CHANCEN 3/25

Jörg Triebe war 23 Jahre bei der Wirtschaftsförderung beschäftigt. Jetzt geht er in den Ruhestand. Wie fällt seine Bilanz aus?

Oldenburg bleibt immer mein Fokus!

Herr Triebe, welches persönliche Fazit ziehen Sie nach nahezu einem Vierteljahrhundert in der Wirtschaftsförderung?

Die großen Gestaltungsspielräume und die Möglichkeiten zum selbstständigen Arbeiten führten bei mir zu einer großen Arbeitszufriedenheit. Damit war die Grundlage für meine Tätigkeit im Unternehmensservice geschaffen.

Können Sie sich noch an den ersten Arbeitstag bei der Wirtschaftsförderung erinnern?

Als „echter“ Oldenburger hatte ich einen leichten Start. Ich hatte bereits persönliche Netzwerke und kannte schon viele Player aus der Wirtschaft. Das hat mir einen Einstieg ermöglicht. Dazu kam, dass ich zuvor schon elf Jahre bei der Stadt gearbeitet hatte, davon einige im Rathaus. Ich kannte also die wirtschaftlichen Zusammenhänge in der Stadt.

Welche Ihrer vielen Aufgaben hat Sie besonders gereizt, wo konnten Sie am meisten bewegen?

Mir ist ein authentisches Vorgehen schon immer sehr wichtig. So hat sich gerade zu den Verantwortlichen der KMU in der Stadt schnell ein Vertrauensverhältnis entwickelt. Wir konnten beispielsweise besondere städtebauliche Akzente durch die Flächenverkäufe der Gewerbegrundstücke setzen und so attraktive Quartiere entwickeln. Ich reflektiere hier besonders die Gewerbegebiete in Tweelbäke oder den Patentbusch. Jedes Bauvorhaben hat mich motiviert, weil es einen guten Impuls für den Wirtschaftsstandort setzte und den Wirtschaftskreislauf ankurbelte.

Wie hat sich Ihre Tätigkeit, wie hat sich aber auch die Wirtschaftsförderung über die Jahre verändert?

Der Wirtschaftsförderer als Kümmerer hat sich immer weiterentwickelt. Wir haben zum Beispiel im Projektmanagement bei der Umsetzung gewerblicher Bauvorhaben viele neue Kenntnisse erworben, etwa im Planungs- und Baurecht. So konnten wir bei Anfragen die richtigen Hinweise geben und helfen, Genehmigungsverfahren zu erleichtern. Aber mir war trotz der breiten Aufgabenstellung im Unternehmensservice wichtig, unsere Kompetenzen in notwendiger Tiefe zu entwickeln und damit die Basis für gute Veränderungen zu schaffen.

Gibt es etwas, was Sie Ihrem Nachfolger im Fachdienst mit auf den Weg geben möchten?

Jede Person hat ihr eigenes Profil und setzt individuelle Schwerpunkte. Ich kann nur für mich selbst sagen, dass Authentizität und persönliche Offenheit für Menschen und neue Aufgaben sehr wichtig sind und die Freude an der Arbeit erhalten. Hinsichtlich der Nachfolge und der Kolleginnen und Kollegen in der Wirtschaftsförderung bin ich sehr zuversichtlich, dass sie diese Sichtweise teilen.

Und nun? Wie wird das Leben des Privatmanns Jörg Triebe aussehen?

Ich freue mich weiter auf Neues, die Neugierde auf das Leben erhalte ich mir. Oldenburg bleibt immer mein Fokus, aber ich kann auch der Ferne viel abgewinnen und werde einige Reisen unternehmen.

Nach oben

Zuletzt geändert am 19. November 2025