Oldenburg startet Pilotprojekt „Kompetenzzentrum Pflege“
Neue Beratungsstelle unterstützt Pflegeeinrichtungen bei Fachkräftesicherung
Am Freitag, 1. August 2025, startet in Oldenburg das Pilotprojekt „Kompetenzzentrum Pflege“. Ziel ist es, Pflegeeinrichtungen effektiv und wirksam bei der Fachkräftesicherung zu unterstützen. Die auf zwölf Monate angelegte Modellphase soll praxistaugliche Lösungsansätze erproben, um Personalverantwortliche in der Pflege zu entlasten, zu beraten und zu vernetzen.
Jan Bembennek, neuer Sozialdezernent der Stadt Oldenburg, freut sich über den Projektbeginn: „Pflege ist eine zentrale Säule der Daseinsvorsorge – und sie steht unter enormem Druck. Mit dem Kompetenzzentrum Pflege setzen wir ein wichtiges Zeichen für die Wertschätzung und Unterstützung der Pflegearbeit in unserer Stadt. Es geht darum, konkrete Lösungen zu bieten, statt über Probleme nur zu sprechen.“
Amt für Teilhabe und Soziales unterstützt Projekt
Genau das hat die AG Pflegefachkräfte im Bündnis Pflege getan und gemeinsam die Projektidee entwickelt. Als Projektträger wurde das Oldenburger Unternehmen Pflegepioniere | care pioneers GmbH ausgewählt, das über weitreichende Erfahrung in der bedarfsgerechten Qualifizierung, Beratung sowie Weiterbildung von Pflege- und Gesundheitsunternehmen verfügt. Das Pilotprojekt wird mit finanzieller Unterstützung des Amtes für Teilhabe und Soziales der Stadt Oldenburg gefördert. Das Kompetenzzentrum Pflege Oldenburg und die jeweiligen Einrichtungen werden zudem über eine assoziierte Partnerschaft in die Entwicklung und Erprobung von Formaten des vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderten Regionalen Kompetenzzentrums der Arbeitsforschung „RessourcE“ einbezogen. Daraus ergibt sich eine Win-Win-Win-Situation: Die Pflegeeinrichtungen partizipieren kostenfrei an allen Entwicklungen und dazugehörigen Veranstaltungen, die im Kompetenzzentrum RessourcE entstehen. Gleichzeitig hat die care pioneers GmbH die Option, neue Formate, Methoden und Instrumente aus dem RessourcE-Projekt in einem größeren Netzwerk pilothaft zu erproben und vor diesem Hintergrund noch bedarfsgerechter zu gestalten.
Bedürfnisse der Einrichtungen stehen im Mittelpunkt
Das Kompetenzzentrum Pflege Oldenburg bietet unter anderem individuelle Verweisberatungen an. Im Anschluss empfehlen die Beraterinnen passende Partner aus Wirtschaft und Verwaltung – stets abgestimmt auf die spezifischen Herausforderungen der jeweiligen Einrichtungen. Die teilnehmenden Unternehmen profitieren darüber hinaus von digitalen Informationsangeboten und moderierten Netzwerktreffen. In modularen Beratungspaketen werden unter anderem Themen wie Rekrutierung, Onboarding, Sprachkompetenz, Weiterbildung sowie interkulturelle Kompetenz behandelt.
„Gerade kleinere Pflegeeinrichtungen brauchen konkrete Unterstützung bei Personalgewinnung, Weiterbildung und Organisationsentwicklung“, erklärt Dr. Wiebke Friedrich vom Team Strategische Sozialplanung der Stadt Oldenburg. Sie ist eine der Sprecherinnen der AG Pflegefachkräfte. „Mit dem Kompetenzzentrum Pflege schaffen wir erstmals eine zentrale und niedrigschwellige Anlaufstelle, die die Bedürfnisse der Einrichtungen in den Mittelpunkt stellt.“
Pflegeeinrichtungen durch Beratung vor Ort entlasten
Die Beratung erfolgt auf Wunsch direkt in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen vor Ort – eine wichtige Erleichterung angesichts knapper zeitlicher und personeller Ressourcen in der Branche. Die Projektlaufzeit endet am 31. Juli 2026. Bereits während der Pilotphase werden gemeinsam mit den Pflegeakteuren Perspektiven zur Verstetigung entwickelt. Ziel ist es, das Kompetenzzentrum langfristig als festen Bestandteil der Oldenburger Pflegeinfrastruktur zu etablieren und als Modell für andere Kommunen in Niedersachsen weiterzugeben.
Jetzt registrieren
Interessierte Pflegeeinrichtungen können sich ab sofort bei Melanie Philip, Geschäftsführerin der Pflegepioniere und Projektleiterin des Kompetenzzentrums, per E-Mail unter kompetenzzentrum[at]pflegepioniere.de für eine Teilnahme registrieren. Weitere Informationen sind in Kürze auch online verfügbar »
Zuletzt geändert am 1. August 2025