Über uns
Ehrenamtliches Engagement im Fokus: beruflich wie privat
Für sich selbst, für andere, für die Gesellschaft
„Ehrenamt ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält“ – das stellt Monika Engelmann-Bölts, Leiterin des Fachdienstes Bürgerschaftliches Engagement, immer wieder fest. Und nicht nur die Gesellschaft: Auch im Kleinen, in ihrem Fachdienst, würden ohne die freiwillige Unterstützung keine Fäden zusammenlaufen. Nur acht hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat der Fachdienst im Bürger- und Ordnungsamt – aber rund 300 ehrenamtliche Mitstreiterinnen und Mitstreiter.
Was leistet der Fachdienst Bürgerschaftliches Engagement?
„Unser Ziel ist es, ehrenamtliches Engagement zu fördern, zu vernetzen und professioneller zu gestalten. Wir wollen Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten dafür gewinnen, sich einzubringen – und sie dabei bestmöglich begleiten“, so Engelmann-Bölts. Dieses Ziel trifft auf fruchtbaren Boden: Einer Erhebung zufolge sind in Oldenburg rund 40 Prozent der Menschen über 14 Jahren ehrenamtlich aktiv. Besonders stark vertreten sind demnach junge Menschen in Schule, Ausbildung oder Studium, ebenso wie Menschen im mittleren Alter. „Erfreulicherweise entdecken auch immer mehr Best Ager das Ehrenamt für sich – obwohl hier noch Potenzial nach oben besteht.“
Ein Herzstück des Fachdienstes dürfte daran nicht ganz unschuldig sein: Das inForum richtet sich mit Vorträgen, Kursen und Kulturfahrten ausdrücklich an Menschen ab 50 Jahren – und wird zu einem großen Teil selbst ehrenamtlich organisiert. Sei es bei der Planung neuer Angebote, der Begleitung von Kulturfahrten oder der technischen Unterstützung von Vorträgen, es bieten sich unterschiedlichste Möglichkeiten, die eigenen Interessen einzubringen. So kann jede und jeder zu einem lebendigen Programm beitragen.
Ehrenamt heute flexibler und persönlicher
Damit kommt das inForum einem Trend entgegen, denn: Die Art des Engagements hat sich durchaus gewandelt, wie Engelmann-Bölts beschreibt: „Ehrenamt ist heute oft flexibler, kreativer und persönlicher. Viele möchten mitgestalten, sich weiterentwickeln oder nebenbei sogar beruflich etwas dazulernen. Das Schöne daran: Man hilft anderen – und wächst dabei auch selbst.“
Ein ganz besonderes Ehrenamt haben die Job- und Entwicklungspatinnen und -paten inne. Dieses „Herzensprojekt“, wie Monika Engelmann-Bölts sagt, gehört ebenfalls zum Repertoire des Fachdienstes und verfolgt das Ziel, Jugendliche in ihrer persönlichen Entwicklung und beruflichen Orientierung zu unterstützen. Dafür begleitet jeweils eine Patin oder ein Pate ein ganzes Jahr lang jeweils eine Jugendliche oder einen Jugendlichen, mit monatlichen Treffen und gemeinsamen Aktivitäten. Die Fachleute im Bürgerschaftlichen Engagement stehen den Patinnen und Paten mit einer Qualifizierung und weiteren Angeboten zur Seite. Wer interessiert ist: Aktuell läuft die Bewerbungsphase für die nächste Runde.
Warum engagieren sich Menschen?
Ob im inForum, als Jobpatin oder anderswo: Oberflächlich betrachtet könnte man feststellen, ein Ehrenamt kostet Zeit, ist anstrengend und man wird nicht einmal bezahlt. Warum also engagieren sich Menschen freiwillig? „Eines steht meist im Vordergrund: der Spaß an der Sache. Viele wollen etwas Sinnvolles tun, sich für andere einsetzen, neue Menschen kennenlernen und die Gesellschaft mitgestalten. Gerade in einer neuen Lebensphase, nach einem Umzug, Renteneintritt oder einer familiären Veränderung, finden Menschen im Ehrenamt schnell Anschluss und neue Kontakte“, sagt Monika Engelmann-Bölts. Dass Ehrenamt glücklich macht, sei sogar wissenschaftlich belegt: Wer sich freiwillig engagiert, habe im Schnitt eine bessere Gefühlsbilanz und erlebe sein Leben als erfüllter.
