Ofener Straße: Metallgeländer-Tausch

Pfosten und Holme identisch zum historischen Vorgängermodell

Metallgeländer entlang der Haaren ausgetauscht

Erneuerte Pracht des 19. Jahrhunderts an der Ofener Straße: Der Austausch des Metallgeländers am Fußweg entlang der Haaren ist Ende Juli 2025 fertiggestellt worden. Seit September 2024 hatte eine Fachfirma den 750 Meter langen Bestandteil des denkmalgeschützten Ensembles ersetzt. Die Pfosten und Holme sehen nicht nur aus wie die alten, sie wurden auch im gleichen Verfahren hergestellt, da das Geländer zum Gartendenkmal Ofener Straße gehört.

48 „Schweineschwänze“ eingearbeitet

In dem sogenannten „Grauguss-Sandbettverfahren“ wurde das geschmolzene Metall in Formen aus Sand gegossen, wo es dann aushärtete und anschließend aus dem Sand entfernt werden konnte. So erhielt das neue Geländer die gleiche Oberflächenstruktur wie das Vorgängermodell. Eine dunkelgrüne Beschichtung dient als Witterungsschutz. Damit sind Mängel des Vorgängermodells behoben worden, denn das Geländer kann nun nicht mehr rosten. Außerdem sind die Pfosten tiefer in den Boden eingebunden, was wiederum ein Kippen in Richtung der Haaren verhindert. Nach historischem Vorbild brachte die Fachfirma des Weiteren 48 von einem Kunstschmied angefertigte Haken, sogenannte „Schweineschwänze“, an den Enden der Zaunabschnitte an. Um den Bereich weiter aufzuwerten, wurde abschließend auch die oberste Wegdeckschicht der Promenade aufgefrischt.

Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf rund 430.000 Euro. Einfluss auf die zeitliche Umsetzung hatten unter anderem die Witterung, der Umgang mit der sensiblen Handwerkskunst und die hochwertige Lackierung. Außerdem war Rücksicht auf den Wurzelraum der entlang der Promenade stehenden Linden gefordert.

Entscheidung für Neubau aus wirtschaftlicher Sicht erfolgt

Die Arbeiten waren notwendig geworden, da die Witterung dem Geländer in fast 200 Jahren Standzeit zugesetzt hatte. In den vergangenen Jahren mussten immer wieder herausgebrochene Holme ausgetauscht werden, sodass im Jahr 2016 eine umfassende Überprüfung des gesamten Geländers vorgenommen wurde. Das Ergebnis: Die Standsicherheit der Einheit sei zunächst noch für einige Jahre gegeben, dann müsste aber eine komplette Sanierung erfolgen. Bei den entsprechenden Planungen ergab eine Gegenüberstellung der Kosten, dass sich aus wirtschaftlicher Sicht ein Neubau nach historischem Vorbild empfahl. Die alten Pfosten, die als Einzelstücke noch für andere Zwecke geeignet sind, werden aufgearbeitet und wiederverwendet.

Zuletzt geändert am 8. August 2025