Label „StadtGrün naturnah“

Oldenburg hat das Label „StadtGrün naturnah“ in Silber erhalten

Engagement für mehr Artenvielfalt und naturnahes Stadtgrün

Die Stadt Oldenburg wurde am Dienstag, 23. September 2025, durch die Kommunen für biologische Vielfalt mit dem Label „StadtGrün naturnah“ in Silber für ihre städtischen Grünflächen ausgezeichnet. Die Labelvergabe fand in Kronberg im Taunus (Hessen) statt. Insgesamt wurden 21 Kommunen mit einem Label in Gold, Silber oder Bronze prämiert. Damit steigt die Zahl zertifizierter Städte und Gemeinden in Deutschland auf 81 an.

Artenreiche städtische Grünräume geprägt von Blühwiesen und nachhaltigen Staudenbeeten, durchzogen von Hecken und beschattet von gesunden Bäumen sind die Ziele eines naturnahen Grünflächenmanagements. Im Label wird geprüft, inwieweit Kommunen ihr Potenzial nutzen, um dies zu erreichen. Dazu gehört ein nachhaltiges Pflegemanagement, eine naturorientierte Bauleitplanung, Kooperationen mit Vereinen und anderen Interessierten und immer wieder neue Projekte, die der biologischen Vielfalt in der Kommune dienen.

Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht freut sich über die erfolgreiche Neuzertifizierung: „Die Auszeichnung im ersten Anlauf zu erreichen, ist eine Belohnung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das, was wir bisher gemeinsam auf den Weg gebracht haben. Und es ist natürlich ein Ansporn, weiter zu machen, um die kommunalen Grünflächen im Sinne eines naturnahen Stadtbildes zu qualifizieren. Das Label in Silber zu erreichen, war denkbar knapp. Wir haben also noch ‚Luft nach oben‘, die wir in den nächsten Jahren konsequent füllen wollen. Unser Ziel ist es, uns kontinuierlich zu steigern, um bei einer der nächsten Rezertifizierungen das Gold-Label verliehen zu bekommen.“

Wie war der Labelprozess gestaltet?

Im ersten Schritt hat das Bündnis Kommbio eine Bestandserfassung erhalten, zudem wurde eine lokale Arbeitsgruppe aus Naturschutzverbänden, Vereinen, weiteren Institutionen sowie der GSG gegründet. Ende Mai 2025 fand eine Rad-Exkursion mit dem Amt für Umweltschutz und Bauordnung, der Arbeitsgruppe und einem Vertreter des Bündnisses zu verschiedenen Grünflächen in Oldenburg statt. Ausgehend von aktuellen Stärken und Schwächen des Oldenburger Stadtgrüns hatte die Arbeitsgruppe Potenziale für spezifische Optimierungsmöglichkeiten herausgearbeitet. Diese Überlegungen und Erkenntnisse flossen in einen ersten Maßnahmenplan, der von Kommbio bewertet wurde.

Wo zeigt sich bereits ein nachhaltiges Grünflächenmanagement?

Der zuständige Projektleiter von Kommbio, Uwe Messer, betonte bei dem Ortstermin die hohe Lebensqualität und die vielen bereits bestehenden Grünflächen. In der Innenstadt wurden insbesondere die temporären Vorbildflächen der Oldenburg Stadtgärten geschätzt, darunter der „Stadtgarten naturnah“ am Schlossplatz sowie die Urban-Gardening-Fläche an der 91er-Straße. Auch das „Sandarium“ vor dem Oldenburgischen Staatsministerium wurde hervorgehoben. Außerhalb des Innenstadtrings hatte Messer die Wildblumenfülle des Osternburger Utkiek besonders positiv anerkannt. 

Was bedeutet die Zertifizierung für künftige Maßnahmen?

Die Labelvergabe „StadtGrün naturnah“ in Silber zeigt der Verwaltung, dass ein stabiles Grundgerüst für diverse Grünflächen in der Stadt errichtet werden konnte. Es zeigt allerdings auch, dass noch viel Potenzial vorhanden ist und Handlungsbedarf besteht. Das Label ist auf drei Jahre befristet. Nach diesem Zeitraum muss sich die Stadt rezertifizieren, um seinen Status zu erhalten oder sogar zu verbessern. Ziel ist es, in drei Jahren den Goldstatus zu erhalten – dafür muss Oldenburg noch grüner werden und das Bestandsgrün weiter aufwerten.

„Die Kommunen, die dieses Jahr rezertifiziert werden, haben weitere Flächen extensiviert und geplante Maßnahmen und Projekte zur Förderung der Artenvielfalt umgesetzt. Diese Kommunen sind weiterhin sehr engagiert und entwickeln sich ständig weiter“, so Messer. Auch in Oldenburg wurde im Rahmen des Labelprozesses gemeinsam mit der lokalen Arbeitsgruppe bereits ein Maßnahmenplan erstellt, den es nun umzusetzen gilt. Durch die Teilnahme am Labelprozess erhält Oldenburg sowohl bei der Maßnahmenplanung als auch bei Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit für mehr Natur in der Stadt weitere Unterstützung durch das Bündnis. Es soll voraussichtlich eine Grünflächen- oder Biodiversitätsstrategie erarbeitet werden, die Orientierung bei künftigen Planungen im Bereich Grünflächen gibt. Bestehende Strategien wie der Masterplan Stadtgrün bilden dafür den Rahmen.

Zuletzt geändert am 30. September 2025