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Außenblick auf Oldenburger Planungsthemen
Gestaltungsbeirat tagt mit fünf neuen Mitgliedern
Fachleute aus Architektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung beraten bei Stadtentwicklungsprojekten
Einen gelungenen Neustart gab es am Donnerstag, 31. Juli 2025, für den Gestaltungsbeirat der Stadtverwaltung: Nach mehreren Jahren Pause hat sich das Gremium mit fünf fachlich versierten Köpfen und drei Mitgliedern der Stadtverwaltung neu konstituiert und dient künftig wieder dem Austausch über aktuelle Projekte der Stadtentwicklung. „Für die Wiederbelebung des Oldenburger Gestaltungsbeirates galt es, Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen, die zum einen mit Oldenburg verbunden sind und zum anderen einen Blick von außen auf die Stadt haben. Fünf hervorragende Fachleute aus Architektur und Landschaftsarchitektur sowie Stadtplanung konnten wir für die Mitarbeit gewinnen“, sagt Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht.
Die fünf externen stimmberechtigten Mitglieder sind die Architektin Dr. Uta Gelbke, die Architekten Christof Gemeiner und Helmut Riemann, der Stadtplaner Professor Volker Katthagen sowie der Landschaftsarchitekt Professor Jürgen Weidinger. Vervollständigt wird der Gestaltungsbeirat seitens der Stadt durch die Stadtbaurätin, Eike Schnitker (Leiter des Fachdienstes Stadterneuerung und Stadtgestaltung) sowie Torsten Hackfeld von der Unteren Denkmalschutzbehörde.
Worum ging es in der ersten Sitzung?
Der neu eingerichtete Gestaltungsbeirat startete direkt mit zwei Rundgängen: Zunächst wurde das Gelände des Fliegerhorstes erkundet, anschließend ging es gemeinsam durch die Oldenburger Innenstadt. Dabei stand vor allem eine Frage im Raum: Wie sollen unsere Straßen und Plätze heute und in Zukunft aussehen – und wie sollen sie sich anfühlen? Die Mitglieder des Beirats beschäftigten sich intensiv mit dem Charakter, der Funktion und der Wirkung verschiedener öffentlicher Räume in der Altstadt. Im Fokus stand zudem der Anspruch, den neuen Stadtteil Fliegerhorst zu einem innovativen, zukunftsorientierten Quartier zu entwickeln – mit Freiflächen, Straßenräumen und Gebäuden, die diesen Anspruch auch sicht- und erlebbar machen.
Was ist die Aufgabe des Gestaltungsbeirats?
Der Gestaltungsbeirat bringt frischen Blick und fachliche Expertise in die Stadtentwicklung ein. Sein Ziel: Die Qualität der Architektur und des Stadtbilds in Oldenburg bewahren und weiterdenken. Dabei geht es nicht nur um schöne Fassaden oder ansprechende Plätze – sondern um die Frage, wie wir in dieser Stadt leben wollen. Der Beirat schaut dabei genau hin, erkennt mögliche Fehlentwicklungen frühzeitig und gibt Impulse für gute Lösungen. Seine Arbeit soll auch dazu beitragen, dass das Thema Gestaltung stärker in den Fokus rückt – bei den Menschen in der Stadt, in der Politik und in der Verwaltung. Denn: Gute Architektur und eine durchdachte Stadtgestaltung machen Oldenburg nicht nur schöner, sondern auch lebenswerter.
Das sind die externen Mitglieder des neuen Gestaltungsbeirats:
Dr. Uta Gelbke ist eine Oldenburger Architektin, Architekturjournalistin und Hochschullehrerin. Nach Abschluss am Royal Melbourne Institute of Technology arbeitete sie zunächst als Architektin in Sydney und Melbourne. Bis 2014 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Graz in tätig, wo sie im Bereich Stadtentwicklung promovierte. 2015 gründete sie das Büro UTA GELBKE – Architektur und arbeitete als freie Mitarbeiterin an der ETH Zürich. Von 2018 bis 2021 war sie als Postdoktorandin an der Bergischen Universität Wuppertal tätig, von 2022 bis 2024 hatte sie eine Gastprofessur für Städtebau an der Jade Hochschule Oldenburg inne.
Der Architekt Christof Gemeiner ist geschäftsführender Gesellschafter des Büros Christof Gemeiner Architekten in Hilden mit derzeit zwölf Mitarbeitenden. Seit 2011 ist er Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten Bergisch-Land und seit 2020 Vorsitzender des Gestaltungsbeirates Wuppertal. Er berät mehrere Städte als Quartiersarchitekt in stadtgestalterischen Fragen, ist als zertifizierter DGNB-Auditor Nachhaltigkeitsexperte sowie Energieberater und Energieauditor für Wohngebäude, Nichtwohngebäude und Baudenkmale. Gemeiner ist regelmäßig als Preisrichter tätig und hält Vorträge zu Nachhaltigkeit, Denkmalpflege, Architektur und Städtebau.
Helmut Riemann ist Architekt und erhielt nach der Gründung seines Lübecker Büros mehrere Auszeichnungen für Sanierungen historischer Bauten sowie vorbildlicher Neubauten. Riemann hatte viele Jahre den Vorsitz des Denkmalrates des Landes Schleswig-Holstein inne. Er war Mitglied verschiedener Gestaltungsbeiräte, unter anderem von 2013 bis 2020 des Gestaltungsrates Potsdam.
Professor Volker Katthagen ist Hochschullehrer, Stadtplaner und Architekt und hat aktuell eine Professur für Städtebau und Freiraumplanung an der Jade Hochschule inne. Katthagen war nach seinem Studium der Architektur in Bochum und Helsinki in mehreren Universitäten wissenschaftlicher Mitarbeiter und hat anschließend in international renommierten Architekturbüros gewirkt.
Der Landschaftsarchitekt Professor Jürgen Weidinger entwirft und realisiert mit dem Büro WLA GmbH Parks, Plätze und Freiräume für Universitäten, Schulen, Museen und Verwaltungen. Dazu zählen unter anderem der 1. Preis im Wettbewerb „Parks auf dem Flugfeld Berlin Tegel“ (Realisierung bis 2028), der 1. Preis im Wettbewerb „Park auf dem Autobahndeckel Hamburg Stellingen“ und der 1. Preis Kätcheslachpark und Park Römische Straße in Frankfurt am Main. Weidinger ist Herausgeber der Publikationen „Spuren des Gartens in zeitgenössischer französischer und deutscher Landschaftsarchitektur 2023“ und „Atmosphären Entwerfen 2014“.
Anschluss an früheres Gremium
Oldenburg besaß in den Jahren 2014 bis 2021 bereits einen Gestaltungsbeirat, der an die Ratsperiode geknüpft war und sich daher im Sommer 2021 aufgelöst hat. Im Sommer 2022 hat der Rat durch Beschluss einer neuen Geschäftsordnung für den Gestaltungsbeirat die Weichen für eine Neuaufstellung gestellt, so dass nach der coronabedingten Unterbrechungen und einem Führungswechsel im Baudezernat dieses Gremium nun wieder ins Leben gerufen werden konnte. Das Baudezernat freut sich auf eine gute Zusammenarbeit und einen kreativen Prozess für Oldenburg.
Zuletzt geändert am 1. August 2025