Neugierig geworden?
Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, kann sich im Fachdienst Bürgerschaftliches Engagement melden: Mehr als 300 Möglichkeiten, sich einzubringen, zählt die Datenbank aktuell. Ob zeitlich begrenzt oder längerfristig, mit nur wenigen Stunden im Monat oder mehrmals die Woche, im Sportverein, in der Kita, im Naturschutz oder der Flüchtlingshilfe.
Marie Lübben
„Ich engagiere mich beim TuS Elsfleth, weil mir der Sport und die Förderung von jungen Talenten am Herzen liegen. Als Mädchenobfrau und Trainerin der C-Mädchen der Spielgemeinschaft mit der SG Großenmeer/Bardenfleth möchte ich dazu beitragen, dass die Mädchen ihre Fähigkeiten entwickeln und Spaß am Fußball haben. Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn ich sehe, dass die Mädchen etwas umsetzen, das ich ihnen beigebracht habe. Besonders schön ist es, ihre Entwicklung zu beobachten – sowohl fußballerisch als auch persönlich. Es ist toll zu sehen, wie sie nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im Umgang miteinander und mit sich selbst wachsen.“
Sandra Wentzler
„Ich bin Vorstandsmitglied des Ingenieurinnen-Netzwerks INGNET e.V., ein Zusammenschluss von Frauen aus technischen Berufen, für fachlichen Austausch, gegenseitige Unterstützung und gemeinsame Aktivitäten. Dieses Jahr lassen wir das WIA-Festival (Women in Architecture) auch in Oldenburg stattfinden. Meine Erfahrung ist, dass Frauen unter sich eine ganz andere Gesprächsdynamik entwickeln. Hier bekommt „Frau“ fachliche Unterstützung von Gleichgesinnten für den Berufsalltag, der im Bereich Bau noch immer häufig von Männern dominiert ist. Mir selbst hat das Netzwerk beim Start ins Berufsleben und beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit sehr geholfen. Wir freuen uns immer über neue Gesichter, interessierte Frauen sind herzlich willkommen.“
Liane Fluß
„Ich engagiere mich nebenberuflich als Trainerin für Achtsamkeit, Resilienz und Selbstfürsorge und bin im April mit einem Achtsamkeitskurs im inForum gestartet. Dort darf ich bis September interessierten Menschen die Achtsamkeitspraxis nach der buddhistischen Psychologie näherbringen, was mir und den Teilnehmenden unglaublich viel Freude bereitet und neue Perspektiven schenkt. Gerne teile ich, was ich bislang verstanden habe mit anderen Menschen, die auch lernen möchten. Dies erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit. In lebendiger Stille und in achtsamer Kommunikation spüren wir unsere Gemeinschaft im Sinne der Mitmenschlichkeit, die Kraft, Vertrauen, Erkenntnis, Herzensfrieden und Lebensfreude schenkt.“
Eike Gau
„Ich bin seit 2008 ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr „Stadt Esens“ tätig. Das Beste und schönste ist einfach die Hilfe für andere, die Gemeinschaft, eine sinnvolle Aufgabe, die Abwechslung, Vorbildfunktion für andere, Stärkung der eigenen Persönlichkeit, Mut, Disziplin, Verantwortungsbewusstsein, Empathie und Menschlichkeit. Am Ende ist es eine Mischung aus allem. Wenn wir gerufen werden, ist das Kind schon oft in den Brunnen gefallen, aber wenn wir gehen, haben wir alles gegeben und eine Lösung gefunden, egal für welches Problem. Man lebt einfach dafür und ist stolz, sich Feuerwehrmann nennen zu dürfen.“
Zuletzt geändert am 15. August 2025