ort-Beratung ausgegeben.

    Im Frühjahr 2009 wurde im Rahmen eines Folgeprojektes der Bereich der Stechimmenwand im botanischen Garten durch ein Schaubeet mit Wildpflanzen für Wildbienen und Co ergänzt. Die Pflanzen sind umfangreich beschildert, und es gibt eine ausführliche Informationsbroschüre zum Thema „Wildbienen und Co in Oldenburger Gärten“ . Außerdem besteht die Möglichkeit, die Pflanzen in zwei verschiedenen Pflanzpaketen bei unserem Projektpartner, der Biolandgärtnerei Kräuterei » an der Alexanderstraße 29 a in Oldenburg, zu erwerben. Näheres zu den Pflanzpaketen entnehmen Sie bitte dem Informationsblatt für Wildpflanzen für Wildbienen » (PDF, 449 KB).

    Die folgenden Broschüren können Sie kostenlos unter der nachfolgenden Kontaktadresse bestellen oder als PDF herunter laden.

    Seit 2010 nimmt die Untere Naturschutzbehörde jährlich am Schautag des Botanischen Gartens in der Internationalen Woche der Botanischen Gärten teil. Die Leitthemen wechseln jährlich und beschäftigen sich mit aktuellen Themen rund um die biologische Vielfalt.

    Weiterführende Informationen über Hautflügler (Hymenoptera) erhalten Sie auch unter folgenden Internetadressen:

    Telefonische Beratung und vor-Ort-Beratung

    Um den Umgang mit diesen Tieren zu erleichtern und die notwendigen Maßnahmen festzustellen, bietet die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Oldenburg (Oldb) telefonische Beratungen und persönliche Beratungen vor Ort im Bereich der Stadt Oldenburg an. Die Beratungen sind für die Bürgerinnen und Bürger kostenlos. Für diese Beratungen stehen mittlerweile elf in einem Beraternetz („Hautflüglerberaternetz“) organisierte ehrenamtlich tätige Imkerinnen und Imker zur Verfügung. In den Jahren 2005 bis 2020 wurden von den Ehrenamtlichen in der Sommersaison insgesamt über 3000 vor-Ort-Beratungen durchgeführt. Dabei konnte in den meisten Fällen, das Nest erhalten oder umgesiedelt werden

    Während in den Anfangsjahren in einer normalen Saison jeweils circa 180 bis 200 vor-Ort-Beratungen durchgeführt wurden, waren es in den Jahren 2018 und 2019 über 340. Dazu kommen viele Beratungen am Telefon.

    Für dieses besondere ehrenamtliche Engagement wurde den ehrenamtlich tätigen Beraterinnen und Beratern der Umweltschutzpreis 2007 verliehen.

    Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich bitte an das Umwelttelefon der Stadt Oldenburg (Kontakt: siehe unten). Wir beraten Sie, stellen Informationsmaterial zur Verfügung und stellen den Kontakt zum nächstgelegenen Berater her.

    Um langfristig die kontinuierliche Weiterführung dieses Projektes zu gewährleisten, sucht die Untere Naturschutzbehörde weitere Personen, die Interesse an dieser ehrenamtlichen Tätigkeit im Beraternetz haben. Vorteilhaft haben sich hier Kenntnisse als Hobby-Imkerin/Hobby-Imker erwiesen, sie sind aber nicht zwingende Voraussetzung für die Mitarbeit. Für Fragen und weitere Informationen sprechen Sie uns bitte an.

    Kontakt

    Fachdienst Naturschutz und technischer Umweltschutz
    Industriestraße 1 h
    1. Stock, Zimmer 136
    26105 Oldenburg
    Umwelttelefon: 0441 235-2777
    Umweltmail: naturschutz[at]stadt-oldenburg.de
    Umweltfax: 0441 235-2110

    Zuletzt geändert am 24. Januar 2024